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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das OLG München hat entschieden, dass Amazon bei seinem E-Food-Angebot die genaue Herkunft von Obst und Gemüse angeben muss. Gleiches Recht für alle, dürfte aber die Komplexität der Darstellung im Shop noch einmal erhöhen. Persönlich würde ich ja gern einmal wieder Obst oder Gemüse bei Amazon Fresh bestellen. Aber auch nach fast einem Jahr Pandemie ist es dem Unternehmen hier im Hamburger Umland nicht möglich, Lieferslots stabil zu garantieren. Machen das Geschäft eben andere. Vielleicht sogar eines Tages Aldi? Mehr dazu in unseren News.

Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht

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Kundennähe geht nur dezentral

Wenn stationäre Handelsketten umgebaut werden, setzen deren Top-Managements vielfach reflexhaft auf Zentralisierung. Erst kürzlich hat sich Handelsforscher Gerrit Heinemann in Bezug auf meinen Ex-Arbeitgeber bei Business Insider in diese Richtung geäußert: Die Geschäftsführer vor Ort und die dezentrale Struktur seien das Problem. In Wahrheit ist es aus meiner Sicht genau andersherum.
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Breuninger scheitert mit Eilantrag, Anzeichen für Aldis Einstieg bei E-Food

Krachend gescheitert ist der Eilantrag des Stuttgarter Modehändlers Breuninger, der beim Verwaltungsgerichtshof in Mannheim die Wiedereröffnung seiner Kaufhäuser durchsetzen wollte. Die Schließungen seien verhältnismäßig und wegen des Infektionsschutzes weiterhin notwendig, urteilte das Gericht. Und wenn Sie etwas Zeit haben, schauen Sie doch einmal in die Begründung des Gerichts. Denn darin findet sich auch die Begründung des Händlers für den Antrag: “Maßnahmen wie stärkere Zugangsbeschränkungen zu Alten- und Pflegeheimen, intensive Test- und Quarantäneanordnungen oder eine Dienstverpflichtung von medizinischem Personal stellten für die Gesellschaft als Ganzes offenkundig weniger belastende Maßnahmen als ein Lockdown dar.” Das liest sich ein bisschen so, als sollten wir ältere Menschen besser wegsperren, damit die anderen in Ruhe Mode kaufen können.

Aldi könnte den Einstieg in den Online-Handel mit Lebensmitteln planen. So lassen sich verschiedene Medienberichte zusammenfassen. Demnach haben Aldi Nord und Süd eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, um vereint das Thema E-Commerce voranzutreiben. Bisher agiert Aldi beim Online-Handel ja eher zurückhaltend und liefert nur Nonfood-Artikel. Das könnte sich mit dem Joint Venture ändern, denn Ziel der Gesellschaft soll es sein, ein Online-Angebot ohne regionale Differenzierung zu schaffen.

100. Filiale von brillen.de, digitalisierter Supermarkt am Bahnhof

In Coburg eröffnet der Brillenhändler brillen.de die 100. Filiale. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen klassischen Laden, sondern um einen Digital Service Hub. In einem solchen Showroom buchen die Kund:innen online oder über einen QR-Code an der Außenseite des Stores einen Termin. Herzstück des Stores ist der Smart-Mirror. Bei Fragen stehen Mitarbeiter via Video-Chat bereit. Der Service Hub bietet auch einen kostenlosen Sehtest. Der verläuft kontaktlos. Der Optiker schaltet sich per Monitor zu und bedient die Sehtesteinrichtung via Tablet.

Am Bahnhof Renningen (Kreis Böblingen) eröffnet der erste rund um die Uhr geöffnete Mini-Supermarkt der Deutschen Bahn, der ohne Personal auskommt. Die Einkäufe erledigen die Kund:innen via Terminal oder App. Die Waren werden dann im Hintergrund mittels Robotik zusammengestellt. Der Markt befindet sich in umgebauten Überseecontainern. Technologisch ist dies nicht ganz so komplex wie Amazon Go, die Technik stammt vom Unternehmen Smark. Die Lebensmittel liefert Edeka. Gestartet wird mit 300 Produkten. Dieses Sortiment soll dann bis auf 800 Artikel ausgebaut werden: neben Grundnahrungsmitteln, gekühlte Waren und Drogerieartikel.

Mango mit schickem Store-Konzept in Düsseldorf, wunderschöner Store von Orange Cube

Freitag ist unser Retail-Design-Tag: Beginnen wollen wir mit dem spanischen Bekleidungshändler Mango, der im März in Düsseldorf einen neuen Store mit 1.400 Quadratmetern eröffnen will. Das neue Konzept ist stark von der mediterranen Kultur und ihrem Stil beeinflusst. Das Design setzt auf warme Töne und neutrale Farben. Dafür werden Materialien wie Keramik, Holz und Marmor eingesetzt.

Bereits im vergangenen Jahr eröffnete der Laden von Orange Cube im Einkaufszentrum Westfield Southland in Australien. Das Unternehmen ist auf Schmuck und Handtaschen der Luxusklasse spezialisiert. Die Farbgebung in Beige und Weiß bildet einen tollen Kontrast zur Markenfarbe. Die Regalkonstruktionen strahlen Leichtigkeit aus. Für das Design zeichnet Studio Grayscale verantwortlich.

Nutzung von Shopping-Apps wächst, Opera mit eigener Cashback-Lösung

Die Nutzung von Shopping-Apps auf dem Smartphone hat im vergangenen Jahr um 45 Prozent zugenommen, wie das Unternehmen AppAnnie ermittelt hat. Weltweit haben die Nutzer:innen allein im November über 2,5 Milliarden Stunden mit mobilen Shopping-Apps verbracht. Treiber der Entwicklung waren Live-Streaming und Social-Commerce-Angebote.

Wenn Ihnen Opera gerade nicht so viel sagt: Das Unternehmen aus Norwegen stellt einen unabhängigen Browser für das Internet her. Der blüht zwar etwas abseits des Mainstreams, hat sich über die Jahre aber einen festen Kundenstamm aufgebaut. Das Unternehmen hat ein Fintech gegründet, das den Namen Dify trägt. Und das neue Unternehmen soll den Nutzer:innen beim Online-Shopping eine Cashback-Lösung offerieren. Später sollen weitere Angebote, etwa ein Girokonto folgen.

Ikeas Abholservice wird ausgebaut, Shopify überholt Ebay

Wir hatten an dieser Stelle bereits über die Kooperation zwischen Ikea und Billa in Österreich berichtet. Testweise konnten sich Kund:innen ihre bei Ikea bestellten Produkte direkt im Supermarkt abholen. Der Service wurde offenbar gut angenommen. Der Service wird nun landesweit (Ausnahme bildet Wien) angeboten.

Shopify ist beim Handelsvolumen erstmals an Ebay vorbeigezogen. Beim GMV (also den über die Plattform von den Händlern erzielten Umsätzen) wurden letztes Jahr 120 Mrd. Dollar erreicht – was einer Verdopplung zum Vorjahr entspricht. Ebay erreichte im gleichen Zeitraum 100 Mrd. Dollar.

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