Corona-Folgen für NRWs Kinder | K-Frage der Industrie | Ungarns Hoffnung
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Rheinische Post

Morgenausgabe

Stimme
des Westens

Moritz Döbler

23. Juni 2021

Liebe Frau Do,

heute um 21 Uhr spielt Deutschland bei der EM sein letztes Gruppenspiel gegen Ungarn. Ein Punkt reicht zum Weiterkommen, aber vor heimischem Publikum in München wäre ein Erfolg natürlich schön. Aber auch die Ungarn spielen auf Sieg. Mein Kollege Stefan Döring hat sich mit dem ehemaligen ungarischen Nationaltorwart Gabor Kiraly über das Spiel unterhalten. Warum Kiraly, der lange in der Bundesliga spielte, auf eine Überraschung hofft, lesen Sie hier.

Politisch hat Ungarn schon gewonnen, argumentiert Christina Rentmeister in ihrer Analyse: Das Verbot, die Münchner Arena in Regenborgenfarben erleuchten zu lassen, spielt dem populistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in die Karten, der die EM sowieso schon als Werbetour nutzt.

Populismus spielt auch im neuen Verfassungsschutzbericht des Landes NRW eine große Rolle. 6540 politische Straftaten zählten die Behörden, 500 mehr als im Jahr zuvor. Rechtsextremismus bleibe die größte Gefahr, warnt Innenminister Herbert Reul, wie Christian Schwerdtfeger berichtet. In einem zweiten Text geht es um einen Aspekt des Verfassungsschutzberichts, auf den ich Sie schon vergangene Woche hingewiesen habe: wie sich Gegner der staatlichen Corona-Maßnahmen zunehmend radikalisieren.

Dass die Einschränkungen vor allem Kinder und Jugendliche belastet haben, ahnten wir schon. Aber wie schwerwiegend die Folgen wirklich sind, hat jetzt ein Sachverständiger bestätigt. Im Landtag wurden die Ergebnisse vorgestellt. Kirsten Bialdiga war dabei und schildert sie ausführlich. Und in unserem heutigen „Aufwacher“-Podcast spricht sie darüber. Lasst die Kinder im Herbst nicht wieder im Stich, fordert Antje Höning in ihrem Leitartikel.

Sobald die Pandemie erstmal überstanden ist, geht es politisch wohl vor allem um die Klimakrise. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass – oder anders formuliert: Wie lässt sich Deutschland klimaneutral gestalten, ohne den Industriestandort zu opfern und auf unseren Wohlstand zu verzichten? Darum ging es beim Tag der Industrie – und damit auch um die K-Frage: Denn gesprochen haben unter anderem Armin Laschet, Annalena Baerbock und Olaf Scholz, die gegeneinander antreten, um in drei Monaten das Kanzleramt zu erobern. Wie sie sich schlugen, hat Birgit Marschall beobachtet.

Aber noch stecken Union und SPD in einer gemeinsamen Koalition und haben sich auf Details beim Ausbau der erneuerbaren Energien geeinigt. DIW-Energieökonomin Claudia Kemfert kritisiert die Pläne als unambitioniert, so seien die Pariser Klimabeschlüsse nicht zu erreichen. Die Details schildert Jana Wolf.

Unambitioniert geht Jogi Löws Mannschaft heute Abend nicht in das schon erwähnte Spiel. „Wir wissen alle: Wir müssen weiter punkten, siegen und erfolgreich sein, wenn wir in diesem Turnier eine Rolle spielen wollen", sagt der scheidende Nationaltrainer. Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie heute punkten, siegen und erfolgreich sind. Viel Spaß dabei und bis morgen!

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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