Liebe Leserinnen und Leser,
 

am vergangenen Wochenende wurde im bayerischen Erding gegen die Politik der Grünen protestiert. Mitglieder und Sympathisanten der adressierten Partei überboten sich rund um die Demonstration, die von der beliebten bayerischen Kabarettistin Monika Gruber organisiert wurde, aber nicht etwa mit halbwegs kluger Sachkritik, sondern mit allerlei Zuschreibungen, von „Querdenker-Demo“ bis „rechtsextremistischer Mob“. Dabei hatten die Demonstranten einfach nur von ihrem demokratischen Recht auf Protest Gebrauch gemacht. Mein Kollege Ferdinand Knauß hat sich am Montag der Demo angenommen: Wenn das, wie Organisatorin Monika Gruber verspricht, „erst der Anfang“ war, könnte eine neue Dynamik entstehen.

 

Auch am Dienstag stand mal wieder eine Grüne im Fokus: Das Auswärtige Amt, das heißt, Außenministerin Annalena Baerbock, übte massiven Druck auf die deutsche Botschaft in Islamabad aus, um einen Afghanen trotz gefälschten Passes nach Deutschland zu holen, worüber Cicero mehrfach berichtet hatte. Jetzt hat die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Daniel Gräber schrieb über den Verdacht auf Rechtsbeugung im Auswärtigen Amt.

 

Der Zorn auf die Grünen hat ganz maßgeblich mit den Heizungsplänen von Robert Habeck zu tun. In dieser Woche rühmte sich die FDP, eine 180-Grad-Wende beim Heizungsgesetz geschafft zu haben. Und tatsächlich: Manche dirigistische Vorgaben sind entschärft. Doch welchen freiheitsfeindlichen Geist Habecks Vorhaben immer noch atmet, zeigt die Einführung einer Pflicht zur „Beratung“ für Bürger, die weiter mit Gas heizen wollen. Ferdinand Knauß kommentierte am Mittwoch einen Heizungskompromiss, der im Kern marktfeindlich bleibt

 

Die Fähigkeit der westlichen Industrieländer, Migranten, Flüchtlinge und Asylbewerber aus ärmeren Regionen aufzunehmen, ist begrenzt. Der Volkswirt Thomas Mayer benannte am Donnerstag auf Cicero Online das tiefgreifende Dilemma, das bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Asylpolitik durchzieht: Flüchtlinge haben in demokratischen Rechtsstaaten ein Recht auf Asyl, doch kann es auch zu einer existenziellen Bedrohung für das soziale und politische Zusammenleben der Aufnahmeländer werden.

 

Am Freitag wurde an der Berliner Masurenallee eine neue Intendantin für den RBB gewählt. Von ursprünglich vier Bewerbern für das Amt war am Ende nur noch eine Kandidatin übrig – Ulrike Demmer, eine ehemalige Regierungssprecherin von Angela Merkel. Die wurde am Ende eines chaotischen Verfahrens und vier Wahlgängen tatsächlich zur neuen Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg gewählt. Das Signal ist verheerend – zumal die Mitarbeiter des RBB mehrheitlich gegen Demmer sind und sich für einen Neustart bei der Intendantenwahl ausgesprochen hatten. Jens Peter Paul berichtete über die – kein Schreibfehler – Götterdemmerung in der ARD.

 

Und am Samstag schließlich trafen sich die Grünen zu ihrem Länderrat in Bad Vilbel. Erst wenige Tage zuvor hatte es die EU in Sachen Asyl zu einem historischen Mini-Kompromiss gebracht. Aber die Grünen schämen sich dafür, dem Kompromiss zugestimmt zu haben – und wollen nun, wie sie in Bad Vilbel unmissverständlich deutlich machten, in Europa für dessen Aufweichung kämpfen. Mathias Brodkorb fiel dazu nur der Titel eines alten Kirchenliedes ein: „Macht hoch die Tür, die Tor’ macht weit“.

