Angela Merkel, Martin Schulz und Horst Seehofer haben ihre Parteien zu historischen Niederlagen bei der Bundestagswahl geführt â und doch sind alle drei Parteichefs noch im Amt. Es deutet sogar vieles darauf hin, dass die drei auch in den kommenden vier Jahren das Land zusammen regieren werden. Für Constantin WiÃmann ist es ein unwürdiges Schauspiel. Anstatt dass die Spitzenpolitiker Verantwortung übernehmen, bleiben sie nicht bloà auf ihren Stühlen kleben, sondern sind auch noch fast ausschlieÃlich damit beschäftigt, den Kleber anzurühren und ihn groÃflächig zu verteilen. Das Festklammern an der Macht habe zwar Tradition in Deutschland, schreibt WiÃmann, aber das mache es nicht besser. Alexander Marguier hat sich das Verhalten der Bundeskanzlerin nach der Wahl genauer angeschaut. Und auch in seiner Analyse gibt die Kanzlerin kein gutes Bild ab. Merkel sei zu einer Gefahr für ihre eigene Partei geworden, schreibt Marguier. FDP-Chef Christian Lindner kommt bei unserem Kolumnisten Alexander Grau hingegen besser weg. Dass Lindner die Jamaika-Sondierungen zum Scheitern gebracht hat, sei ein Geschenk. Es wäre der überfällige Angriff auf die neubürgerliche schwarz-grüne Konsenspampe gewesen. Nun könnte es in der Politik endlich wieder um Ideologien gehen. Lesen Sie auÃerdem auf Cicero Plus ein Essay der Schriftstellerin Monika Maron. Sie wehrt sich gegen die vielen Angriffe auf die Menschen in Ostdeutschland von Politik und Medien. Noch heute würden sie in den Ostdeutschen Menschen sehen, denen man helfen muss oder die man übers Ohr hauen kann. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |