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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

als unglücklich möchte ich das öffentliche Bild bezeichnen, das der Handelsverband Deutschlands (HDE) in den vergangenen Wochen bietet. In erster Linie stellt er Forderungen auf: Die Geschäfte brauchen dringend Staatshilfen, und weil das nicht ausreiche, müsse der Staat dann eben den Bürgern auch noch das Geld in die Hand drücken, damit diese überhaupt einkaufen. Genauso, wie er fordert, lehnt er auch ab. Die Position zu Ladenschließungen und Flächenreduzierungen ist eindeutig. Am besten gebe es gar keine Beschränkungen, die verzerren nur den Wettbewerb. Das jüngste Beispiel für die Ablehnungen ist die Maskenpflicht im öffentlichen Raum. „Wir halten das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für eine Bürgerpflicht. Jeder ist dafür selbst verantwortlich“, sagte der Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Und weist auch gleich darauf hin, dass der Handel nicht dafür verantwortlich sein könne, die Verpflichtung in seinen Geschäften durchzusetzen. Das mag schon sein. Aber wie wäre es denn, an den Eingängen der Geschäfte den Kunden Masken zur Verfügung zu stellen? Das wäre ein Zeichen an die Kunden, das sicherlich positiv ankäme. Signalisiert es doch, dass der Händler auch in diesen schwierigen Zeiten will, dass die Konsumenten sich in den Läden sicher und willkommen fühlen.

"Es ist an der Zeit, dass Modeplayer umdenken": Constanze Klotz im Interview

"Spätestens durch Corona ist die Zeit gekommen, vermeintlich etablierte Strukturen wie Kollektionszyklen, Zuliefererbedingungen und Lieferketten zu überdenken", sagt Constanze Klotz, Gründerin des Fair Fashion Labels "Bridge&Tunnel" (rechts im Bild gemeinsam mit ihrer Co-Gründerin Charlotte Erhorn). Die Modeunternehmerin ermuntert uns zu einem anderen Konsumverhalten: "Auch nach der Krise wünschen wir uns Wertschätzung und Unterstützung für diejenigen, die jeden Tag Großes für die Gesellschaft leisten. Auch wenn es das Nähen eines T-Shirts ist." Mehr dazu in unserem heutigen Interview.

Bonprix steigert Geschäft, Axis bietet intelligente Personenzählung, Swarm Analytics erkennt Nicht-Masken-Träger

Der zu Otto gehörende Modehändler Bonprix meldet seine Zahlen aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr, das im Februar endete. Und nach den unzähligen negativen Meldungen der vergangenen Wochen liest sich die Pressemitteilung wie aus einer anderen Zeit. Im 11. Jahr in Folge wachse das Unternehmen profitabel. Die Umsatzerlöse stiegen von 1,57 Mrd. Euro auf rund 1,74 Mrd. Euro, was einem planmäßigen Wachstum von 2,4 Prozent entspricht. Umsatz ist natürlich schön, am Ende zählt aber bekanntlich der Gewinn. Zu diesem machte das Unternehmen aber keine Angaben. Und das erste Menetekel ist auch bereits formuliert: Die Corona-Pandemie erlaube keine seriösen Prognosen für die Zukunft.

Axis ist in erster Linie für seine Videotechnologie und Surveillance-Systeme bekannt. Im Zeichen von COVID-19 weist das Unternehmen darauf hin, für den Handel eine intelligente Lösung im Angebot zu haben, mit der sich die maximale zugelassene Personenzahl in einem Laden zuverlässig kontrollieren lässt. Kameras und Software könnten so auch Ergebnisse an einen Monitor im Eingangsbereich senden, damit die Kunden wissen, dass es zu Wartezeiten kommen kann. Da die Software in der Kamera selbst läuft, ist das System relativ schnell installiert.

In den kommenden Wochen, vielleicht Monaten, wird es für den Handel wichtig, die maximal zulässige Zahl von Kunden in einem Store zu überwachen. Gute Aussichten also für alle Anbieter, deren Technologie solche Zahlen ermitteln kann, um diese beispielsweise an Monitore im Eingangsbereich weiterzuleiten. Auch Swarm Analytics gehört dazu. Dessen „Swarm Perception Box“ verleiht klassischen Überwachungskameras nicht nur mehr „Intelligenz“. Das System vermag auch zwischen Personen mit und ohne Mund-Nasen-Masken zu unterscheiden.

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Soforthilfe von eBay für kleine Händler
Um Umsatzverluste der letzten Wochen aufzufangen und die Verbindung zwischen lokalen Händlern und ihren Kunden während der Corona-Krise nicht abreißen zu lassen, hat eBay unter dem Motto #WirHabenOffen ein umfassendes Soforthilfeprogramm auf den Weg gebracht. Alle Informationen unter www.ebay.de/soforthilfe.