 

That was the week that was. Ich wünsche Ihnen eine angenehme neue.

 

Ihr Ingo Way, Leiter Online-Redaktion

 
 
 
 
 
Demonstration gegen die „Heizungsideologie"
 
Erding kann die Republik bewegen
 
VON FERDINAND KNAUSS
 
 
Bei der Demonstration gegen die Politik der Grünen in Erding stiehlt Hubert Aiwanger von den Freien Wählern dem CSU-Ministerpräsidenten die Show. Wenn das, wie Organisatorin Monika Gruber verspricht, „erst der Anfang“ war, könnte eine neue Dynamik entstehen.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Rechtsbeugung im Auswärtigen Amt?
 
Staatsanwaltschaft ermittelt in Baerbocks Visa-Affäre
 
VON DANIEL GRÄBER
 
 
Das Auswärtige Amt übte massiven Druck auf die deutsche Botschaft in Islamabad aus, um einen Afghanen trotz gefälschten Passes nach Deutschland zu holen. Jetzt hat die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Der Verdacht lautet auf Rechtsbeugung.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Robert Habeck und Olaf Scholz
 
Einigung zum Gebäudeenergiegesetz
 
Heizungskompromiss: Der marktfeindliche Kern bleibt
 
VON FERDINAND KNAUSS
 
 
Die FDP rühmt sich, eine 180-Grad-Wende beim Heizungsgesetz geschafft zu haben. Manche dirigistische Vorgaben sind tatsächlich entschärft. Doch welchen freiheitsfeindlichen Geist Habecks Vorhaben immer noch atmet, zeigt die Einführung einer Pflicht zur „Beratung“ für Bürger, die weiter mit Gas heizen wollen.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Dilemma der Asylpolitik
 
Das Herz ist weit, doch die Mittel sind begrenzt
 
VON THOMAS MAYER
 
 
Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts durchzieht die Asylpolitik ein tiefgreifendes Dilemma: Flüchtlinge haben in demokratischen Rechtsstaaten ein Recht auf Asyl, doch kann es auch zu einer existenziellen Bedrohung für das soziale und politische Zusammenleben der Aufnahmeländer werden.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Ulrike Demmer
 
Ulrike Demmer zur neuen RBB-Intendantin ausgerufen
 
Götterdemmerung in der ARD
 
VON JENS PETER PAUL
 
 
Die frühere Regierungssprecherin Ulrike Demmer wurde am Ende eines chaotischen Verfahrens zur neuen Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg gewählt. Zuvor waren sämtliche Mitbewerber abgesprungen. Das Signal ist verheerend – zumal die Mitarbeiter des RBB mehrheitlich gegen Demmer sind und sich für einen Neustart bei der Intendantenwahl ausgesprochen hatten.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Grüne wollen Asyl-Kompromiss der EU aufweichen
 
Macht hoch die Tür, die Tor’ macht weit
 
VON MATHIAS BRODKORB
 
 
Erst vor wenigen Tagen hat es die EU in Sachen Asyl zu einem historischen Mini-Kompromiss gebracht. Aber die Grünen schämen sich dafür, dem Kompromiss zugestimmt zu haben – und wollen nun in Europa für dessen Aufweichung kämpfen.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Karikatur
 
Ampel läuft wie geölt bei der Nationalen Sicherheitsstrategie
 
Zu den Karikaturen ➔
 
 
 
 
 
 
 
 
Newsletter abbestellen: Wenn Sie künftig keinen Newsletter mehr von CICERO erhalten möchten, dann klicken Sie bitte hier!
 
Impressum: CICERO — MAGAZIN FÜR POLITISCHE KULTUR Verantwortlicher gemäß § 10 Abs. 3 MDStV: Alexander Marguier Fasanenstraße 7-8 | D-10623 Berlin | Tel: +49 30-981-941-0 | Fax: +49 30-981 941-199 info@cicero.de | Cicero Online
 
 
© Cicero 2023