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China-Newsletter 02/2025

Klimaausgabe

Herzlich willkommen zum zweiten China-Newsletter des Jahres 2025 – und zum ersten mit thematischem Fokus: Klimawandel und Umweltschutz. 

In dieser Ausgabe richten wir den Blick auf ökologische Herausforderungen und zivilgesellschaftliche Antworten in und im Austausch mit China. Zwischen Energiestrategien, Kohleausstieg und grüner Technologie zeigen sich sowohl Spannungsfelder als auch neue Kooperationsansätze. 

Gemeinsam mit Partner:innen aus der Region beleuchten wir aktuelle Entwicklungen, Debatten und Handlungsräume – aus zivilgesellschaftlicher Perspektive. 

Die Komplexität und Breite des Themas erlauben im Rahmen dieses Newsletters nur einen knappen Überblick über ausgewählte Entwicklungen und unsere eigenen Berührungspunkte. Mit Hinweisen auf weiterführende Ressourcen, auf thematisch fokussierte Partner wie Germanwatch und Greenovation Hub (GHub) sowie auf vertiefende Artikel möchten wir dennoch zur weiteren Auseinandersetzung anregen. 

Den thematischen Teil schließen wir mit einem Beitrag aus unserer Sprachecke ab. Und: Auch die Veranstaltungshinweise im Anschluss lohnen einen Blick – wir freuen uns über Ihr Interesse!

Ihr Team des China-Programms der Stiftung Asienhaus wünscht viel Vergnügen bei der Lektüre!

Joanna Klabisch 

Friedrich Aurnhammer

Übersicht – 目录

               Klimaziele, Kohle, Kooperation 

               Zivilgesellschaft und Klima

               The Climate Crisis, Global China and Civil Society Adovacy

               Plattformen, Newsletter, Blogs und Beiträge

               Zum Schluss

               Veranstaltungen

Im Fokus

Klimaziele, Kohle, Kooperation

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Am 26. Juni 2025 endete in Bonn die 62. Sitzungsrunde der UN-Klimarahmenkonvention (SB 62) – ein entscheidender Moment, der den Weg zur COP30 im November in Belém, Brasilien, weist. Neben zentralen Fragen gerechter Klimafinanzierung stand vor allem die Rolle großer Emittenten im Blickpunkt. Besonders China rückt dabei ins Zentrum: Mit dem anstehenden 15. Fünfjahresplan und der geplanten Vorlage aktualisierter, nationaler Klimaziele (NDCs) steht das Land 2025 an einem Scheideweg in seiner Klima- und Energiepolitik. Im folgenden Beitrag beleuchten wir zivilgesellschaftliche Perspektiven auf Chinas Klimadynamik – zwischen globaler Verantwortung, innenpolitischen Spannungen und begrenzten Partizipationsmöglichkeiten.

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Zum Artikel
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Zivilgesellschaft und Klima

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In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen drei ausgewählte chinesische zivilgesellschaftliche Organisationen vorstellen, die sich bereits seit vielen Jahren im Bereich Klimaschutz engagieren und auch in Kooperationsprojekten mit europäischen Akteuren - nicht zuletzt mit der Stiftung Asienhaus - aktiv sind.

 

 

Greenovation Hub (GHub)

Der "Greenovation Hub" mit Sitz in Peking ist ein unabhängiger Think-Tank, der sich seit rund zehn Jahren für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung engagiert. Die Organisation versteht sich als Brückenbauer zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft und arbeitet daran, Umwelt- und Klimathemen in politische Entscheidungsprozesse zu integrieren.  Im Fokus von GHub stehen unter anderem grüne Finanzstrukturen und die Förderung internationaler Umweltstandards. GHub organisiert regelmäßig Dialogformate und bringt Akteur*innen aus unterschiedlichen Sektoren zusammen. Vertreter:innen der Organisation trugen im Rahmen unserer projektinternen Workshops durch ihre Expertise zur Stärkung der Kapazitäten in den Bereichen Climate Finance und Klimapolitik bei.

