die Bundestagswahl liegt erst eine Woche zurück und doch ist seitdem schon so viel wieder geschehen. Aber es lohnt sich, das Ergebnis des Urnengangs noch mal genauer anzuschauen. Es war die wohl wichtigste Wahl der vergangenen Jahrzehnte – und das Ergebnis ist für die Parteien der Mitte niederschmetternd. Wie geht es jetzt weiter in Deutschland? Darüber spricht Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier mit Cicero-Journalist Mathias Brodkorb und mir. Unser Podcast fasst die Gemengelage noch mal zusammen. Die eigentliche Gewinnerin der Bundestagswahl ist die Linke. Ihr Erfolg beruht auf dem Versuch der Grünen, anschlussfähig für die CDU zu sein. Doch wenn alle Mitte sein wollen, stärkt das die Ränder. So droht die Linke zur AfD der Grünen zu werden. Das analysiert Alexander Grau in seiner Kolumne. Das von der Ampel-Regierung geänderte Wahlrecht kam nun zum ersten Mal zur Anwendung. Es führt dazu, dass in einigen Wahlkreisen Kandidaten mit den meisten Stimmen kein Mandat bekommen, Wahlverlierer aber nach Berlin dürfen. Betroffen sind meist Kandidaten der CDU. Das dürfte kaum ein Bürger nachvollziehen können. Hugo Müller-Vogg beschreibt die Lage. Die Ampel ist abgewählt. Trotzdem will sie möglicherweise noch – zusammen mit der CDU – die Schuldenbremse lockern. Auch wenn das formalrechtlich noch möglich wäre: Diese Idee ist politisch strittig, der Jurist Volker Boehme-Neßler kommentiert sie. In einem umfangreichen Fragenkatalog nimmt die Unionsfraktion im Bundestag die staatliche Unterstützung linker Organisationen ins Visier. CDU und CSU haben erkannt, dass der mit Steuergeld finanzierte „Kampf gegen rechts“ die Demokratie nicht stärkt, sondern gefährdet. Daniel Gräber erklärt die Hintergründe. Ein anderes Thema, auch Nachwehen aus dem Wahlkampf, beschäftigt den Oberbürgermeister von Münster. Markus Lewe kritisiert die kirchlichen Stellungnahmen in der Migrationsdebatte. Er habe sie als „heuchlerisch und verletzend“ empfunden. Es sei Zeit, aus Liebe zur Kirche, über die Abschaffung der Kirchensteuer nachzudenken, sagt er im Interview mit mir. An diesem Wochenende dominiert die Weltlage die Schlagzeilen. Nach dem Washingtoner Eklat suchen die europäischen Mächte nach einem Ausweg aus der Krise. Dabei wird klar, auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj muss nacharbeiten. Thomas Urban schaut genauer hin. Anregende Lektüre und einen guten Wochenstart wünscht Ihr Volker Resing, Redakteur |