Deutsche Bank bietet Kontaktlos-Verfahren, Shopify startet neue App, VR-Läden als Corona-Alternative

Die Deutsche Bank verkündet, dem Handel ein eigenes Verfahren für das kontaktlose Bezahlen an der Kasse anzubieten. Bäckereien, Kioskbetreiber und andere Händler können ab sofort ein Terminal beim Institut ordern, um ihren Kunden das kontaktloses Bezahlen zu ermöglichen. Monatlich sollen die Mietkosten für das Terminal 1,50 Euro betragen. Die Technik stammt von First Data. Wer sein Gerät bestellt, soll bereits 48 Stunden später damit kassieren können.

Shopify hat seine App „Arrive“ umgebaut. Der Shopanbieter, der gerade kleineren Händlern dabei helfen will, schnell in den Digital-Handel einzusteigen, bietet jetzt eine eigene Shopping-App. „Shop“ umfasst die gleichen Grundfunktionen von Arrive, d.h. die Nutzer können sich über den Versandstatus von Bestellungen bei Shopify-Händler informieren. Die neue Version zeigt aber jetzt primär Produktempfehlungen, Informationen zu den Händlern und bietet eine direkte Bestelloption, inklusive Payment. „Shop“ könnte also zu einem wichtigen weiteren Distributionskanal und Marktplatz für Händler werden, die Shopify nutzen.

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Corona-Sonderaktion von Location Insider: Bewerben Sie Ihr Webinar, Ihr Whitepaper oder andere B2B-Themen direkt im Newsletter von Location Insider und sorgen Sie in Zeiten ohne Messen und Kongresse für zusätzliche Sichtbarkeit für Ihre Themen. Unsere Sonderaktion: 5 Text-Bild-Anzeigen (300x150 Pixel Banner plus 350 Zeichen Fließtext) für 900 Euro statt regulär 1.125 Euro. Mehr Infos bei Florian Treiß: treiss@locationinsider.de, Tel: 0341/42053558

Storefront ist eigentlich darauf spezialisiert, an Marken und Online-Händler Popup-Stores zu vermitteln. Das funktioniert in Zeiten von COVID-19 natürlich nicht. Deswegen hat sich das Unternehmen kurzerhand mit dem VR-Spezialisten Obsess zusammengetan. Gemeinsam bietet sie Händlern die Anlage virtueller Läden an. So können alle Händler zumindest über das Internet ihre Kunden empfangen.

Gastronom hilft Gewerbetreibenden, Müller kämpft

“In dieser Situation sollen wir unsere Restaurants öffnen? Man soll dabei wohl hoffen, mit Sicherheitsmaßnahmen und Masken das unbeschwerte Gefühl eines Restaurantbesuchs transportieren zu können? Familie Mustermann soll dann sofort voller Freude rufen: ‚Super, Rinderfilet für alle!‘ Das ist fern jeder Realität. Welche Umsätze wären zu erwarten? 10 Prozent oder 20 Prozent vom Vorjahr?“

Alexander Scharf ist selbst Gastronom. Der Unternehmer aus Goslar appelliert in einem Beitrag an seine Kollegen, weniger auf Öffnungen zu drängen, sondern sich intensiver darum zu bemühen, staatliche Hilfen zu erlangen, um die Krise zu überstehen.

In Aschaffenburg hat Gastronom Ben Döll eine Plattform für lokale Gewerbetreibende entwickelt, mit der diese Bestell- und Lieferservices anbieten können. Auch eine Routenplanung ist integriert. Viele Teile des Angebots hat der Gastronom und IT-Spezialist bereits selbst für sein Café und Catering-Service genutzt. Mit „kleinstark.de“ will er jetzt andere Unternehmen unterstützen.

Drogeriekette Müller hat in einem Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Sigmaringen erreicht, dass die Filiale in Biberach zumindest vorübergehend öffnen darf. Und dies, obwohl sie 2.700 Quadratmeter groß ist und Multimedia und Spielzeug mit im Sortiment führt. Gegen die Entscheidung kann die Stadt aber selbst noch Rechtsmittel einlegen. Ob das klug war, steht auf einem anderen Blatt.

Unser Einschalt-Tipp

Bereits in die vierte Runde geht der Digital-Talk der Initiative „Händler helfen Händlern“, die wir ja ebenfalls unterstützen. Heute um 18 Uhr geht es los. Das Thema lautet „Handel meets Social“. Neben Gastgeber Marcus Diekmann sind Jin Choi von Facebook, Barbara Wittmann von LinkedIn, Dirk Wittmer, CEO von Euronics XXL und Johannes Kliesch, Founder & CEO Snocks. Teilnehmen können Sie ab 18 Uhr unter https://neovaude.live/haendlerhelfenhaendlern/

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