Auf dem Weg zum Trusted Advisor

Sehr geehrter Herr Do,

seit zwei Jahren hält uns eine Pandemie in Atem. Ein Ende ist noch nicht absehbar, auf etwas Normalisierung lässt sich hoffen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird auf eine harte Probe gestellt, ebenso wie die medizinische Grundversorgung, und die wirtschaftlichen Auswirkungen sind teilweise einschneidend. Gleichzeitig gibt es Branchen, die durch diese Pandemie eine Sonderkonjunktur erleben. Die IT-Branche ist ein solches Beispiel. Für sie musste der deutsche Wirtschaftsminister sicherlich kein Corona-Hilfspaket zur Verfügung stellen.

Von der Notwendigkeit der digitalen Transformation hatte man hierzulande auch vorher schon viel gehört. Aber es bedurfte offensichtlich der Coronapandemie, um Deutschland aus dem digitalen Dornröschenschlaf zu erwecken. Das Tempo der Digitalisierung hat sich deutlich beschleunigt, allein schon aus der Erfordernis heraus, dass Millionen von Beschäftigten praktisch von heut‘ auf morgen von zu Hause aus arbeiten mussten. Ohne Collaboration-Tools und Cloud funktioniert das nicht.

Es geht insgesamt um den Umbau der IT-Landschaft zu einer serviceorientierten, durch Cloud-Services erweiterten IT-Architektur. Da kommen ganz neue Anforderungen auf IT-Leiter und -Leiterinnen sowie die IT-Abteilung zu. Zahlreiche Fragestellungen sind zu klären, was einen erheblichen Beratungsbedarf erzeugen wird. Wie soll die zukünftige IT-Architektur gestaltet sein? Welche Cloud-Services passen am besten zu den Geschäftsmodellen des Unternehmens?

Kein Wunder, dass die Zuwachsraten im Cloudgeschäft und bei den Managed Services deutlich im zweistelligen Prozentbereich liegen.

Aber auch die Rolle der Managed-Services-Provider (MSPs) verändert sich, die Art und Weise, wie sie zukünftig mit den Kunden zusammenarbeiten und kommunizieren. Die Cloud muss orchestriert werden, der MSP wird mehr und mehr zum Trusted Advisor des Kunden.

Die jetzt vorliegende Studie Managed Services 2022 gibt gezielt Aufschluss darüber, wo Unternehmen der DACH-Region in Sachen Cloud stehen, welche Ziele sie verfolgen, welche Vorteile sie dabei für sich nutzen wollen und wofür sie Beratungsdienstleistungen in Anspruch nehmen (wollen).

Wenn Menschen schwere Zeiten durchleben mussten, so hört man – zumindest im Nachhinein – häufig mal ein „Es war auch nicht alles schlecht!“ Vielleicht liegt es daran, dass die Erinnerung verblasst, vielleicht daran, dass man mit etwas zeitlichem Abstand eine differenziertere Sicht auf die Dinge hat. Womöglich wird man dereinst der Coronapandemie eine entscheidende Starthilfe für die Digitalisierung attestieren. Die Zeit wird es erweisen.