Von fallenden Kursen profitieren: Wie geht das? – Meine Einschätzung zum Goldpreis
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Ihr Rendite-Report vom 5. Juli 2017


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Was will Amazon bloß mit einer Supermarkt-Kette?

Liebe Leser,


Amazon-Chef Jeff Bezos hat offenbar einen Plan: Weltweit soll kein Konsument irgendein Produkt kaufen, ohne dass Amazon seine Finger im Spiel hat und der Konzern davon weiß. Von jeder Transaktion geht ein kleiner Obolus – und alle Daten – an Amazon.


Der "gläserne Kunde" sorgt dann dafür, dass das Unternehmen jedem Konsumenten maßgeschneiderte Angebote unterbreiten kann. Folge: Noch mehr Umsatz. Soweit die Vision.

 

Megatrend Internethandel – und Amazon mittendrin

 

Natürlich hat Bezos keine Allmachtsphantasien – davon gehe ich jedenfalls aus – und Amazon wird sich auch immer Konkurrenz gegenübersehen. Aber der Konzern hat in den letzten Jahren nicht nur den Internethandel an sich gerissen, sondern auch den Konsummarkt insgesamt aufgerollt.


Mit dieser Expansionsstrategie wurde Amazon nach Apple, Alphabet (Google) und Microsoft zum viertwertvollsten Unternehmen der Welt (Börsenwert: mehr als 450 Mrd. US-Dollar).


Wichtiger Teil des Erfolgs von Amazon – und auch von anderen Onlinehändlern – ist, dass beim Internetkauf die Kosten des stationären Handels wie Personal, Lagerhaltung, Immobilien etc. wegfallen oder deutlich geringer sind.

 

Ist der Kauf von Whole Foods wirklich sinnvoll?

 

Um so mehr muss es verwundern, dass Amazon wie vor kurzem bekannt gegeben in den USA die Bio-Supermarktkette Whole Foods übernehmen will. Was soll das für einen Sinn haben, bindet sich Amazon damit nicht unnötige Kosten ans Bein?


Schließlich war Whole Foods in den letzten Jahren nicht unbedingt sehr erfolgreich – zumindest aus Börsensicht. Die Aktie notierte vor Bekanntgabe der Fusion sogar unter dem Kursniveau des Jahres 2011, wie dieser langfristige Chart zeigt:

 

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Die Whole-Foods-Aktie springt nach Bekanntgabe der Übernahmepläne
durch Amazon nach oben.


Kennzahlen: Whole Foods

 

WKN / ISIN:

886391 / US9668371068

Marktkapitalisierung:

13,434 Mrd. USD

Umsatz 2017e:

70,200 Mrd. EUR

KGV 2017e / 2018e:

32,5 / 30,0

Dividendenrendite 2017:

1,5%



Doch was Bezos in den letzten Jahren anfasste, hatte Hand und Fuß und war zumeist auch erfolgreich. Das gilt meiner Ansicht nach auch für die Übernahme von Whole Foods. Denn Amazon erreicht damit mehrere Ziele:

 

1. Die Kombination von Internethandel und stationärem Handel.

2. Die weitere Expansion in den Lebensmittelhandel.

3. Die Voraussetzung moderne Technologien weiter zu entwickeln und zu nutzen.

4. Die Erhöhung der Kundenbindung und das Erschließen neuen Umsatzpotenzials.

 

Zukunftsmarkt Lebensmittel-Lieferservice

 

Im Einzelnen könnte das so funktionieren: Whole Foods hat seine Stärken vor allem beim Verkauf hochwertiger Bio-Lebensmittel, seine Läden liegen zumeist in wohlhabenden Wohngegenden. Amazon könnte den dort einkaufenden Kunden einen bequemen Nachhause-Service anbieten.


Das hätte durchaus Aussicht auf Erfolg und würde dem bisher hinter den Erwartungen bleibenden Lebensmittel-Lieferservice Amazon Fresh auf die Sprünge helfen. Die gut situierte Kundschaft von Whole Foods würde vermutlich einen kleinen Aufschlag für diesen Service akzeptieren.

 

Stärkung von Amazon Prime

 

Den Nachhause-Service von Lebensmitteln könnte Amazon in sein Aboangebot Amazon Prime integrieren. Dieses ist ohne Zweifel bereits jetzt durch die Integration von Zusatzleistungen wie Filmen etc eine Erfolgsgeschichte geworden, die kostenlose Lieferung von Bestellungen ist nur noch ein Grund, den Dienst zu abonnieren.


Insgesamt ist das ein hervorragendes Mittel der Kundenbindung und eine Möglichkeit den Umsatz pro Kunde zu erhöhen. Wenn man schon monatlich einen Beitrag zahlt, dann will man auch möglichst viele Vorteile nutzen. Die kostenlose Lieferung von Lebensmitteln wäre ein weiterer Baustein in dieser Richtung.

 

Zukunftsvision: "Amazon Go"

 

Amazon könnte zudem durch die Läden von Whole Foods seine Bezahldienste wie amazoncash und die Amazon-Kreditkarte weiter verbreiten. Noch spannender ist aber der Einsatz neuer Technologien, die den Einkauf im stationären Laden insgesamt revolutionieren können. Bei Amazon Go wird mittels Computerüberwachung und Sensortechnik jeder Kunde und jeder Kauf identifiziert.


Bezahlen an der Kasse ist nicht mehr nötig: Man steckt die Produkte einfach ein und die Rechnung wird vom Konto abgebucht. Für Amazon hat das den unschlagbaren Vorteil, dass der Konzern die Einkaufsvorlieben seiner Kunden nun noch besser kennt und maßgeschneiderte Angebote bieten kann.

 

Zukunftsvision: "Amazon Go"

 

Das alles mag Sie vielleicht an den "Big Brother" aus dem Buch "1984" von George Orwell erinnern und nicht unbedingt erstrebenswert erscheinen. Aber dahin wird die Entwicklung voraussichtlich gehen.


Amazon bleibt hier Vorreiter und hat durch die Übernahme von Whole Foods einen weiteren wichtigen Schritt zum globalen "Einzelhändler Nummer 1" getätigt.


Kurzfristig auszahlen wird sich das aber nicht unbedingt. Möglicherweise wird Amazon die Strukturen bei Whole Foods verschlanken und dadurch den Wert des neu gekauften Unternehmens an der Börse steigern können.


Die beschriebenen strategischen Vorteile werden sich aber nur sehr langsam auszahlen, da die Expansion in den Lebensmittelhandel seine Zeit braucht.

 

Technologie-Aktien kurzfristig unter Verkaufsdruck

 

Kurzfristig steht aber die Aktie von Amazon wie auch die Papiere anderer Technologiekonzerne, darunter Apple, Alphabet (Google), Facebook und Netflix unter Verkaufsdruck. Die Amazon-Aktie ist zuletzt bis zur Unterstützung bei 950 US-Dollar zurückgefallen:

 

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Sollte die Unterstützung bei 950,00 USD gebrochen werden, dann droht
kurzfristig eine weitere Korrektur bis in den Bereich von 900 USD.


Kennzahlen: Amazon.com

 

WKN / ISIN:

906866 / US0231351067

Marktkapitalisierung:

455,826 Mrd. USD

Umsatz 2017e:

70,200 Mrd. EUR

KGV 2017e / 2018e:

143 / 83,9

Dividendenrendite 2017:

0,0%



Grund dafür sind die kräftigen Kursgewinne gerade bei Techaktien in den letzten Monaten und die gemessen an Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) hohe Bewertung dieser Titel. Das lässt viele Anleger an Gewinnmitnahmen denken.


Auch die Amazon-Aktie erscheint mit einem KGV von 143 auf Basis der für 2017 erwarteten Gewinne hoch bewertet. Doch das hohe Wachstumstempo rechtfertigt meiner Ansicht nach eine überdurchschnittlich hohe Bewertung: Allein bis 2019 soll der Umsatz um weitere 40 Prozent zulegen.

 

 

Mein Fazit:

 

Die Übernahme von Whole Foods ist strategisch sinnvoll und wird dazu beitragen, dass Amazon weiterhin eine führende Rolle bei der Weiterentwicklung des Einzelhandels behält – und zwar weltweit.


Das bedeutet langfristig nicht nur mehr Umsätze und auch mehr Gewinn für den Konzern, sondern auch Kurssteigerungen bei der Aktie.

 

Amazon bleibt daher ein wichtiger Bestandteil im Zukunftsdepot der Rendite-Spezialisten. Obwohl die Aktie dort seit dem Kauf im September 2016 mit über 25 Prozent im Plus liegt, denken wir derzeit nicht an Gewinnmitnahmen. Im Gegenteil: Eine Korrektur könnte eine neue Gelegenheit zum Einstieg eröffnen.

 
 
 


Gold: Mehr als eine gesunde Korrektur

 

Man kann es drehen und wenden wie man will, was im Goldmarkt derzeit abläuft, ist mehr als nur eine "gesunde Korrektur". Vermutlich hinterlässt die aktuelle Entwicklung bei einigen Marktteilnehmer Ratlosigkeit. Schließlich liest man doch an verschiedenen Stellen, Gold stelle "eine passende Absicherung für fallende Notierungen am Aktienmarkt" dar?

 

Wie schon häufiger an dieser Stelle erläutert, ist das nur teilweise korrekt. Hin und wieder existiert diese Wechselwirkung, aber eben nicht dauerhaft. Tatsächlich gibt es nämlich nur eine Korrelation, die wirklich verlässlich erkennbar ist: Steigende Realzinsen drücken den Goldpreis und umgekehrt! Dafür reicht schon, wie immer an der Börse, eine entsprechende Erwartungshaltung.

 

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Charttechnisch sollten Sie die Unterstützung bei 1.225 US-Dollar im Auge behalten. Wird diese per Wochenschlusskurs unterschritten, dann drohen weitere Abgaben bis 1.190 US-Dollar. Finden sich auch dort keine Käufer, dann halte ich neue Mehrjahrestiefs für möglich.

 

 
     
 


Auf fallende Kursen setzen?
Nur etwas für erfahrene Anleger

 

In den letzten Tagen ging es an den Börsen nach unten, der Deutsche Aktienindex DAX gab sogar zeitweise deutlich nach. Da juckt es vielen in den Fingern, auch mit fallenden Kursen Geld zu verdienen. Oder wenigstens sein Aktiendepot gegen Kursverluste abzusichern. Möglicherweise mit einer so genannten Put-Option, denn die gewinnt an Wert, wenn der Kurs des Basiswerts, auf den sie sich bezieht, z.B. der DAX, fällt.

 

Optionen wurden zur Absicherung erfunden

 

Heute gelten Optionen vor allem als Spekulation, aber der Ursprungsgedanke dahinter war weniger spekulativer Natur. Genaugenommen ging es sogar um Absicherung. Rohstoffproduzenten haben zumeist das Problem, dass ihre Produkte nicht ewig haltbar sind.


Zudem benötigen sie für Ihre Waren – nehmen wir als Beispiel einen Landwirt mit seinem Weizen – einen gewissen Preis, um überhaupt profitabel tätig sein zu können. Schon vor der Ernte kann sich der Bauer mit Optionen entsprechende Preise sichern – und z.B. Saatgut und Düngemittel kaufen.

 

Wie genau funktioniert eine Put-Option?

 

Als Beispiel für eine Put-Option soll uns Öl dienen. Ein Barrel (Fass) Rohöl kostet aktuell rund 49 Dollar. Sie möchten sich einen garantierten Verkaufspreis (Ausübungspreis) von 60 Dollar pro Barrel Öl sichern.


Das bedeutet: Du willst zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft Rohöl für 60 Dollar verkaufen. Da dieser Preis 11 Dollar über dem aktuellen Marktpreis liegt (60 minus 49 Dollar), ist die Put-Option, die Du dafür kaufst, 11 Dollar wert.

 

Fällt jetzt aber der Ölpreis auf 40 Dollar, dann wäre die Put-Option plötzlich 20 Dollar wert. Denn die erworbene Put-Option garantiert dem Inhaber, dass er zu 60 Dollar verkaufen kann. Ein schöner Gewinn, nicht? In der Praxis bezahlst Du als Käufer dieser Put-Option aber natürlich eine Prämie.


Schließlich konntest Du Dir ja den Preis von 60 Dollar sichern. Und die Prämie liegt natürlich über der Differenz zwischen dem jetzigen Preis und dem Ausübungspreis. Der Preis der Option im Beispiel wäre in der Praxis also höher als 11 Dollar.

 

Von der Absicherung zur Spekulation

 

Absicherungsgeschäfte sind keine Spekulationen, sondern dienen dazu, das Risiko herauszunehmen, indem man heute schon den garantierten Verkaufspreis einer Ware festlegt. So waren sie jedenfalls gedacht. Viel häufiger dienen solche Geschäfte mittlerweile aber der Spekulation. Welchen Gefahren Privatanleger sich dabei aussetzen, zeige ich Dir anhand eines Beispiels:

 

Beispiel eines Optionsscheins mithilfe eines Szenario-Rechners

 

Im Internet werden für Optionen und Optionsscheine Szenario-Rechner angeboten. Mit deren Hilfe lässt sich simulieren, was mit einem bestimmten Optionsschein geschieht, wenn sich der Kurs des Basiswerts verändert. Ich habe mir mal einen Optionsschein aus dem DAX ausgesucht und verschiedene Werte in den Szenario-Rechner eingegeben – das kannst Du ruhig auch mal versuchen.


Dabei zeigt sich unter anderem: Steht der DAX in einem Jahr auf dem unveränderten Wert von heute bei knapp 12.500 Punkten, verliert die Option rund 80 Prozent an Wert. Und das ist keine Ausnahme, jeder Optionsschein verliert mit der Zeit an Wert.

 

Fällt der DAX dagegen auf 11.000 Punkte, gewinnt die Option fast 70 Prozent und die Spekulation geht auf. Steigt der DAX, ist die Option quasi ein Totalverlust. Du solltest Dir darüber im Klaren sein, dass das Risiko für den Käufer eines Optionsscheins immer höher ist als die Chance.


Denn gewinnen kann er nur, wenn der Wert – in unserem Beispiel der DAX – wirklich fällt. Im Gegensatz zum Kauf einer Aktie, bei der das Chance-Risiko-Verhältnis viel gleichmäßiger verteilt ist.

 

 

Mein Fazit:

 

Das Setzen auf fallende Kurse ist nicht immer eine Spekulation, es kann auch der Absicherung dienen. Das gilt auch für den Privatanleger. Damit kann theoretisch ein Aktiendepot gegen fallende Kurse abgesichert werden. Doch diese Art der Versicherung ist teuer. Du bezahlst eine hohe Prämie, die je nach Volatilität des jeweiligen Basiswerts zwischen 4 und 7 Prozent liegt.

 

Die Absicherung gegen fallende Kurse ist daher gerade für langfristig orientierte Anleger nicht sinnvoll.


Schließlich mindert der Preis der Put-Option die Gesamtrendite Deines Depots – und auf die kommt es schließlich an. Optionsscheine und andere Hebelprodukte sind etwas für spekulative Anleger, die das entsprechende Know-how besitzen und von kurzfristigen Kursbewegungen profitieren möchten.


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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