Welcher ETF auf die Zukunfts-Branche ist der Beste? Liebe Leserin, lieber Leser, hast Du mein Video zum neuen Faktor10-Depot schon gesehen? → Wenn nicht, klicke bitte hier... In den letzten Monaten erlebten viele Aktien aus der Technologie- und Internet-Branche massive Kurseinbrüche um 50 bis 70 Prozent. Seit Anfang 2022 ging es für zahlreiche Werte nochmals nach unten. Exemplarisch zeigt sich das am bekannten Ark Innovation ETF, in dem Fonds-Managerin Cathy Woods auf die Aktien von Unternehmen setzt, die das Potenzial haben ganze Branchen umzukrempeln, man nennt das "disruptiv". Die drei größten Positionen im ETF sind Tesla, Zoom und Teladoc Health. Der ETF gab seit Jahresbeginn nochmals um 20% nach, in der Spitze lag das Minus sogar bei 30%. Hauptgrund für die Kurskorrektur war bzw. ist die nach klassischen Maßstäben hohe Bewertung dieser Aktien. Die Aussicht auf Zinserhöhungen durch die US-Notenbank hat das mit Macht ins Bewusstsein vieler Anleger zurückgebracht. Zumal viele Tech-Unternehmen noch keine Gewinne erzielen und auf externe Finanzierung angewiesen sind. Höhere Zinsen belasten die Bilanzen. Nvidia mit kräftiger Korrektur Hoch bewertet sind auch die Aktien aus der Chip-Branche. Entsprechend verzeichneten diese in den letzten Monaten ebenfalls deutliche Korrekturen. Die Nr.1 der Halbleiter-Branche, Nvidia, gab in der Spitze um fast 35% nach, in den letzten Tagen hat sich die Aktie aber wieder etwas erholt: Die Chip-Branche insgesamt gilt aber nicht als disruptiv, unter den Top-Positionen des Ark Innovation ETF findet sich keine Aktie aus dem Sektor. Die Unternehmen erzielen überwiegend einen hohen Cashflow und sind daher von einem Anstieg der Zinsen nicht negativ betroffen, jedenfalls nicht mehr als andere. Im Gegenteil: Viele Unternehmen aus der Halbleiter-Industrie haben ein sehr erfolgreiches Jahr hinter sich. Angesichts des weltweiten Chip-Mangels in zahlreichen Branchen ist dies auch nicht verwunderlich. Im Fokus stehen dabei die Mikro-Chips, die sich aus mehreren Halbleitern zusammensetzen. Ohne diese Chips kommen weder Autos noch Smartphones oder Spielekonsolen aus. Schlüsselbranche für die Digitalisierung Da die Digitalisierung in den nächsten Jahren weiter voranschreitet, gehe ich von einem weiterhin starken Wachstum der Halbleiter-Branche aus. Hinzu kommen dynamische Entwicklungen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Robotik oder Autonomes Fahren. Eine oder mehrere Aktien aus der Branche im langfristigen Portfolio zu haben, ist daher kein Fehler. Allerdings gilt es dabei, die Bewertung nicht außer Acht zu lassen. Platzhirsch Nvidia ist auch nach dem Kursrückgang noch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 60 auf Basis des für 2022 erwarteten Gewinns bewertet. Durch das hohe Gewinnwachstum sinkt zwar die Bewertung in den nächsten Jahren, aber günstig ist das nach klassischen Bewertungsmaßstäben nicht. Wer als Anleger in der Branche einen Fuß in die Tür bekommen will, kann auch einen ETF in Erwägung ziehen. Das ermöglicht eine breite Streuung und hat den Vorteil, dass man sich in dieser innovativen Branche nicht festlegen muss, wer in Zukunft die Nase vorn hat. ETFs auf die Halbleiter-Branche Von den drei in der EU zugelassenen ETFs, die sich auf die Chip-Branche beziehen, weist der Vaneck Vector Semiconductor (ISIN: IE00BMC38736 | WKN: A2QC5J) mit 700 Mio. Euro das höchste Anlagevolumen auf. Um in den ETF zugrundeliegenden MVIS US Listed Semiconductor 10% Capped Index aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen mindestens 50 Prozent seines Umsatzes mit Halbleitern oder Halbleiter-Ausrüstung erzielen. Grundsätzlich ist die Gewichtung eines Index-Mitgliedes auf 10 Prozent beschränkt, um das Klumpenrisiko zu verringern. Der überwiegende Teil der enthaltenen Unternehmen (fast 80 Prozent) stammt aus den USA, dahinter folgen Konzerne aus den Niederlanden sowie Taiwan, wobei insgesamt lediglich 25 Werte enthalten sind. Die beiden anderen ETFs beziehen sich auf den MSCI Semiconductors & Semiconductor Equipment Index. Wesentliche Unterschiede: Der US-Anteil ist mit etwa 64 Prozent geringer als beim VanEck ETF und es sind über 240 Unternehmen enthalten. Der iShares Global Semiconductor (ISIN: IE000I8KRLL9 | WKN: A3CVRA) wurde erst im August 2021 aufgelegt, der maximale Anteil einer Position ist hier ebenfalls gedeckelt, so dass es ebenfalls keine Klumpenbildung geben kann. Der ETF weist eine breitere Streuung auf und ist auch deswegen eine gute Alternative zum ETF von VanEcK. In den 6 Monaten seit Bestehen des ETFs weisen beide eine fast identische Kursentwicklung auf. Die 10 größten Positionen im iShares Global Semiconductor ETF Rang | Aktie | Land | Anteil | 1 | Taiwan Semiconductor | Taiwan | 8,7% | 2 | Broadcom | USA | 7,7% | 3 | Qualcomm | USA | 6,3% | 4 | ASML Holding | Niederlande | 6,3% | 5 | Nvidia | USA | 6,3% | 6 | Intel | USA | 5,0% | 7 | Texas Insruments | USA | 4,8% | 8 | Applied Material | USA | 4,0% | 9 | Advanced Micro Devices | USA | 3,6% | 10 | Micron Technology | USA | 3,0% | | | Summe: | 55,9% |
Im dritten ETF, dem Lyxor MSCI Semiconductors (ISIN: LU1900066033 | WKN: LYX018), gibt es keine Deckelung, die beiden größten Positionen, Nvidia und Taiwan Semiconductor, machen allein zusammen aktuell 33% der Index-Gewichtung aus. Auch deswegen gab der ETF in den letzten Wochen stärker nach als die beiden anderen. Alle drei ETFs weisen eine ähnliche Kostenquote auf und sind thesaurierend. Mein Fazit Ohne Halbleiter geht nichts mehr, es ist eine der wichtigsten Zukunfts-Branchen. Die Chip-ETFs sind daher langfristig aussichtsreich. Viele Aktien waren bzw. sind aber heiß gelaufen, das erklärt die ausgeprägte Korrektur. In den letzten Tagen gab es zwar eine Kurserholung, das heißt aber nicht, dass die Korrektur bereits am Ende ist. Sollte es zu einem Bärenmarkt mit weiter fallenden Kurse kommen, dann könnten sich die Chip-Aktien dem voraussichtlich nicht entziehen. Wer in die Branche investieren möchte, sollte sich darauf einstellen und eventuell in Tranchen kaufen. Ebenfalls wichtig: Die Halbleiter-Industrie ist eine zyklische Branche, die Aktien würden im Falle eines Konjunktur-Abschwungs überdurchschnittlich leiden. Danach sieht es zwar im Moment nicht aus, auszuschließen ist das aber nicht.
Mein Podcast-Tipp: Reich werden? Reich bleiben? Reich bleiben und auch sein Vermögen noch zu vergrößern, ist leichter, als reich zu werden. Kostolany hat das etwas einfacher ausgedrückt, mit den Worten "Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren." Auf diese Problematik, gehe ich heute ein und gebe drei konkrete Lösungsvorschläge mit auf den Weg. Höre Dir jetzt meinen Podcast dazu an: → Hier findest Du meinen Podcast auf Google (Smartphone, Tablet etc. mit Android) → Hier findest Du meinen Podcast auf Apple (Apple iPhone, iPad bzw. iTunes) → Hier findest Du meinen Podcast auf Spotify Und bitte nicht vergessen eine positive Bewertung/konstruktive Rezension abzugeben, vielen Dank ;-)
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