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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 12.08.2019 | Mal sonnig, mal bewölkt bei milden 24°C. | ||
+ Künstler und Kreative haben einen Alternativplan für den Checkpoint Charlie entwickelt + Deutschland hat noch größere Funklöcher als gedacht + Bienen können als Drogenfahnder eingesetzt werden + |
von Lorenz Maroldt |
Guten Morgen, Berlins Kreative stehen gerne mal etwas später auf – aber dann sind sie hellwach: Zehn Tage vor Ablauf der Einspruchsfrist für den Bebauungsplan am Checkpoint Charlie trafen sich am Wochenende in der „Kunztschule“ (Schützenstraße) Kunst- und Kulturschaffende auf Einladung von Ex-Kulturstaatssekretär Tim Renner, um die eklatante Fantasielosigkeit an diesem bedeutsamen Ort mit Ideen zu füllen – ehrenamtlich. Und das sind sie: Ania Pilipenko (Vorstand Holzmarkt Projekt) Annemie van Ackeren (Hebbel-Theater) Daniel Libeskind (Architekt) Dimitri Hegemann (Tresor) Jochen Sandig (Radialsystem) Notker Schweikhardt (Art Director und Grünen-Abgeordneter) Marion Heine (dan perlman) Silke Super (Radioeins) Sören Birke (Kesselhaus) Wolfgang Bergmann (Arte) Yasha Young (Urban Nation) Während andere den Hochsommertag im Café, bei einem Ausflug oder im Wasser verbrachten, und während gleich um die Ecke tausende Touristen neben falschen Grenzern posierten, entstanden hier innerhalb weniger Stunden Ansätze einer Sinnstiftung, die im bisherigen, zähen Prozess so nicht erkennbar waren. Was käme erst dabei heraus, gäbe es genug Zeit, diese weiterzudenken! Nicht einen auf Kante gedachten B-Plan braucht dieser Ort als nächstes, sondern einen C-Plan (Jochen Sandig): C wie Checkpoint und Charlie, aber auch wie Challenge, Chance, Change, Communication, Community, Compassion, Cooperation, Courage und Creativity. Der Senat schaut abwehrend-skeptisch auf die späte Intervention – am Donnerstag wäre im Parlament eine gute Gelegenheit für interessierte Abgeordnete, mal nachzufragen, ob und wie die Ideen der Initiative eingebunden werden können in den Prozess, bevor auch hier der Beton vergossen ist wie an jedem x-beliebigen anderen Ort der Stadt. Einen ersten Eindruck vom Workshop hat mein Kollege Ralf Schönball hier aufgeschrieben, eine ausführliche Auswertung folgt morgen (Dienstag) im Tagesspiegel. | ||||
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Wir machen weiter mit einer Nachricht aus dem Funkloch: „D r Mob lfunk in D tschl nd hat me r Lüc en als bishe bek nnt. Da g ht us ei er Anal se der Lond ner Fi ma ‚Opensignal‘ he vor. Danac haben d tsche Sma tp one-Nutz r mit LTE-Ve trag dur hschni tlich nur 77 Pr z nt de Zeit wi kli h Zug ng z m LTE-Net . Im Ve gle ch von 87 Länder land t D tschl nd dam t auf Pl tz 54 zw sch n dem Sen gal und Maro ko.“ Berlin kommt übrigens auf 83,9 % und damit in Deutschland auf Platz 57. Und in Berlin liegt der Ortsteil Malchow mit 97,9 % auf Platz 1, Konradshöhe mit 67,1 % auf dem 96. Platz. | ||||
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„Ich will nicht nach Berlin“ ist als Stadionsong im DFB-Pokal ja auch mal eine Ansage (das Endspiel findet wie immer im Olympiastadion statt) – prompt verlor Lübeck (wo sie genug Ironie aufbrachten für den Song) im Elfmeterschießen gegen St. Pauli mit 3:4. Union (6:0 in Halberstadt) und Hertha (5:1 in Eichstätt) können dagegen schon fürs Finale planen (oder?). Apropos Hertha - die Polizei hat mal durchgezählt: Allein auf der Strecke vom Popitzweg bis zum Saatwinkler Damm wurden 49 Verkehrszeichen, 41 Laternen, 23 Gehwegpoller, 8 Ampeln, 3 Stromverteilkästen und 3 Glascontainer mit Vereinsstickern und Farbe verziert. Krasse Leistung (ich meine die der Polizei). | ||||
