diese Woche war nicht gerade geprägt von politischen Nachrichten. Der Politikbetrieb ist noch im Urlaub. Nachrichtenredakteure sprechen dann vom „Sommerloch“. Gerade in solchen Wochen lohnt es sich, Cicero zu lesen. Nicht zuletzt die Titelgeschichte unseres aktuellen Heftes, die sich mit den nach wie vor bestehenden Unterschieden zwichen Ost und West in Deutschland befasst. Chefredakteur Alexander Marguier und Autor Mathias Brodkorb, ein Wessi und ein Ossi, haben sich auf die Suche nach den Gründen für diese Unterschiede gemacht. Und sie haben dabei auch Lösungen dafür gefunden, mit diesen umzugehen.Es braucht, so ihr Fazit, vor allem keine Belehrungen, sondern einen historischen Kompromiss. Die Rammstein-Tournee ist zu Ende, die Stadien waren ausverkauft. Aus der Presse-Kampagne wegen Missbrauchsvorwürfen gegen Sänger Till Lindemann ist eine juristische Schlammschacht geworden, in der einige Medien kein gutes Bild abgeben. Es ist womöglich weniger ein Missbrauchs- als ein Medienskandal, bilanziert Jens Peter Paul. Die Diskussion um die Veröffentlichung von Privatadressen hessischer AfD-Politiker durch die Antifa zeigt einmal mehr das unklare Verhältnis unserer Gesellschaft zum sogenannten Antifaschismus. Unser Kolumnist Alexander Grau weist auf die Instrumentalisierung des Faschismus- und damit auch des Antifaschismus-Begriffs durch kommunistische Theoretiker hin, die letztlich jegliches bürgerliche Denken und Handeln als Vorstufen zu einem vermeintlichen Faschismus brandmarkten. Damit zu tun hat auch das Erfolgsrezept linker Empörungsstürme, die keinerlei Zwischentöne erlauben. Die CDU erscheint dagegen wehrlos, oder vielmehr ahnungslos. Will eine Volkspartei der Mitte wieder Erfolg haben, muss sie den zentralen Trick des politischen Gegners durchschauen und dem herrschenden grünen Diskurs Paroli bieten, schreibt Bernd Stegemann. Die Inflationsrate in Deutschland hat sich etwas abgeschwächt, so meldete in dieser Woche das Statistische Bundesamt. Für eine Entwarnung an der Inflationsfront gibt es jedoch keinen Grund, schreibt der Ökonom und sächsische Landtagsabgeordnete Roland Wöller. Das liegt vor allem an der EZB, die ihre Anleihebestände stark reduzieren müsste, um die aufgeblähte Zentralbankbilanz zu verkürzen. Einen guten Start in die nächste Woche wünscht Ihnen Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur |