Lieber Herr achternaam, | |
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in dieser Woche, der fnften des Jahres, ein langes Interview. Ein Interview, das nicht kurz sein kann, geht es darin doch um die Entwicklung unserer Gesellschaften.
Am Anfang steht eine irritierende Ungleichzeitigkeit oder Zeitverschiebung: Die Idee des bergangs zur postindustriellen Gesellschaft stammt aus den Jahren 1969 bis 1973. Wir hatten diesen bergang zwischenzeitlich fr vollzogen erachtet. Doch kann es sein, dass dieser Wandel unsere Gesellschaften erst jetzt mit voller Wucht trifft? Und erst jetzt wirklich bewusst wird?
Eben das legt die Gesellschaftsdiagnose von Andreas Reckwitz nahe. Was wiederum erst deutlich wird, wenn man sie am Diskurs ber die Entwicklung der (post)modernen Gesellschaft spiegelt. Und deshalb kann dieses Interview nicht krzer sein. Dank an Andreas Reckwitz, der sich darauf eingelassen hat.
Eine inspirierende Lektre wnscht Winfried Kretschmer fr das Team von changeX
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Diese Woche neu im Magazin | |
Explosion des Besonderen | |
Andreas Reckwitz über die Gesellschaft der Singularitäten | |
| Wird der Wandel zur postindustriellen Gesellschaft, den wir längst vollzogen glaubten, erst jetzt wirklich spürbar? Ein Soziologe sagt: Er vollzieht sich als Übergang vom Allgemeinen zum Besonderen. Wir erleben den Eintritt in die Gesellschaft der Singularitäten. Das spiegelt sich in den industriellen Produkten, die keine Massenprodukte mehr sind, sondern höchst individualisierte Erzeugnisse. Und es spiegelt sich im Leben der Menschen, für die das Einzigartige, Unverwechselbare zum Lebensziel geworden ist. Offen aber bleibt, wie sich eine singularisierte Gesellschaft zusammenhalten lässt. Klar ist: Wenn nur noch das Singuläre zählt, wird die Arbeit am Allgemeinen zur zentralen Aufgabe. 02.02.2018 zum Interview |
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| Zitat | |
"Mit dem Begriff der Singularisierung meine ich die Ausrichtung am Besonderen und Einzigartigen, also gerade nicht am ?Individualismus des Gleichen', sondern an jenem der qualitativen Differenz." | Andreas Reckwitz: Explosion des Besonderen | |
"In den letzten Jahren ist zunehmend deutlich geworden, wie stark der Bruch zwischen beiden Formen der Moderne ist: Der Industrialismus hat standardisiert und war am Ende egalitär, die postindustrielle Gesellschaft wirkt kulturalisierend und singularisierend." | Andreas Reckwitz: Explosion des Besonderen | |
![](http://www.changex.de/pages/nlimg3/dotdot3.gif) | |
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