Meldungen Credit Suisse beendet Ära Thiam mit Gewinnsprung Credit-Suisse-Vorstandschef Tidjane Thiam kann zum Ende seiner Amtszeit einen deutlichen Gewinnanstieg für die Schweizer Großbank vorweisen. Für 2019 verbuchte das Geldhaus mit 3,4 Milliarden Franken (3,19 Milliarden Euro) 69 Prozent mehr Gewinn als vor einem Jahr. Das teilte Thiam heute in Zürich mit. Im Zusammenhang mit einer Beschattungsaffäre der Bank hatte er für morgen seinen Rücktritt erklärt. Im vergangenen Jahr profitierte die Bank unter anderem auch von einem Beteiligungsverkauf. Der Nettoertrag zog um etwas mehr als 7 Prozent auf 22,5 Milliarden Franken an. An die Aktionäre soll eine Bardividende von 0,28 Franken je Aktie ausgeschüttet werden. Im vergangenen Jahr sammelte die Bank 79,3 Milliarden Franken an neuem Geld ein. Das verwaltete Vermögen erreichte mit 1,5 Billionen Franken eine neue Rekordhöhe. Thiam zog eine positive Bilanz seiner vier Jahre an der Konzernspitze. Er zeigte sich überzeugt, dass sein designierter Nachfolger, Thomas Gottstein, die Bank weiterbringen werde. Zur Lage am Jahresanfang erklärte das Geldhaus: "Wir haben über alle Divisionen hinweg einen sehr erfreulichen Jahresauftakt verzeichnet."
Britische Finanzaufsicht warnt vor gefälschten Webseiten Die britische Finanzaufsicht FCA hat verstärkte Betrugsversuche durch gefälschte Internetseiten festgestellt, die Hedgefonds und Vermögensverwalter in London betreffen. Die Kriminellen würden die Namen von echten Finanzfirmen benutzen und deren Webseiten nachbauen, warnte die Behörde. Dieses Klonen nehme in der Finanzdienstleistungsbranche zu, erklärte ein Sprecher des Versicherungsunternehmens Aviva. So habe die gefälschte Webseite www.avibonds.com den Original-Hintergrund von Aviva Investors Global Services verwendet. Nach Angaben der FCA waren zuletzt auch die Internetseiten von Algebris, Winton Group, Natixis Investment Managers und Redhedge Asset Management betroffen.
Barclays-Gewinn gestiegen – Ermittlungen lösen Kursrückgang aus Die britische Großbank Barclays hat 2019 trotz einer milliardenhohen Schadensersatzzahlung an Kreditnehmer rund 2,5 Milliarden britische Pfund (3 Milliarden Euro) Gewinn verbucht – 54 Prozent mehr als vor einem Jahr. Wie der Konzern heute mitteilte, trug dazu unter anderem das Wachstum von Kundeneinlagen sowie ein stärkeres Investmentbanking bei. Zudem zeigte die von Vorstandschef James Staley vorangetriebene Kostensenkung Wirkung. Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende von 9 Pence je Aktie erhalten, nach 6,5 Pence im Vorjahr. Ermittlungen der britischen Finanzaufsicht wegen möglicher Verbindungen Staleys zu dem US-Banker und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, der sich vergangenen Herbst in der Untersuchungshaft das Leben nahm, drückten den Aktienkurs um bis zu 3,8 Prozent. Staley erklärte vor Journalisten, er bereue seinen Kontakt zu Epstein. Dieser habe im Jahr 2000 begonnen, als er noch für die US-Bank JPMorgan gearbeitet habe, und bis Ende 2015 gedauert. "Ich habe gedacht, ich kenne ihn, und ich lag falsch. Jetzt, wo wir das alles wissen, bereue ich zutiefst, in irgendeiner Verbindung zu Jeffrey Epstein gestanden zu haben", sagte Staley. Nach früheren Medienberichten aus den USA soll Epstein Dutzende reicher Kunden an Staley verwiesen haben, als dieser das Privatbank-Geschäft bei JPMorgan leitete. Das Direktorium von Barclays sprach dem 63-jährigen Bankchef heute sein Vertrauen aus.
