Corona-App gestartet | „Mord an Kinderseelen“ | Mallorca und andere Ziele
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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

16. Juni 2020

Liebe Frau Do,

Nach wochenlangen Vorbereitungen steht die offizielle deutsche Warn-App für den Kampf gegen das Coronavirus zum Download bereit. Auch wenn die Bundesregierung die neue Anwendung erst am Vormittag vorstellt, ist sie bereits in der Nacht in den App-Stores von Google und Apple aufgetaucht. Einen ersten Test finden Sie im Laufe des Tages bei RP Online, Fragen und Antworten zur App haben Jan Drebes und Eva Quadbeck schon hier für Sie vorbereitet.

Dass die Grundschulen in NRW gestern mit dem Start in den Regelbetrieb ihre liebe Mühe hatten, war absehbar – unsere Lokalredaktionen haben gemeinsam Bilanz gezogen. Und das alles nur für die wenigen Tage bis zu den Sommerferien? Womit wir bei einem anderen wichtigen Thema wären: Urlaub. Ich habe meine für Donnerstag geplante Mallorca-Reise storniert, mir ist das zu heikel. Aber gestern sind wieder die ersten deutschen Urlauber nach Palma geflogen. Merlin Bartel, Marlen Kess und Michael Wrobel haben mit den Reisenden Kontakt gehalten und berichten von deren ersten Eindrücken. Wenn Sie die aktuelle Lage nicht schreckt, sind inzwischen eine ganze Reihe von Urlaubszielen im Ausland erreichbar. Reinhard Kowalewsky hilft Ihnen bei der Auswahl.

Einige von Ihnen haben in Mails ihre Empörung über die jüngsten Fälle von Kindesmissbrauch mit mir geteilt. Eine Leserin kritisierte diesen Begriff als verharmlosend. „Es geht um sexuelle Gewalt an Kindern, es geht um Folter und übelste Druck- und Erpressungsmechanismen, um Nötigung und Vergewaltigung, um Mord an Kinderseelen.“ So sehr sie aus meiner Sicht recht hat, so wenig kann das Strafgesetzbuch die Abgründe solcher Taten beschreiben. Aber das kann der forensische Psychiater Jack Kreutz, der sich seit mehr als 30 Jahren mit pädophilen Tätern beschäftigt und regelmäßig Gerichtsgutachten erstellt – unsere Reporterin Claudia Hauser hat ein Interview mit ihm geführt.  

Auch beim Kampf gegen Viren hilft die Wissenschaft. Noch immer lernen wir Tag für Tag mehr über Corona. Unser Medizinexperte Wolfram Goertz, der aus dem Urlaub zurück ist, hat sich mit neuen Studien beschäftigt, die zeigen, wo im Körper die Infektion ansetzt. „Die Nase ist auf jeden Fall die wichtigste Eintrittspforte für das Coronavirus“, berichtet Martin Westhofen, HNO-Professor in Aachen und einer der beteiligten Forscher. Und daher könnte ein Nasenspray gegen die Pandemie helfen. Noch besser wäre natürlich ein Impfstoff. Erinnern Sie sich noch daran, dass US-Präsident Donald Trump deswegen angeblich nach der Tübinger Firma Curevac gegriffen hat? Jetzt ist der Bund eingestiegen, um die Suche nach einem Impfstoff voranzutreiben. Unsere Wirtschaftschefin Antje Höning hat die Hintergründe des besonderen Falls recherchiert.

Es waren mal wieder schwere Themen heute. Ich wünsche Ihnen einen umso leichteren Tag – lassen Sie sich nicht ärgern, und achten Sie auf Ihre Nase.

Herzliche Grüße!

Ihr

Moritz Döbler

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