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+ Brandenburg hebt die Kontaktbeschränkungen auf + In Berlins Bussen und Bahnen werden weniger Masken getragen + R2G will Clubs als Kulturstätten anerkennen +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 13.06.2020 | Heute gewittrig bei 30°C, am Sonntag heiter bis wolkig bei 27°C.  
  + Brandenburg hebt die Kontaktbeschränkungen auf + In Berlins Bussen und Bahnen werden weniger Masken getragen + R2G will Clubs als Kulturstätten anerkennen +  
Felix Hackenbruch
von Felix Hackenbruch
  Guten Morgen,

Drei Monate ist es her, da sagte Michael Müller (SPD) in der Senatspressekonferenz: „Es kann nicht sein, dass eine Veranstaltung beispielsweise in Berlin-Zehlendorf verboten wird, aber 100 Meter weiter in Brandenburg könnte sie stattfinden.“ Ab Montag wird genau das der Fall sein, dann gilt in der Mark die sogenannte Umgangsverordnung. Sie löst die Eindämmungsverordnung ab und erklärt die Pandemie quasi für beendet. Öffentliche und private Veranstaltungen mit bis zu 1000 Teilnehmern sind draußen und drinnen wieder erlaubt, Konzerte und Gottesdienste mit Messen möglich. Während sich in Berlin höchstens Angehörige zweier Haushalte treffen dürfen, wurde jenseits der Landesgrenze die Kontaktbeschränkung aufgehoben. Auch in Krankenhäusern und Pflegeheimen darf ab Montag wieder unbegrenzt besucht werden, dann aber mit Maske. 

„Für das öffentliche Leben in Brandenburg gelten ab jetzt nicht mehr generelle Verbote mit einigen Ausnahmen, sondern die grundsätzliche Erlaubnis mit nur noch sehr wenigen Einschränkungen“, sagte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU).Ob sich die Brandenburger vorab mit ihren Nachbarn abgestimmt haben, war nicht zu erfahren. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte dem Checkpoint: „Dienstag werden wir uns im Senat über eine mögliche Weiterentwicklung unserer Eindämmungsverordnung austauschen. Dabei werden wir die Beschlüsse in Brandenburg berücksichtigen.“ In Berlin stieg am Freitag die Zahl der bestätigten Neuinfizierten innerhalb von 24 Stunden um 87 – der größte Zuwachs seit dem 23. April.
 
     
 
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  Derweil nimmt in Bus, Bahn und Tram offenbar die Bereitschaft zum Tragen einer Maske ab. Das geht aus Zahlen hervor, die die BVG wöchentlich erhebt. Demnach liegt der Tagesdurchschnitt noch bei 78 Prozent. „Der Rückgang ist nicht dramatisch, aber seit der Senat einige Corona-Maßnahmen gelockert hat, beobachten wir eine leichte Tendenz in diese Richtung“, sagte BVG-Sprecherin Petra Nelken dem rbb. Wer ohne Mund-Nase-Schutz den ÖPNV nutzt, begeht zwar eine Ordnungswidrigkeit, doch kontrolliert oder geahndet werden, soll diese nach dem Willen des Senats explizit nicht.  
     
 
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  Nicht die einzige Absurdität in diesen Tagen, wie ein Besuch in der Schöneberger Kiezkneipe „Otto Schrupke“ am Donnerstag zeigte: Darten und Kickern ist verboten, am Spielautomaten Geld verlieren aber erlaubt. Das geöffnete Fenster wurde Punkt 22 Uhr geschlossen, Vorschrift ist Vorschrift – Aerosole hin oder her. „Ich fühle mich aktuell mehr als Polizist, denn als Wirt“, sagte der Kellner entschuldigend.  
     
 
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  Zurück nach Brandenburg. Da dürfen ab heute Saunen wieder einheizen – in Berlin gilt dagegen weiter Schwitz-Verbot. „Wir finden es absurd, dass ausgerechnet wir nun die letzten Mohikaner sind, sozusagen Staatsfeind Nummer 1“, sagt Sandra Wollgast vom Saunabad in der Rykestraße. Gemeinsam mit anderen Sauna-Betreibern hat sie an Gesundheitssenatorin Kalayci geschrieben. Und wie war das mit den 100 Metern, von denen der Regierende sprach? Ein kleine Google-Maps-Recherche entlang der brandenburgisch-berlinerischen Demarkationslinie:

- Von Zehlendorf sind es 1000 Meter zu „Veronika Roesler Sonnenstudio“ in Teltow, dort gibt es „zwei kleine Saunen“, die nun wieder in Betrieb gehen.

- 700 Meter sind es von der Neuköllner-Stadtgrenze bis zum „iFitnessClub“ in Schönefeld, wo heute eine Sauna eingeheizt wird.

- In 550 Meter Metern erreicht man von Reinickendorf das „Vitadeum“ in Glienicke, wo es drei 80-Grad-Saunen gibt.

- Die nach CP-Recherche am dichtesten an der Stadtgrenze gelegene Sauna ist die Sauna Banja in Schöneiche. Die russischen Holzfeuer-Saunen (80 bis 120 Grad) sind nur 350 Meter vor den Toren Berlins.

Immerhin, 100 Meter von der Stadtgrenze haben wir keine Sauna gefunden. Michael Müller gefällt das.
 
     
 
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Wie erlebt man Berlin als Schwarze Frau? Was kann man tun, um rassistische Strukturen aufzubrechen? Und sollten wir mit Rechten reden? Darüber spricht Redakteurin Ann-Kathrin Hipp in der neuen Folge des „Tagesspiegel Checkpoint“-Podcasts mit der Dokumentarfilmerin und Autorin Mo Asumang. Jetzt hören auf Tagesspiegel.de, Spotify und Apple Podcasts.
 
 
 
 
  Checkpoint-AbonnentInnen lesen heute außerdem unter anderem:

+ Rassismus: Nach einem Vorfall in der Rossmann-Filiale am Tautenzien wird gegen eine Kassiererin und den hinzugerufenen Polizisten ermittelt

+Antidiskriminierungsgesetz: Innensenator Geisel führt die Kritik auf die Perspektive alter weißer Männer zurück.

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