die Ampel-Regierung und die Union haben sich heute auf einen Kompromiss beim Bürgergeld geeinigt. Unter anderen über das Bürgergeld hatten sich Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier und Volker Resing, Leiter Innenpolitik, bereits vor der heutigen Einigung mit Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner unterhalten. Die von der CDU/CSU unterbreiteten Kompromissvorschläge sah Lindner als „Chance, das Bürgergeld weiter zu verbessern“. Doch auch Kritik am ursprünglichen Ampelplan weist Lindner im Cicero-Interview zurück. Keineswegs werde darin das Prinzip „Fördern und Fordern“ aufgegeben. „Im Gegenteil stärkt das Bürgergeld den Leistungsgedanken“, so der Finanzminister. Auch gegen grundsätzliche Kritik verteidigt Lindner das Ampelbündnis. „Wir halten das Land in der Mitte“, sagt der FDP-Chef. Eine „woke Gesellschaftspolitik“ lehnt er ab. Außerdem spricht er über Klimapolitik und die AKW-Laufzeitverlängerung. Und stellt fest: „Es wird nicht über Verzicht gelingen, die Erderwärmung zu stoppen.“ Verzichten müssen die Bundesbürger derzeit allerdings – und zwar auf bezahlbares Heizen und zuverlässige Energieversorgung. Deutschlands oberster Katastrophenschützer, Ralph Tiesler, warnt vor Stromausfällen im Winter. Kurz darauf rudert seine eigene Behörde zurück. Die Bundesregierung will offenbar nicht zugeben, dass ihre real existierende Energiewende vor allem zu Energiemangel führt. Für meinen Kollegen Daniel Gräber hört die folgende Botschaft heraus: „Niemand hat die Absicht, den Strom abzuschalten.“ Es hat auch niemand die Absicht, einseitig zu berichten. Und dennoch haben immer mehr Menschen diesen Eindruck. Deutsche Medien berichten in der Summe zu linksgrün-affirmativ, so ein populärer Vorwurf an den Journalismus hierzulande. Ein beliebtes Gegenargument lautet: Es gibt keine Studien, die diese Pauschalkritik bestätigen würden. Das ist korrekt. Ein Scheinargument ist es trotzdem. Warum, das erklärt Cicero-Redakteur und Medienspezialist Ben Krischke. Und er hat auch eine Antwort auf die Frage „Gibt es genügend Meinungsvielfalt im deutschen Journalismus?“ Was Meinungsvielfalt betrifft, sieht es in der Politik auch nicht viel besser aus. In Berlin stellt sich nun die neue Partei „Bündnis Deutschland“ vor: Sie verspricht ideologiefreie Politik und sieht sich als Sammelbecken für Menschen rechts der Grünen und links des AfD-„Flügels“ – und als Koalitionspartner für bürgerliche Mehrheiten. Cicero-Chefreporter Moritz Gathmann fragt: Kann das klappen – „bürgerlich, aber ohne Irre und Nazis“? Und nun zu den schöneren Dingen des Lebens: Der Film „Hallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Song“, der jetzt im Kino läuft, verknüpft die Biografie des Songwriters mit der Geschichte eines seiner größten Lieder. Die Doku zeigt, was Cohens „Hallelujah“ den zahlreichen Coverversionen voraushat. Ulrich Thiele hat sie sich angesehen. Mit einem herzlichen „Hallelujah“ verbleibt Ihr Ingo Way, Leiter Online-Redaktion |