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Baustadtrat Florian Schmidt (F’hain-Xberg) dreht im Häuserkampf jetzt richtig auf – einen Kommentar der „Morgenpost“-Kollegin Christine Richter („Der rot-rot-grüne Senat befindet sich in der Krise und löst die großen Probleme nicht“) klassifizierte er gendergerecht als „dämlichen Bullshit“ („Wie die Konservative uns spalten möchte“). Die Beiträge unserer Kollegen Johannes Bockenheimer und Ulrich Zawatka-Gerlach über die fragwürdigen Häuserkaufpläne der Genossenschaft „Diese“ müssten für ihn demnach herrlicher Bullshit sein – über Facebook klärt er über den aktuellen Frontverlauf im Berliner Häuserkampf auf: „Es geht um weit mehr als um Immobilien. Es geht um eine Gesellschaft, die generationen- und klassenübergreifende Solidarität über innovative Modelle pflegt und die langfristig Nachhaltigkeit und sozialen Zusammenhalt durch konsequente Gesetzgebung absichert. Den Begriff Klasse nutze ich im Sinne von Andreas Reckwitz, also nicht marxistisch. In der Gesellschaft kämpfen unzählige Initiativen an verschiedenen Baustellen für einen grundlegenden Wandel. In der Politik stehen sich das liberal-konservative Lager und r2g gegenüber. Ich appelliere an alle, dass wir Verständnis für diese schäumenden Kräfte aufbringen und ihnen nicht böse sind. Denn Sie haben allen Grund, um ihre Pfründe zu fürchten. Wir nehmen ihnen ihre geliebten Renditespielzeuge weg. Lasst uns die Stadt gemeinsam zurückholen! Es wird ein anstrengender und langer Kampf, aber er wird weiterhin Freude machen, uns alle zusammenbringen und erfolgreicher sein, als manche es sich aktuell überhaupt vorstellen können.“ Kleiner Nachtrag: Die „Lex Diese“, die der Hauptausschuss am vergangenen Mittwoch mehrheitlich beschloss, trug die Unterschrift von Michael Müller und (in Vertretung von Finanzsenator Matthias Kollatz) die von Schulsenatorin Sandra Scheeres – mit Klassenkampf kennt sie sich ja aus. Und noch ein kleiner Tipp (nach einem aufgeregten Wochenende): Wenn Unternehmer, Politiker, Lobbyisten und Aktivisten im Gleichklang erregt „Kampagne!“ rufen, steckt meistens unabhängiger Journalismus dahinter (es sei denn, die Erstgenannten meinen sich selbst). | ||||
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Tagesspiegel-Redakteur Uwe Schlicht galt als Instanz – in den Berliner Hochschulen, deren Gremiensitzungen erst dann komplett waren, wenn auch er Platz genommen hatte, und im Tagesspiegel, dem er über vier Jahrzehnte angehörte und den er als Experte für Bildung und Wissenschaft prägte. Unseren Leitspruch „Rerum Cognoscere Causa“ nahm er auch dann ernst, wenn es eng wurde – ein Helm mit der Aufschrift „Presse“ gehörte einst zu seinem Handwerkszeug wie Stift und Block, und als andere Ende der sechziger Jahre über „die Studenten“ herzogen, gab er, von Herzen ein neugieriger Konservativer, ihnen einen Platz im Tagesspiegel: „Was wollen die Studenten?“ hieß die damals einmalige Rubrik. Bis zu seinem letzten Arbeitstag im Jahr 2002 imponierte er uns Jüngere mit seiner verschmitzten, fast kindlichen Freude über jeden auch noch so kleinen journalistischen Coup. Am Freitagabend ist Uwe Schlicht im Alter von 81 Jahren gestorben. (Einen Nachruf von Hermann Rudolph finden Sie hier) Und noch ein früherer Tagesspiegel-Kollege lebt nicht mehr: Ernst Podeswa, der 1990 vom „Sport Echo“ gut gelaunt in unsere Sportredaktion kam, hat sich von seinem schweren Fahrradunfall vor vier Jahren leider nicht mehr erholt. Gitta Schlusche erinnert heute im Tagesspiegel an ihn. | ||||
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