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Deutschland befindet sich an einem Kreuzweg. Die aktuellen Herausforderungen angesichts des Krieges in der Ukraine, der Konkurrenz zwischen den USA und China oder auch der eigenen wirtschaftlichen Probleme zwingen das Land, neue Wege zu suchen. Dies äußerte der neue tschechische Botschafter in Berlin, Jiří Čistecký, in einem Interview mit der Presseagentur ČTK.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Tschechien bezeichnet der Diplomat als historisch einmalig. Beide Länder hätten gemeinsam eine beschwerliche Geschichte überwunden und könnten deswegen auch über schwierige Themen miteinander reden. Eines davon sei die Migration, merkt Čistecký an, wobei sich Deutschland immer mehr einer Position annähere, die Tschechien schon seit der Krise 2015 vertrete. In Zukunft schließe er auch eine Annäherung in Fragen der Atomkraft nicht aus, so der Abgesandte.
Čistecký hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vergangene Woche seine Ernennungsurkunde überreicht und damit offiziell seine Funktion als Botschafter in Berlin angetreten.
Nach Informationen aus Kiew hat sich die Führung der ukrainischen Armee mit einer Delegation aus Tschechien, angeführt von Generalstabschef Karel Řehka, getroffen. Dazu gab es am Samstag eine Nachricht in den sozialen Netzwerken, jedoch ohne Angabe von Datum oder Ort des Treffens.
Die tschechische Armee schrieb bestätigend bei X, dass sich Řehka mit dem ukrainischen Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj über die aktuelle Sicherheitslage ausgetauscht habe sowie über die weitere Zusammenarbeit der beiden Streitkräfte. Der ukrainische Generalstab veröffentlichte auf Facebook zudem ein Foto von Řehka und Syrskyj und bezeichnete Tschechien als treuen Verbündeten.
Die Regierung in Prag koordiniert unter anderem den weltweiten Einkauf von Artilleriemunition für die Ukraine.
Die tschechische Grüne Partei hat eine neue Doppelspitze gewählt. Die Funktion der Vorsitzenden besetzen nun die ehemalige Diplomatin Gabriela Svárovská und Matěj Pomahač, Vertreter im 16. Prager Stadtbezirk. Dies hat der Parteitag beschlossen, der am Samstag im Prager Landwirtschaftsministerium zusammengekommen ist.
Die bisherige Parteiführung war zurückgetreten und hatte dies mit dem schlechten Abschneiden bei den diesjährigen Europa- und auch bei den tschechischen Regionalwahlen im September begründet. Die beiden neuen Vorsitzenden sprachen sich in ihren Reden dafür aus, für die Parlamentswahlen im kommenden Jahr Partner für ein Wahlbündnis zu finden. Die Grünen bewegen sich bei Wahlumfragen seit langem um die zwei Prozent.
Am Freitag wurden bei einem Galaabend im Prager Czernin-Palais, dem Sitz des tschechischen Außenministeriums, zum zweiten Mal die Preise „Zlatá vážka“ (Goldene Libelle) für die besten sozialen Unternehmen in Tschechien verliehen. Zum sozialen Unternehmen des Jahres wählte die Jury den Bäckerei- und Cafébetrieb Modrý domeček (Blaues Häuschen) aus Řevnice / Rewnitz. Zu den in verschiedenen Kategorien ausgezeichneten Institutionen gehören etwa das Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit der Wald- und Forstfakultät an der Mendel-Universität in Brno / Brünn oder aber die Verwaltung des siebten Prager Stadtbezirks.
Der Wettbewerb „Zlatá vážka: Czech Social Business Awards“ wurde vergangenes Jahr ins Leben gerufen. Dahinter steht die Initiative Deklarace odpovědného podnikání (Deklaration für verantwortungsvolles Unternehmertum), in der 120 soziale Unternehmen zusammengeschlossen sind. Unterstützung kommt von der Bank ČSOB, und die Schirmherrschaft hat das tschechische Abgeordnetenhaus.
Mit einer Neuinszenierung der komischen Oper „Die Ausflüge des Herrn Brouček“ ist am Freitagabend das internationale Festival „Janáček Brno“ in Brünn eröffnet worden. Dieses weniger häufig gespielte Werk von Leoš Janáček (1854-1928) wurde diesmal von dem kanadischen Regisseur Robert Carsen bearbeitet, die Hauptrolle singt der britische Tenor Nicky Spence. Es handelt sich um eine Koproduktion des Nationaltheaters Brünn, des Königlichen Theaters Madrid und der Staatsoper Berlin.
Der neunte Festivaljahrgang wurde von Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) eröffnet. Die Oberbürgermeisterin von Brünn, Markéta Vaňková (Bürgerdemokraten), kündigte zudem an, dass es bis 2028 ein Janáček-Museum in der Stadt geben werde. „Janáček Brno“ läuft bis 24. November.
Am Sonntag ist es in Tschechien verbreitet heiter. Am Morgen und Vormittag gibt es örtlich Nebel oder Hochnebel, die sich dann auch gegen Abend wieder bilden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 7 bis 11, in Höhenlagen ab 1000 Metern bei 6 Grad Celsius.
Es klingt ein wenig morbide, ist aber eigentlich logisch: In Prag gibt es mehr Tote als Lebende. Auf dem Gebiet der Stadt, die knapp 1,4 Millionen Einwohner hat, sind mehr als 2,5 Millionen Menschen begraben. Über 60 Friedhöfe lassen sich hier finden, und diese sind schon lange nicht mehr nur Orte zum Trauern. Die berühmtesten gelten als architektonische Perlen, und viele Areale werden von der Bevölkerung als Parks genutzt.
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