Liebe Leserinnen und Leser,
 

da schütteln Mesut Özil und Ilkay Gündogan dem türkischen Präsidenten Erdogan mitten im Wahlkampf die Hände, und eine Welle der Empörung schwappt über Fußball-Deutschland. Müsste die Verbeugung vor dem Diktator die beiden Nationalfußballer nicht für die WM disqualifizieren? Nein, sagt Matthias Heitmann. Wen die Fußballer hofierten, das ginge den Rest der Republik nichts an. Das sei Meinungsfreiheit, und die müsse eine Demokratie aushalten. Seyran Ates, Gründerin der ersten liberalen Moschee für Männer und Frauen, sieht das kritischer. Für sie ist der Handschlag das Ergebnis einer falsch verstandenen Integrationspolitik, die sich Zuwanderern anbiedert, statt Anpassung an deutsche Werte einzufordern.


Heimat, das ist so ein Wert. Aber warum assoziieren viele Deutsche damit Gartenzwerge, Lodenmäntel und andere Symbole aus der Spießerhölle? Dieser Frage geht Reinhard Mohr in seinem Essay nach. Es ist ein Plädoyer dafür, diese Begriffe vom Muff der Geschichte zu befreien.


Salafisten sind damit natürlich nicht gemeint. Obwohl ihre Zahl wächst, ist die Kriminalität 2017 um sechs Prozent zurückgegangen. Das ist das Ergebnis der neuen Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS), die Horst Seehofer, Bundesminister für Inneres und Heimat, gerade vorgestellt hat. Ein Widerspruch, auf den Alexander Kissler hinweist. „Deutschland steuert offenbar auf desto sicherere Zeiten zu, je gefährlicher es wird.“


In Israel, wo die USA gerade zum 70. Jahrestag der Staatsgründung ihre Botschaft in Jerusalem eröffnet haben, hat es bei Protesten von Palästinensern gerade viele Tote gegeben. Die  Staatsgründung 1948, sie war für viele Araber ein Trauma, das bis heute wirkt, schreibt die Schriftstellerin Sarah Stricker in ihrem Brief aus Tel Aviv. 700 000 Palästinenser verloren während des 1. arabisch-israelischen Kriegs ihr Zuhause. Stricker appelliert daran, über diesen Opfern auch nicht die Leiden der Juden zu vergessen, die bis dahin gut integriert in arabischen Ländern wie Ägypten oder Syrien lebten. 


Lesen Sie außerdem auf Cicero Plus: Immer mehr Kunden kündigen ihren Vertrag mit Stromunternehmen, der Industrie drohen Millionen Euro Verluste. Noch bevor die bisherige RWE-Tochter Innogy zwischen Eon und RWE aufgeteilt wird, gibt es Probleme. Peter Becker erklärt, warum Eon langfristig trotzdem mehr von dem Deal profitiert als RWE.


Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur

 
 
 
Mesut Özil und Ilkay Gündogan bei einem Spiel der Fußballnationalmannschaft
Özil, Gündogan und Erdogan
Geht's raus und spielt's Fußball!
VON MATTHIAS HEITMANN
 
Mesut Özil und Ilkay Gündogan sind im Kader der Deutschen Nationalmannschaft. Dass sie dem türkischen Präsidenten Erdogan mitten im Wahlkampf ein Trikot ihres Heimatvereins geschenkt haben, hat ihnen nicht den Weg zur WM 2018 versperrt. Eine richtige Entscheidung, findet unser Autor
 
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Der Präsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, spricht am 08.07.2017 auf einer Pressekonferenz am Ende des G20-Gipfels in Hamburg. Am 07. und 08. Juli sind in der Hansestadt die Regierungschefs der führenden Industrienationen zum G20-Gipfel zusammengekommen.
Erdogan, Özil und Gündogan
Sprechen wir darüber!
VON SEYRAN ATES
 
Die Fußballer Mesut Özil und Ilkay Gündogan ließen sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan fotografieren. Das überrascht Seyran Ates nicht. In der Integrations-Debatte lassen wir uns gerne vom schönen Schein blenden und vergessen darüber die schmerzhafte Realität
 
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Palästinensische Demonstranten liefern sich Auseinandersetzungen mit israelischen Truppen bei einem Protest gegen die Eröffnung der US Botschaft in Jerusalem.
Israel und Palästina
Die jüdische Nakba
BRIEF AUS TEL AVIV
 
Zum Jahrestag der israelischen Staatsgründung eröffnen die USA ihre Botschaft in Jerusalem. Gleichzeitig gibt es bei Protesten der Palästinenser viele Tote. Vor 70 Jahren wurden Hunderttausende von ihnen vertrieben. Das widerfuhr auch Juden in Arabien. Nur haben die ihre Opferrolle abgelegt. Von Sarah Stricker
 
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Gartenzwerge
Heimat-Debatte
Deutschland, peinlich Vaterland?
VON REINHARD MOHR
 
Mit Heimat assoziieren viele immer noch Gartenzwerge, Lodenmäntel und Vertreibung. Dabei steht der Begriff doch auch für Werte, die unser demokratisches Selbstverständnis ausmachen. Die Begegnung mit Flüchtlingen gibt uns Gelegenheit, ihn von seinem historischen Muff zu befreien
 
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Ein mutmaßliches ISIS-Mitglied bei einem Prozess in Dresden
Kriminalstatistik
Deutschland, ein Wintermärchen
KISSLERS KONTER
 
Die Zahl der Gefährder wächst, die Sicherheit aber steigt. So verkündet es Innenminister Horst Seehofer im Zuge der Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Wer diesen Zusammenhang bezweifelt, der hat nicht begriffen, wie das neue Drehtür-Deutschland funktioniert. Von Alexander Kissler
 
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Uwe Tigges, Vorstandsvorsitzender von Innogy, steht vor Beginn der Hauptversammlung vor dem Logo.
Stromunternehmen
Ins Netz gegangen
VON PETER BECKER
 
Viele Kunden kündigen, es drohen 50 Millionen Euro Verluste – noch bevor die bisherige RWE-Energietochter Innogy zwischen Eon und RWE aufgeteilt wird, gibt es Probleme. Warum Eon langfristig trotzdem mehr von dem Deal hat als RWE
 
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Lindner steht als Statue in der Mitte einer Verkehrsinsel und zeigt auf sich. Vor ihm fährt im Kreis ein gelbes Auto auf dem FDP steht. Es kreist, und kreist und kreist um LIndner herum.
 
Der Weg der FDP
 
zu den Karikaturen
 
 
 
 
 
 
 
 
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