Achtung, ich schreibe gleich über das Wetter. Zumindest ein bisschen und mit einem Grund. Die Triggerwarnung sei aber vorausgeschickt, schließlich ist das ja ein Newsletter und kein Small Talk. Das Wetter also. Reiten ist ein Outdoor-Sport, soweit nichts Neues. Das CHIO Aachen ist das größte Sportevent in Deutschland, ein Kaleidoskop sportlicher Höchstleistungen. Aber auch eine Herausforderung für alle, die dort eine knappe Woche ausharren, Pferde, Sportler, Trainer, Funktionäre und „die Medien“. Wer nach Aachen reist, der sollte mehrere Garnituren im Gepäck dabeihaben: von rustikal bis chic, vor allem aber von luftig bis mollig warm. St.GEORG Herausgeberin Gabriele Pochhammer empfiehlt nach mehr als 50 Jahren Aachen Erfahrung sinngemäß, Kleidung für alle Klimazonen einzupacken.
Und damit genug zum Wetter. Eher nass und kühl soll es werden, so der Stand heute, am Montag vor der Eröffnung (mit Gastland USA, mal sehen, wie viele Cheerleader, Cowboys und Barbies da morgen auflaufen werden …) am Dienstag. Ein Wechselbad der Gefühle wird es auf jeden Fall. Denn die letzten Olympiastartplätze werden vergeben. Im Springteam, wo es um ein Ticket – wohl eher den Reserveplatz – geht, hat es noch eine kurzfristige Änderung im Aufgebot für den Nationenpreis am Donnerstag gegeben. In der Dressur hat Isabell Werth mit der von Andreas Helgstrand in den Grand Prix-Sport gebrachten Stute Wendy den Quereinstieg in die Nationenpreis geschafft. Werth hatte nach ordentlichen, aber nicht fehlerfreien Leistungen mit Quantaz bei den Deutschen Meisterschaften in Balve einen Platz in der sogenannten CDIO5*-Tour erhalten. Wendy konnte sie in Balve, der ersten Olympiasichtung, nicht reiten. Grund: eine Paddockverletzung der Stute. Nach dem CHIO Rotterdam, wo Wendy „fit to compete“ war, fiel dann die Entscheidung, die Sezuan-Tochter und nicht Quantaz in Aachen gehen zu lassen.
In Aachen sitzen traditionsgemäß die Olympiarichter am Viereck, da weiß man (als Selektoren), wie die Geschmäcker verteilt sind und mit welchem Promi-Bonus wer ausgestattet ist …
So kämpfen dann Frederic Wandres mit Bluetooth, Ingrid Klimke mit Franziskus, Katharina Hemmer und Denoix mit eben der Kombination Werth/Wendy um die zwei Teamplätze und die Rolle des oder der Reservisten. Jessica von Bredow-Werndl und Dalera sind ja bereits gesetzt. Mal sehen, für wen – um in der Wettermetaphorik zu bleiben – die Sonne lacht und wer schlussendlich im Regen steht.
Wir berichten ausführlich aus Aachen!