wenn Unfähigkeit und Illoyalität jetzt Maßstäbe für Karriere seien, dann könne Innenminister Horst Seehofer (CSU) bald Uno-Generalsekretär werden. So spottete der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel über den Fall Hans Georg-Maaßen, soeben noch Verfassungsschutzpräsident und nun Staatssekretär. Und auch Alexander Marguier findet den gesamten Vorgang fragwürdig. Zwar sei die Beförderung von Maaßen eine gesichtswahrende Lösung für alle Beteiligten. Aber die Bürger dieses Landes würden solcherlei Rochaden leicht durchschauen und wohl kaum als vertrauensbildende Maßnahme für die Institutionen unseres Rechtsstaats empfinden. 

Was die deutsche und internationale Presse über den Fall denkt und schreibt, lesen Sie in unserer Presseschau. 

Maaßen musste wegen seiner Äußerungen zu den Vorfällen von Chemnitz seinen Hut nehmen. Der Hambacher Forst liegt tief im Westen der Republik, 480 Kilometer von der ostdeutschen Stadt entfernt. Vor allem aber liegen ganze Welten zwischen der Einordnung jener, die hie (Chemnitz) und da (Hambacher Forst) ihre Bestürzung und ihre Abscheu über die jeweiligen Vorgänge zum Ausdruck brachten. Die einen sind per se gut, die anderen sind per se böse, weil die einen eben eher rechts und die anderen eher links im politischen Spektrum stehen. Lesen Sie warum diese beschränkte Wahrnehmung eine gesellschaftlich brandgefährliche Entwicklung ist.

Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur