| | Samstag, 9. Dezember 2023 |
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| ⢠British American Tobacco: 10% Dividenden-Rendite â Aber wieviele Züge gibt die Zigarettenkippe noch her? |
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| | British American Tobacco: 10% Dividenden-Rendite â Aber wieviele Züge gibt die Zigarettenkippe noch her? |
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| Liebe Leserinnen, liebe Leser, die von euch mit Abstand am meisten gewünschte Aktie bei meiner Video-Umfrage war British American Tobacco, kurz BAT (US-Kürzel aber BTI). Das ist insofern nicht überraschend als das Papier nach dem Absturz in der vergangenen Handelswoche eine Dividenden-Rendite von 10% aufweist bei einem KGV von nur etwas über 6 â für 2023, 2024 und 2025. Ebenfalls beeindruckend: Die Free Cashflow Yield von 11,7%, 10,8% und erneut 11,7% für die Jahre 2023 bis 2025. Bei einer Rendite von 11,7% ist die Aktie nur mit dem 8,5 freien Cashflow bewertet, also dem was tatsächlich vor Zinsen jedes Jahr an Cash in die Kassen wandert. Das sind Kennzahlen, die heute so kaum noch zu finden sind, vor allem nicht bei hochprofitablen Firmen, die eine Bruttomarge von über 83% erwirtschaften, so wie das bei BAT aktuell der Fall ist. Allerdings ist die Aktie schon lange günstig bewertet, brachte aber in den letzten 10 Jahren trotzdem kaum Rendite für die Aktionäre. Selbst dann, wenn man die hohe Dividende mit einrechnet und wieder in die Aktie re-investiert hätte: Aus 10.000 US-Dollar wären nur 11.815 US-Dollar geworden. Das entspricht einer mageren kumulierten jährlichen Rendite von 1,75% â und selbst die ist noch geschönt, weil die Dividende ja noch versteuert werden muss. Wo also liegt das Problem? Im operativen Geschäft! Sowohl bei den Umsätzen als auch beim Gewinn pro Aktie kommt das Unternehmen wesentlich schlechter voran als das von Analysten erwartet worden ist. Hier die Entwicklung der Konsensschätzungen für 2023, 2024 und 2025 für die letzten 18 Monate: |
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| | Gerade in den letzten 12 Monaten ging es massiv abwärts, sowohl was die erwarteten Umsätze betrifft als auch beim erwarteten Gewinn pro Aktie: |
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| | Der Grund ist, dass es global immer weniger Raucher gibt. In den USA haben 1944 noch 41% der Erwachsenen geraucht, 1954 wurde das historische Hoch bei 45% markiert. 1989 ist die Raucherquote dann zum ersten Mal wieder unter 30% gefallen und schlieÃlich 2015 unter 20%. In 2021 waren wir schon bei 11,5% angekommen. Neue Studien zeigen, dass die Quote bei Jüngeren, den 18-24jährigen sogar noch deutlich niedriger ist, nämlich bei nur noch 4,9%. Das ist für die Zigaretten-Konzerne besonders bitter, weil somit immer weniger neue Raucher nachkommen. Dafür erfreuen sich bei jüngeren neuere, alternative Produkte wie Vaping, erhitzter Tabak und E-Zigaretten konstanter Beliebtheit. Die Raucherquote liegt hier bei rund 8%. Das Problem: Ausgerechnet hier hat BAT groÃen Rückstand auf den Marktführer Philip Morris bzw. Altria und muss mit günstigeren Preisen auf Marktanteilsjagd gehen. In vielen Märkten liegt der Anteil von iQos, der E-Zigarettenmarke von Philip Morris bzw. Altria bei rund 50% während BAT mit seiner Marke Glo Hyper nur auf rund 25% kommt. Zuletzt war es eher so, dass BAT was die Umsatzentwicklung insgesamt betrifft weiter an Boden verloren hat. Nun will man für 2023 nur noch am unteren Ende der prognostizierten Spanne von 3-5% wachsen. BAT schockte in der vergangenen Woche nun den Markt mit der Ankündigung, dass man satte 31,5 Mrd. US-Dollar vom Wert seiner herkömmlichen Zigarrenten-Marken abschreiben muss. Bisher waren diese mit 80 Mrd. US-Dollar bewertet. Dass die Marken an Wert verliert ist angesichts der rückläufigen Raucherzahl und des Werbeverbots klar. Was die Investoren allerdings in Sorge bringt, ist die Höhe der vollzogenen Abschreibungen und die Begründung von CEO Tadeu Marroco, dass man die Bilanzierung âin Einklang mit der Realitätâ bringe. |
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| British American Tobacco ADR (ISIN: US1104481072) |
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| | WKN / Kürzel: 916671 / BTI |
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| | KGV 23e/24e/25e: 6,4 / 6,6 / 6,3 |
