der Pelz, der polarisiert, stammte bisher von für die Modeindustrie gezüchteten und gequälten Nerzen. Neuerdings gibt es eine zweite Art Fell, die die Gemüter erregt: das männliche Brusthaar. War mir nie so bewusst, wie sehr sich Menschen daran stoßen können. Bis gestern. Da kam die Kollegin morgens mit der Info in die Konferenz, dass in Deutschland lediglich fünf Prozent der Leute laut einer repräsentativen Umfrage Brustbehaarung schön finden würden. Als genetisch Betroffener habe ich mir wenig Gedanken darüber gemacht, wie sehr ich die Menschen im Freibad durch meinen „Magnum“-Look verstöre. Ich suchte also die Umfrage und fand direkt einen Ratgeber, Titel: „Auf frische Klinge achten: Brusthaare rasieren ohne Irritationen“. Grundsätzlich finde ich es ja nur fair, dass auch wir Männer uns mit blödsinnigen Schönheitsdebatten auseinandersetzen müssen, aber wie soll ich sonst meine völlig untrainierte Brust kaschieren? +++ Ich saß gestern in der Redaktion und dachte nur: „Krass!“ Die Bilder der zerstörten Schule in Finkenwerder haben mich echt erschüttert. Zum Glück wurde niemand verletzt oder gar getötet. Vor Jahren kam es bei mir ihm Wohnhaus ebenfalls zu einer Gasexplosion. Das Leitungsleck war in einem Kelleraum. Dieser war durch eine Gitter mit der Tür vor der Treppe verbunden. Dadurch strömte das Gas raus an die frische Luft. Sowohl Druckwelle als auch die Folgen der Stichflamme waren entsprechend nur an der Fassade zu sehen. Ein Nachbar, der den Geruch bemerkt hatte, hat alle Bewohner rechtzeitig gewarnt. Seither habe ich größten Respekt vor Gasthermen in Wohnhäusern und achte beim Umzug darauf, dass so ein Ding nicht in meiner Nähe ist. Wie es zu dem Unglück in Finkenwerder gekommen ist, hat mein Kollege Daniel Gözübüyük hier aufgeschrieben (M+). +++ Seit es in dem Quartier, in dem ich wohne, Anwohnerparken gibt, finde ich immer schnell einen Parkplatz. Und das, obwohl wirklich einige Parkbuchten zugunsten von Radwegen oder Bürgersteigen geopfert wurden. Trotzdem gibt es in meiner Nachbarschaft eine heiße Debatte um den Nutzen der Parkzonen. Viele haben einen anderen Eindruck, echauffieren sich zudem über die Kosten für einen Parkausweis. Eine Evaluation zeigt nun: Der Parkdruck in Anwohnerparkgebieten ist gesunken. Warum es trotzdem noch Verbesserungsbedarf bei den Regelungen gibt, erklärt MOPO-Reporter Frederik Mittendorff in seinem Artikel (M+). Ich wünsche Ihnen einen entspannten „kleinen Freitag“. Julian König julian.koenig@mopo.de |