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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir beschäftigen uns in der Redaktion täglich mit dem Handel und auch mit nahestehenden Technologien. Und natürlich sind Journalisten nicht die besseren Manager, schließlich sich Literaturkritiker auch nicht die besseren Autoren. Was mich persönlich die vergangenen Tage überrascht hat, ist das Fehlen jeglicher Meldung rund um das Thema Digital Signage. Es wird draußen kälter, es dürfen weniger Menschen in die Geschäfte, der Handel droht selbst mit Warteschlangen: Da hätte ich nun erwartet, dass zumindest der eine oder andere Hersteller, dieser oder jener Händler sich des Themas annimmt, also die weitere Einführung von digitalen Zutrittssystemen anzukündigen. Zumal die Bildschirme ja auch die Wartezeit verkürzen könnten. Dadurch wird es zwar nicht wärmer, aber der Kunde fühlte sich besser informiert und vielleicht auch unterhalten.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
Unsere News des Tages:
Das Fashion-Unternehmen Breuninger gehört zu den Händlern, die sich von der aktuellen Situation nicht unterkriegen lassen wollen. Für alle Kunden, die ihre Weihnachtseinkäufe mit möglichst wenig Begegnungen erledigen möchten, bietet Breuninger gleich eine ganze Reihe neuer Services an. So gibt es einen telefonischen Geschenke-Service. Am Ende werden die ausgesuchten Produkte dann nach Hause geliefert. Wen es doch in den Store zieht, kann das “Personal Shopping” nutzen. Nach einer telefonischen Terminvereinbarung erhalten die Kunden individuelle Beratung im Haus und können eine nur für sie reservierte Umkleidekabine nutzen. Und außerdem wurde die Breuninger Geschenkkarte fit für den Multichannel gemacht. Sie kann jetzt stationär wie auch im Shop eingelöst werden.
“Sein wir doch mal ehrlich: Selbst die noch so hübsche Startup-Plattform mit dem tollen Namen www.schnellzudir.de* schafft es nur schwer, in das „Relevant Set“ der Webshops von potenziellen Kunden zu kommen. Der Durchschnittsnutzer hat ca. 10 Webshops, darunter sicherlich Amazon, eBay und Zalando, in denen er regelmäßig einkauft. Es wird sicherlich schwierig, mit einer lokalen Plattform genau dort eindringen zu können.”
Frank Rehme hält in seiner Analyse nicht viel von den aktuell zahlreichen Initiativen für lokale Marktplätze. Diese würden die Händler von den eigentlichen Zukunftsaufgaben ablenken.
In gewisser Weise stellt Media-Saturn nach einem erfolgreichen Pilotprojekt die “Waffengleichheit” zwischen Mitarbeitern und Kunden im Laden wieder her. Denn das Personal in den Elektronikmärkten erhält nun bundesweit besonders konfigurierte Smartphones. Herzstück darauf ist eine verkaufsunterstützende App mit dem Namen “MyStore”. Damit können die Mitarbeiter direkt am Verkaufsregal sämtliche Produktinformationen sowohl aus dem Onlineshop und vom Hersteller abrufen. Sie vergleichen Produkte, überprüfen die Warenverfügbarkeiten, vergleichen Wettbewerbspreise und lösen damit Online-Bestellungen aus.
Knapp einen Monat nach Einführung des “Lockdown Light” zeigt der “Corona Consumer Check” des IFH Köln, dass die Kunden zunehmend von der aktuellen Situation genervt sind. Stationäre Geschäfte werden weniger besucht, die Verweildauer in Innenstädten sinkt. Davon profitiert der Online-Kanal, so werden auch die besonderen Shopping-Ereignisse eher online stattfinden.
Es gibt sicherlich bessere Tage, um Läden (wieder) zu eröffnen. Andererseits ist der damit verbundene Optimismus auf jeden Fall anerkennenswert. So hat Snipes seinen Flagship-Store in Berlin auf 300 Quadratmeter vergrößert. Der Streetwear-Händler setzt in seinem Store direkt am Alexanderplatz auf besondere Konzepte und Ideen, etwa ein Fitting-Room im Design der Chicago Bulls. Vor wenigen Tagen erschien die neueste Kollektion des Unternehmens. Und die kann jetzt dank der Vergrößerung in Kooperation mit dem strategischen Partner Nike besser präsentiert werden.
Freitag: Ladenbauzeit. In Frankfurt ist Lorey, Traditionsgeschäft für Haushaltswaren, in einen neuen Laden an der Zeil umgezogen. Rund 1 Mio. Euro hat das Unternehmen in den Umzug und die Neugestaltung seines Geschäfts gesteckt. Das Unternehmen kann auf eine über 200-jährige Geschichte zurückblicken. Herausgekommen ist dabei ein attraktiv gestaltetes Ambiente, wobei die Kombination aus Holz und dezenten Farben zum Wohlfühlen (und hoffentlich auch zum Kauf) einladen. Optischer Hingucker ist ein großer Elefant im Eingangsbereich. Der erregt Aufmerksamkeit, ist das ideale Selfie-Motiv und passt zu einem Kinderbuch, das Inhaber Philipp Keller geschrieben hat. Darin geht es um den Elefanten im Porzellanladen.
Wer Digitalisierung in der Kosmetikbranche in erster Linie mit virtuellen Proben in Form von Augmented Reality in Zusammenhang bringt, sollte diese Analyse von Maghan McDowell lesen. Sie zeigt, dass dieses Thema inzwischen weitere Facetten gewinnt, denn namhafte Hersteller beginnen damit, rein digitale Formen des Make-ups anzubieten. Damit sehen die NutzerInnen automatisch in Zoom-Konferenzen besser aus, oder verschönern Avatare.
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