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Zur Website von GHub
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Green Camel Bell

Die im Jahr 2004 in Lanzhou gegründete Organisation "Green Camel Bell" ist die erste zivilgesellschaftliche Umwelt-NGO in der chinesischen Provinz Gansu. Ihr zentrales Anliegen ist die Förderung von Umweltbildung und ökologischer Aufklärung, insbesondere in Westchina. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Sensibilisierung junger Menschen für Umweltthemen sowie dem Schutz natürlicher Ressourcen wie Wasser und Boden.

Der Begründer der Organisation, Zhao Zhong trägt international zu einem grenzüberschreitenden Austausch und zur internationalen Zusammenarbeit im Umweltschutz bei, unter anderem auch als Fachbeiratsmitglied in unseren Projekten. 

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Zur Website von Green Camel Bell

 

Friends of Nature (FON)

Die 1993 offiziell begründete Organisation „Friends of Nature” ist eine der ersten Umweltschutzorganisationen in China. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Umweltschutz durch Bildung, Energiesparen, den Aufbau von Ökosystemen sowie die Förderung von Gesetzen und politischen Maßnahmen in China zu stärken. Die Organisation möchte zudem eine Plattform für die Beteiligung der Öffentlichkeit schaffen, um ein breites Bewusstsein für Umweltthemen in der Gesellschaft zu schaffen. Im Rahmen unserer Kooperationen konnten wir einige ihrer zahlreichen Projekte in Peking kennenlernen.

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Zur Website von Friends of Nature
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The Climate Crisis, Global China and Civil Society Advocacy in Asia

Mit dem aktuellen Projekt "The Climate Crisis, Global China and Civil Society" stärkt das China-Programm der Stiftung Asienhaus den internationalen, zivilgesellschaftlichen Dialog zur Bewältigung der Klimakrise. Ziel des Projektes ist ein gemeinsamer, international abgestimmter Ansatz im globalen Klimaschutz. In mehreren von der Stiftung Asienhaus initiierten Veranstaltungen, darunter Workshops und Webinare, bringt das Projekt Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammen und schafft Raum für Austausch und Kooperation. 

 

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Workshop: Driving the Green Shift - Zivilgesellschaftliche Perspektiven auf die Energiewende 

 

Wie kann aus der Perspektive Chinas und Indonesiens eine nachhaltige Energiewende gelingen und welche Rolle spielt dabei die Zivilgesellschaft? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Workshop „Driving the Green Shift“, den die Stiftung Asienhaus gemeinsam mit der Chongqing Renewable Energy Society (CRES) am 19. Dezember 2024 veranstaltete. Mit Teilnehmer:innen aus China und Indonesien wurde primär die Energiewende thematisiert. Die Teilnehmenden identifizierten konkrete Ansätze für Kooperation zwischen Indonesien und China insbesondere in den Bereichen Kohleausstieg, Technologietransfer und grüne Investitionen. Sie formulierten dabei die Forderung, dass Energieprojekte partizipativ, sozial verträglich und gerecht gestaltet werden müssen.

Zu Bericht & Aufzeichnung

 

Webinar: Fostering South-South Collaboration in Climate Action: Exploring China and Indonesia Partnership 

 

Gemeinsam mit dem Indonesian Center for Environmental Law (ICEL) organisierten wir ein internationales Webinar zu Süd-Süd-Kooperationen im Klimaschutz, zu welchem rund 40 Teilnehmende aus vier Ländern virtuell zusammenkamen. Im Mittelpunkt standen der Austausch über gemeinsame Herausforderungen, Potenziale für eine Zusammenarbeit, sowie die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteur:innen im bilateralen Klimadialog zwischen Indonesien und China.

Das Webinar bildete den Abschluss des Indonesien-Schwerpunkts im laufenden Projekt, das seit April 2025 mit einem Fokus auf Nepal fortgeführt wird.

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Zu Bericht & Aufzeichnung
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Plattformen, Newsletter, Blogs und Beiträge

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Hier stellen wir verschiedene Ressourcen vor, die sich mit Themen zur Klimapolitik Chinas und deren globalen Implikationen befassen. Die Beiträge, Blogs, Newsletter und Plattformen stammen von verschiedenen Organisationen und decken politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte ab – mit Fokus auf deutsch-chinesischer Kooperation, Emissionstrends, Lieferketten und öffentliche Debatten.

 

 

Dialogue Earth 

Fokus: Auswirkungen der Entwicklung Chinas auf den Globalen Süden

Dialogue Earth ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die sich dem globalen Umweltjournalismus widmet. Zu diesem Zweck veröffentlicht die Organisation Nachrichten und Analysen über Entwicklungs- und Klimathemen zu China.

→ Stand: Juni 2025

 

 

Klimareporter

Fokus: Klimawandel und Energiewende

klimareporter° ist ein unabhängiges Online-Magazin, das täglich Berichte, Analysen, Interviews und Debattenbeiträge zu den Themen Klimawandel und Energiewende veröffentlicht. Die Polit-Ökonomin und Alumni des EU-China NGO Austausch, Merle Groneweg, verantwortet für klimareporter° eine Serie über Chinas Umwelt- und Klimapolitik.

→ Stand: April 2025

 

 

Belinda Schäpe - Blog

Fokus: Chinas Klima-, Energie- und Außenpolitik 

Belinda Schäpe ist als China-Policy-Analystin beim Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) tätig und analysiert den Weg Chinas zur Dekarbonisierung. Auf ihrem Blog kann man eine Reihe von Artikeln zur chinesischen Klima-, Energie- und Außenpolitik finden. 

→ Stand: Februar 2025

 

 

Germanwatch

 

Fokus: Internationale Klimapolitik und entwaldungsfreie Lieferketten

1. Strategic Engagement on Chinese Initiatives for Green Supply Chains
Dieser aktuelle Bericht analysiert Chinas Strategien zur umweltfreundlichen Gestaltung globaler Lieferketten, insbesondere bei Agrarrohstoffen. Im Kontext der neuen EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten werden Fortschritte und Lücken auf chinesischer Seite benannt und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. 
→ Stand: Juni 2024

2. China-Klimapolitik – diese sechs Akzente muss Habeck setzen
Anlässlich von Robert Habecks Besuch in Peking analysierte Germanwatch, wie Deutschland und China im Klimaschutz enger zusammenarbeiten könnten. 
→ Stand: Juni 2024

 

 

China Energy Transformation Programme

 

Fokus: Energiemarkt, Emissionshandel und neue Klimaziele

China Energy Policy Newsletter – Mai 2025
Diese aktuelle Ausgabe informiert über die Fortschritte im chinesischen Energiesektor. 
→ Stand: Mai 2025

 

 

Heinrich-Böll-Stiftung

 

Fokus: Emissionstrends und geopolitische Bedeutung des Fünfjahresplans

Der Emissionspfad für China, der unsere planetare Zukunft bestimmen wird
Wirtschaftshistoriker Adam Tooze analysiert, welche zentrale Rolle Chinas nächster Fünfjahresplan für den globalen Klimaschutz spielen könnte und beschreibt, warum es – trotz hoher Emissionen – Anlass für vorsichtigen Optimismus gibt.
→ Stand: Oktober 2024

 

 

Internationale Klimaschutzinitiative (IKI)

 

Fokus: Energie- und Klimasicherheit im Vergleich Deutschland–China

Energy Security in Germany and China
Ein bilateraler Report, der strategische Antworten auf die Energiekrise beleuchtet – sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite. Erstellt von einem deutsch-chinesischen Forschungsteam im Rahmen des Track-II-Dialogs.  
→ Stand: November 2024

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Zum Schluss- 渐近尾声

Vorstellung unserer Kooperationspartner:innen

RealTime Mandarinhilft Lernenden, die Lücke zur echten Sprachbeherrschung im Chinesischen zu schließen, informiert über aktuelle Entwicklungen in China und stärkt das Selbstvertrauen in der Kommunikation – durch wöchentliche Immersion in Orginaltexte chinesischer Nachrichtenoutlets. Zum Subscriben auf das Bild klicken:

Die Phrase „梅完梅了“ ist ein Wortspiel, das sich auf den endlosen Regen während der ostasiatischen Pflaumenregenzeit (梅雨 méiyǔ) bezieht – einer jährlichen Regenperiode von Mitte Mai bis Mitte Juni, die vor allem Süd- und Zentralchina betrifft. Dabei wird das Zeichen „梅“ (méi, Pflaume) verwendet, um das gleichklingende „没“ (méi, nicht) zu ersetzen, das typischerweise in der ähnlich lautenden Redewendung „没完没了“ (méi wán méi le, „endlos, hört nicht auf“) vorkommt. Das Wortspiel ist gerade wieder hochaktuell: In den letzten zwei Wochen hat es in Teilen Zentral- und Südwestchinas heftige Regenfälle gegeben. Durch die Klimakrise häufen sich diese Extremwetterereignisse und treten in ungewohnter Intensität auf. 

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Veranstaltungen - 活动

SÜDWIND-Webinar: „China: Zivilgesellschaft unter Kontrolle“ 

Engagement und demokratische Mitbestimmung geraten zunehmend unter Druck – ein globales Phänomen, das unter dem Begriff „Shrinking Spaces” ist. Laut dem „Atlas der Zivilgesellschaft“ lebt inzwischen die Mehrheit der Weltbevölkerung in Staaten, die die Zivilgesellschaft einschränken, unterdrücken oder gar vollständig unterbinden. Lediglich 3,2 % der Bevölkerung leben in Staaten mit sogenannten "offenen" zivilgesellschaftlichen Räumen. 

In einer thematischen Aktionswoche widmet sich der Verein SÜDWIND e. V. ab dem 26. Juni den Ursachen und Zusammenhängen dieser Entwicklung.

Im Rahmen der Aktionswoche findet auch ein Webinar unter dem Titel „China: Zivilgesellschaft unter Kontrolle“ mit Dr. Nora Sausmikat (urgewald), Joanna Klabisch (Stiftung Asienhaus) und Dr. Sabine Ferenschild (SÜDWIND e. V.) statt.

 

Veranstalter: SÜDWIND e.V.

Datum: 03.07.2025  

Uhrzeit: 18:00 -19:00 Uhr 

Ort: Webinar, Online

Anmeldung erforderlich unter info@suedwind-institut.de

Zur Veranstaltung

13. Asientag: Einladung zum China-Workshop

 

Beim 13. Asientag dreht sich Alles um die wachsenden Herausforderungen für die Medienfreiheit und das zivilgesellschaftliche Engagement in Asien. Repressive Regierungen, Überwachung, Desinformation und die Kriminalisierung zivilgesellschaftlicher Akteure bedrohen Menschenrechte und demokratischen Räume zunehmend. Der Asientag bietet Raum für den Austausch und die Diskussion über Strategien für die internationale Zusammenarbeit, die Medienarbeit und die Rolle zivilgesellschaftlicher Bewegungen im globalen Menschenrechtsdiskurs.

 

Der Workshop „Spiel mit dem (Un-)Sagbaren – China”, widmet sich der Frage, wie kritische gesellschaftliche Themen in einem repressiven Umfeld kommuniziert werden können, wenn direkte Sprache nicht möglich ist. Der Workshop beleuchtet kreative Ausdrucksformen in literarischen Publikationen und digitalen Räumen. 

 

Diskutierende: Lennart Riedel (Universität Heidelberg) und Chen Qi

Moderation: Joanna Klabisch (Stiftung Asienhaus)

 

Workshop China

Uhrzeit: 14:30 - 16:00 Uhr

Raum: Fliesteden-Raum
 
Veranstalter Asientag: Stiftung Asienhaus, philippinebüro e.V., Korea Verband e.V., Melanchthon Akademie
Datum: Samstag 05.07.2025
Uhrzeit: 10 -17:30 Uhr
Ort: Kartäusergasse 9-11

Anmeldung erforderlich

Sprache: Deutsch/Englisch

Zur Veranstaltung

Bildquellen: Asienhaus, Greenovation Hub, Green Camel Bell, Friends of Nature, Asienhaus, ICEL, ccnull.de, RealtimeMandarin.

China-Programm der
Stiftung Asienhaus
Hohenzollernring 52
50672 Köln
joanna.klabisch@asienhaus.de

friedrich.aurnhammer@asienhaus.de

 

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