Neues zu Filmen, Streaming und Fernsehfilmen
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16. Mai 2024
SZ Film
Sofia Glasl
Autorin im Filmteam
SZ Mail
Guten Tag,
filmreif könne man die Flucht des Regisseurs Mohammad Rasoulof nennen, wäre der Anlass nicht so ernst: Vergangene Woche wurde der Regisseur in seinem Heimatland Iran zu mehrjähriger Haft und Peitschenhieben verurteilt. Ein Ausreiseverbot hatte bereits 2023 verhindert, dass er als Jurymitglied nach Cannes reisen konnte. Nun ist er zu Fuß über die Berge geflohen (SZ Plus). Sein neuer Film „The Seed of the Sacred Fig“ feiert in den kommenden Tagen Premiere – natürlich in Cannes.

Am Dienstag sind die 77. Filmfestspiele in Cannes gestartet. Von der drohenden Filmflaute aus Hollywood kann mein Kollege David Steinitz zumindest an der Côte d’Azur nichts spüren. Das Festival hat sich bei der Filmauswahl selbst übertroffen, findet er (SZ Plus). Jurypräsidentin Greta Gerwig erzählt im Gespräch von ihrer sonntäglichen „Movie Church“ und der neueste Streich von Schauspielerin Emma Stone und Filmemacher Yorgos Lanthimos (SZ Plus) ist einer der heiß erwarteten Titel. Bisheriger Wermutstropfen: Der Festival-Höhenflug macht auch vor den Regenschirmpreisen keinen halt. Kino, Kirche und Kommerz liegen eben nirgendwo näher beieinander als an der Croisette.
 
Passenderweise eröffnete das Festival mit einer Branchen-Satire von Frankreichs Chef-Surrealist Quentin Dupieux. Daran hätte wohl auch B-Film-Legende Roger Corman mächtig Spaß gehabt. Noch im vergangenen Jahr stand der „King of Cult“ strahlend auf der Bühne des Festivalpalasts, als er den Grand Prix an Jonathan Glazer überreichte. Vergangene Woche verstarb er im hohen Alter von 98 Jahren. Ohne ihn wäre der rote Teppich wohl auch um einige Stars ärmer: Tobias Kniebe erinnert an ihn als  Vaterfigur für halb Hollywood (SZ Plus).
 
Croisette auch im Kino: Nuri Bilge Ceylans türkisches Drama „Auf trockenen Gräsern“ startet heute (SZ Plus). Hauptdarstellerin Merve Dizdar erhielt letztes Jahr den Preis als beste Schauspielerin.

Jubiläums-Horror: 30 Jahre nach seinem Überraschungserfolg „Nightwatch“ bringt der Däne Ole Bornedal die sehenswerte Fortsetzung seines Horrorfilms ins Kino (SZ Plus).

Eine aufregende Filmwoche wünscht Ihnen
Ihre Sofia Glasl
Autorin im Filmteam
SZ Mail
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Der Regisseur und Autor Mohammad Rasoulof ist aus Iran geflohen. Er war dort zu acht Jahren Haft und Peitschenhieben verurteilt worden.
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Zitat der Woche
Ab heute bin ich Bewohner des kulturellen Iran. Eines grenzenlosen Landes, das Millionen Iraner mit alter Geschichte und Kultur in jeder Ecke der Welt gebaut haben.
Filmemacher Mohammad Rasoulof in seinem Abschiedsbrief an sein Heimatland Iran.
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