Liebe Frau Do, die NRW-Landesregierung hat Großveranstaltungen mit 1000 Besuchern und mehr untersagt, den Erlass müssen die Kommunen jetzt umsetzen. Der Düsseldorfer OB Thomas Geisel (SPD) kritisiert das heftig, die Spitzenkandidaten anderer Parteien greifen nun wiederum ihn an, wie mein Kollege Hendrik Gaasterland schreibt. Corona ist ein hochpolitisches Virus und hat den Kommunalwahlkampf erreicht. Mit dem NRW-Erlass wird die Begegnung von Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln zum ersten Geisterspiel der Bundesligageschichte. Die Folgen dieser Premiere für Fans, Vereine und Polizei und hat unsere Redaktion zusammengetragen. Falls Sie sich auch für die sportliche Seite des Spiels interessieren (abgesagt wurde ja nicht), empfehle ich Ihnen die Analyse meines Kollegen Sebastian Hochrainer: Für ihn sind die Kölner seit dem Trainerwechsel erfolgreicher als die Gladbacher. Eishockey ist übrigens keine Alternative: Die DEL hat die Saison abgebrochen, die Play-offs wurden abgesagt, einen Meister gibt es in dieser Saison nicht. Aber zurück zu Corona und der Politik. Mir will nicht in den Kopf, dass ausgerechnet im Landkreis Heinsberg die Tests besonders lange dauern. Ungefähr zwei Drittel der Fälle von NRW sind in diesem Landkreis aufgetreten. Man sollte denken, dass die Diagnosekapazitäten bestimmt schon vor zwei Wochen generalstabsmäßig ausgebaut wurden. Wo denn sonst, wenn nicht dort? Aber Fehlanzeige. Was Landkreis, Gesundheitsministerium und Opposition dazu sagen, haben unsere Reporter recherchiert. Das Wort Skandal nimmt niemand in den Mund, für mich ist es einer. Zum Schluss aber noch ein absolut coronafreies Thema. Erstaunliches ist nämlich in der Politik auch bei dem geplanten Aufbau eines nationalen Fotoinstituts zu besichtigen. Düsseldorf sah sich als gesetzt an (man hatte sich schon öffentlich mit dem Zuschlag gebrüstet), jetzt hat sich eine Expertenkommission für Essen ausgesprochen, und es sieht ganz so aus, dass diese Empfehlung mit Hilfe des Bundes umgesetzt wird. In ihrer Analyse dröseln Lea Hensen, Klas Libuda und Arne Lieb die lokale Posse mit nationaler Tragweite auf. Kommen Sie gut in den Tag. Mögen Ihre Entscheidungen eine Tragweite haben, die Sie gut managen können. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |