schon bei den alten Griechen wurde der Ãœberbringer schlechter Nachrichten bestraft, im Mittelalter wurde er geköpft, und bei Konfuzius heißt es: „Ein Mann, der die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd.“ Wir werden mit Birk Meinhardt, dem Autor der Titelgeschichte unserer neuen Ausgabe, natürlich nichts dergleichen tun. Aber das Ergebnis seiner Recherche ist genauso deutlich wie erschreckend: Nach dem Kontrollverlust über die Grenzen 2015/2016 kommt es nun zum Kontrollverlust über die öffentliche Ordnung. Beides geht an die Grundfesten unseres Gemeinwesens â€“ und erschüttert das Sicherheitsgefühl der Bürger. Wie konnte es so weit kommen? Dieser Frage gehen wir im neuen Cicero-Heft nach. 

In gewisser Weise scheint es da passend, dass sich in Deutschland nach den Bundestagswahlen partout keine Regierung zusammenfinden will. Für viele, auch für viele Journalisten-Kollegen, ist der FDP-Vorsitzende Christian Lindner der Buhmann. Christoph Seils ist anderer Meinung. Tatsächlich hätten während der Jamaika-Sondierungen alle beteiligten Parteien Schwarzer Peter gespielt â€“ frei nach dem Motto: Wir glauben alle nicht an den Erfolg, aber wer zuerst die Nerven verliert, ist der Dumme. Lesen Sie außerdem auf Cicero Plus, warum der Mut Lindners, bei dieser Posse nicht mehr mitzumachen, lobenswert ist. Und wie die FDP-Generalsekretärin Nicola Beer die Sondierungen erlebt hat.

Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre!
 

Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur