Finanzminister fordern einheitlichen Kapitalmarkt Bundesfinanzminister Olaf Scholz und seine Amtskollegen aus Frankreich und den Niederlanden, Bruno Le Maire und Wopke Hoekstra, haben sich gemeinsam für eine Vertiefung der Kapitalmarktunion ausgesprochen. Das schrieben sie in einem heute bekannt gewordenen Brief an die Institutionen der Europäischen Union (EU). Herausforderungen wie der Klimawandel, technologische Umbrüche und der Verlust von London als führendem Finanzzentrum in der EU durch den Brexit machten aus der Initiative ein "dringliches strategisches Anliegen". Deshalb solle eine Arbeitsgruppe mit Experten eingesetzt werden. Die unabhängigen Fachleute sollen bis Ende September ihre Empfehlungen vorlegen. IWF für Bankenkonsolidierung in Deutschland Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Veränderungen in Deutschland angemahnt. So seien die deutschen Banken nicht profitabel genug und damit anfällig. "Restrukturierungen müssen in der Bankenbranche ausgeweitet werden durch Konsolidierung und Kosteneinsparungen", hieß es im heute veröffentlichten Deutschland-Bericht des IWF. Zudem müssten die Geldhäuser mehr Einnahmen generieren. Von der Politik fordert der IWF Steuerentlastungen im Niedriglohnsektor, zudem mehr Fördermittel für Forschung und Entwicklung von Unternehmen sowie auch weitere Investitionen in die Infrastruktur. Der Staat müsse die vorhandenen finanziellen Spielräume dafür nutzen. Insider: Banken starten Blockchain-Gemeinschaftsprojekt Einige der führenden globalen Geldhäuser planen den Aufbau eines digitalen Kassensystems namens "Fnality". Rund 50 Millionen Dollar (44,7Millionen Euro) sollen zunächst investiert werden, wurde heute unter Berufung auf Insider berichtet. Basis des Systems werde die Blockchain-Technologie, hieß es. Bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Bestrebungen. So arbeiten UBS, Deutsche Bank, Bank of New York Mellon, Credit Suisse, HSBC und Barclays an der Cyber-Währung "Utility Settlement Coin" (USC). Dadurch sollen Transaktionen zwischen den Partnern günstiger werden. Eine Sprecherin von Barclays sagte dazu: "Wir sind Teil des USC-Projekts und können bestätigen, dass sich die Forschungs- und Entwicklungsphase dem Ende nähert." Andere Geldhäuser wollten sich nicht äußern. HNA steigt bei C-Quadrat aus Der Großaktionär der Deutschen Bank, der chinesische Mischkonzern HNA, hat seine Beteiligung an der österreichischen Investmentgesellschaft C-Quadrat abgegeben. C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz und das Vorstandsmitglied Cristobal Mendez de Vigo übernehmen stattdessen gemeinsam eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen, wie heute mitgeteilt wurde. Bislang hatte HNA seine Deutsche-Bank-Aktien über C-Quadrat verwaltet. Schütz sitzt für HNA im Aufsichtsrat des Geldhauses. Euro-Rettungsfonds kritisiert Griechenlands Ausgabenpläne Die aktuellen Steuersenkungs- und Ausgabenpläne Griechenlands stoßen auf Unverständnis beim Euro-Rettungsfonds ESM. "Wir sind besorgt", sagte ESM-Chef Klaus Regling laut eines Medienberichts von heute nach einem Treffen der Euro-Finanzminister. Es bestehe die Gefahr, dass das Land das Ziel eines Haushalts-Primärüberschusses von 3,5 Prozent "deutlich verfehlen" könnte. Nächstes Jahr könnten die Auswirkungen noch weitreichender seien. Die Einschätzung sei aber vorläufig und die Athener Regierung habe noch nicht alle Maßnahmen umgesetzt. "Es ist sehr wichtig, dass Griechenland weiter macht mit dem Aufschwung der letzten Jahre", sagte Eurogruppen-Chef Mário Centeno. Metro-Bank-Aktien klettern um 17 Prozent Die britische Metro Bank hat heute morgen erfolgreich neue Aktien an der Börse platziert. Der Kurs stieg um bis zu 17 Prozent. Das Geldhaus nahm 375 Millionen Pfund (429 Millionen Euro) ein. Hintergrund des Kapitalbedarfs war eine falsche Risikogewichtung bei Hypothekendarlehen. Dadurch war wohl nicht genügend Eigenkapital vorhanden, was die britische Bankenaufsicht im Januar kritisiert hatte. Die Platzierung sei "deutlich überzeichnet" gewesen und hätte neben Altaktionären auch neue Investoren angesprochen, sagte Bankgründer Vernon Hill. Die Bank of England (BoE) begrüßte die Kapitalerhöhung in einer Stellungnahme. Inflation im Euroraum steigt auf 1,7 Prozent Die Verbraucherpreise erhöhten sich in der Eurozone im April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent, teilte das Statistikamt Eurostat heute in Luxemburg mit. Vorläufige Daten wurden damit wie von Experten erwartet bestätigt. Im März hatte die Inflationsrate noch 1,4 Prozent betragen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den gesamten Euroraum eine Rate von knapp 2 Prozent an. Banken als Dienstleister des Staates Geldwäsche verhindern, Steuern einnehmen – das sind nur zwei Aufgaben, die Banken im Namen des Staates unentgeltlich leisten müssen. Und es kommen immer neue Aufgaben auf die Geldhäuser zu. Das hat der Bankenverband heute kritisiert. "Banken müssen dem Staat immer mehr Kundendaten ohne konkreten Anlass melden. Der Aufwand wird nicht erstattet, die Nutzung der Daten ist unklar", schrieb Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes in einem heute veröffentlichten Gastbeitrag. "Aus Sicht der Banken ist deshalb entscheidend, dass die Inpflichtnahmen Grenzen haben." Den gesamten Beitrag finden Sie hier: |