Frühere HSH Nordbank erzielt Gewinn Die aus der HSH Nordbank entstandene Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat im ersten Jahr nach der Privatisierung einen Gewinn verbucht. Die Zahlen seien zufriedenstellend, erklärte das Institut. Massive Kosteneinsparungen trugen dazu bei, dass ein Ergebnis vor Steuern von 77 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Dies entsprach gleichwohl einem Rückgang zum Vorjahr um 21 Prozent. Beim Neugeschäft sei eine spürbar höhere Rentabilität erzielt worden, hieß es. Zudem hätten sich die Refinanzierungskosten verringert. "Die HCOB wird gut am Markt und von den Kunden angenommen", betonte Konzernchef Stefan Ermisch. Die Bank konzentriere sich auf sinkende Verwaltungskosten, auf Investitionen in IT und Digitalisierung sowie auf den Ausbau der Kapitalstärke.
Spekulationen um N26-Rückzugsgründe aus Großbritannien halten an Die Smartphone-Bank N26 hat verneint, dass die scharfe Konkurrenz in Großbritannien den Anbieter zum Rückzug aus dem Markt bewogen hat. "Der Wettbewerb ist nicht der Grund für unsere Entscheidung, den britischen Bankenmarkt zu verlassen", sagte Unternehmenssprecher Lars Müller laut der "Wirtschaftswoche". N26 sei heute Marktführer in den meisten kontinentaleuropäischen Märkten und habe ähnliche Ambitionen für die USA. "Mit Wettbewerb können wir daher gut umgehen." N26 hatte am Dienstag angekündigt, dass am 15. April sämtliche britischen N26-Konten geschlossen werden. Wegen des EU-Austritts Großbritanniens im Januar werde man in Zukunft nicht mehr in der Lage sein, mit einer europäischen Bankenlizenz im Vereinigten Königreich zu operieren. Eine separate Lizenz für Großbritannien wäre mit einem erheblichen betrieblichen Aufwand und regulatorischer Komplexität verbunden, hieß es. Medieninformationen zufolge soll sich das Großbritannien-Geschäft bei N26 weitaus schleppender entwickelt haben, als sich das Unternehmen erhofft habe. Während N26 in Deutschland mit seinem Konzept im Vorteil gewesen sei, hätten im Vereinigten Königreich Fintech-Anbieter wie Revolut, Starling und Monzo die Nase vorn.
EU-Kommission warnt vor wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus Die EU-Kommission hält an ihrer Prognose eines Wirtschaftswachstums in der Eurozone von jeweils 1,2 Prozent in diesem und im kommenden Jahr fest. Der Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 gebe aber Anlass zu wachsender Besorgnis, erklärte sie. Je länger die Epidemie dauere, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit von Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stimmung und die globalen Finanzierungsbedingungen. Besonders für die deutsche Industrie stellten die Auswirkungen auf den Außenhandel ein Risiko dar.
Inflationsrate Deutschlands steigt auf 1,7 Prozent Die Verbraucherpreise sind in Deutschland zu Jahresbeginn deutlicher gestiegen als in den Vormonaten. Das Statistische Bundesamt teilte heute mit, dass die Inflationsrate im Januar 1,7 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats lag. Ursächlich waren insbesondere die höheren Energiepreise. Im Dezember 2019 hatte die Teuerungsrate noch bei 1,5 Prozent gelegen und im November bei 1,1 Prozent.
Geldpolitik auf den Prüfstand! Es war notwendig und überfällig, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Januar mit der Überprüfung ihrer geldpolitischen Strategie angefangen hat. Dies hebt der Bankenverband heute in einem Blog-Beitrag hervor. Drei Haupterfordernisse gebe es, die in erster Linie untersucht werden sollten. Zum einen, ob das Inflationsziel der EZB von "unter, aber nahe 2 Prozent" noch zeitgemäß sei. Nach Ansicht des Verbandes muss es angepasst werden. Dies gelte auch für die negativen Leitzinsen, die als geldpolitisches Kriseninstrument nur bei ernsthaften Deflationsrisiken eingesetzt werden sollten, heißt es in dem Beitrag. Obwohl die Negativzinsen ursprünglich nur befristet zum Einsatz kommen sollten, seien sie inzwischen zu einer Dauereinrichtung geworden. Drittens spiele in der Debatte um eine zukünftige EZB-Strategie mittlerweile die Frage eine gewichtige Rolle, ob und inwieweit die Zentralbank ihre Geldpolitik auch an Klima- und Nachhaltigkeitskriterien ausrichten sollte. Die detaillierten Positionen des Bankenverbandes lesen Sie hier: |