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| Das klingt wenig erbaulich und letztlich ist die Abschreibung auch ein klares Zeichen, dass BAT bei der Megaübernahme von Reynolds American im Jahr 2017 viel zu viel Geld bezahlt hat. Nicht nur musste man damals gleich 429 Mio. neue Aktien ausgeben, auch die Verschuldung ist massiv gestiegen. Inzwischen liegt das Verhältnis Schulden zu Eigenkapital bei 1,5, was historisch sehr hoch ist. Die Bullen verweisen zwar zurecht darauf, dass die Abschreibung nicht cashwirksam ist, aber die Bilanzrelationen verschlechtert sie natürlich sehr wohl. Wenn man die immateriellen Vermögenswerte ausklammert, wäre das Eigenkapital inzwischen sogar negativ. Hinzu kommt, dass weiteres Ungemach durch einen bevorstehenden Bann von Menthol-Zigaretten in den USA droht. Dieser wurde zwar nun kurzfristig etwas nach hinten verschoben, aber dass er kommt ist so gut wie sicher. Dabei waren in den USA im Jahr 2021 37% aller verkauften Zigaretten Menthol-Zigaretten. Bei einem Verbot werden sicher viele auf normale Zigaretten umsteigen, ein Teil der Raucher wird das aber zum Anlass nehmen, um auch mit dem Rauchen aufzuhören. Das heiÃt: In den USA könnte sich der Abwärtstrend beim Zigarettenkonsum so noch beschleunigen! In der Folge könnte es dann auch passieren, dass BAT genauso aus heiterem Himmel wie die Abschreibung gekommen ist, auch seine Dividende kürzt, weil man einen höheren Teil des Cashflows zur Schuldentilgung verwenden möchte. Häufig ergibt das dann bei vermeintlichen Value-Aktien eine Abwärtsspirale. Ein groÃer Teil der Aktionäre hat die Aktie wegen der hohen Dividende im Depot. Wird diese gekürzt oder gar gestrichen, verkauft ein gröÃerer Teil dieser Anleger ihre Papiere, was dann zu zusätzlichem Verkaufsdruck führt. Das war in letzter Zeit gut bei den Papieren des Telekommunikations-Dinos AT&T zu beobachten (siehe blaue Einkreisung). |
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| | Seither hat sich die Aktie zwar wieder erholt, aber auch für AT&T-Aktionäre gab es in den vergangenen Jahren nicht viel an Rendite zu erwirtschaften. Klar ist aber auch: Irgendwann ist jede Aktie zu günstig. Charlie Munger hat Aktien wie BAT mal als âcigar-buttâ-Investments bezeichnet. Er verglich diese Geschäfte dabei mit einem weggeworfenen Zigarettenstummel auf dem Boden, der aber noch ein paar Züge hergibt. Mit anderen Worten: Wenn BAT noch ein paar Jahre hohe freie Cashflows abwirft und den GroÃteil dieses Cashs an die Aktionäre ausschüttet, kann sich ein Investment trotzdem lohnen. Und bei BAT passt der Vergleich mit dem Zigarettenstummel natürlich perfekt... Ich persönlich bin hier aber skeptisch gegenüber derartigen Investments. Häufig gehen diese nicht auf, weil sich die operative Lage dann schneller verschlechtert als erwartet. Auch im Bereich Zigaretten gibt es massiven Druck auf die Raucher auch von staatlicher und gesellschaftlicher Seite. Die Raucherzahlen gehen in der Folge noch viel schneller zurück. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich dieser Trend fortsetzt. Mein Kollege Michael Kissig setzt in unserem Dividenden-Depot bei den âGewinner-Aktienâ (www.gewinner-aktien.de) deshalb lieber auf Dividenden-Aktien, bei denen gleichzeitig auch Wachstum vorhanden ist und die Chance auf eine Anhebung der Dividende. Nachhaltigkeit und die Qualität des operativen Geschäfts ist bei der Auswahl der Aktien viel wichtiger als die Höhe der Dividenden-Rendite. Das Ergebnis nach gut 19 Monaten Laufzeit: Eine jährliche Durchschnittsrendite von 12% vs. 1,75% bei BAT. Natürlich ist vergangene Performance keine Garantie für die zukünftige Performance, aber ich bin mir sehr sicher, dass wir auch zukünftig deutlich besser performen als die BAT-Aktie. |
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| | Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor/Redakteur ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: - - - |
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Rallye verpasst? Neue Chance mit diesen Aktien?! |
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Kursexplosion? Hier sind ALLE falsch positioniert! |
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| Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen & ein schönes Wochenende wünscht Dir  Dein Armin Brack Chefredakteur Geldanlage-Report |
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