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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 20.01.2021 | Bewölkt, aber trocken bei 7 °C. | ||
+ Lockdown-Verlängerung: Schulen und Kitas geschlossen bis Mitte Februar + Brand in Pflegeheim in Berlin-Kladow + Vom Senat gemietetes Quarantäne-Hotel steht fast komplett leer + |
von Stefan Jacobs |
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Guten Morgen, diesmal waren es acht Stunden, die die Kanzlerin mit den Länderchefs verhandelt hat – per Video, nur mit Michael Müller als Vorsitzendem der Ministerpräsidentenkonferenz in ihrem Büro. Der Lockdown wird zunächst bis 14. Februar verlängert, also ab jetzt dreieinhalb Wochen (davon eine Woche Winterferien), in denen auch die Schulen im Wesentlichen geschlossen bleiben sollen. Während Merkel und die CDU-MPs eher die Auflagen fürs Private noch verschärfen wollten, verhinderten die SPDler allgemeine Ausgangssperren und setzten eine Homeoffice-Pflicht für geeignete Jobs zunächst bis 15. März durch. Arbeitgeber, die ihre Leute weiter ins Büro beordern, müssen die Notwendigkeit nachweisen und ihre Beschäftigten mit Masken versorgen. | |||||
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Als „Maske“ geht künftig kein lustig-luftiges Stück Stoff mehr durch, sondern die OP-Variante oder FFP2. Das gilt sowohl für Busse und Bahnen als auch zum Einkaufen – voraussichtlich von nächster Woche an, wenn die nun fälligen Verordnungen der Landesregierungen in Kraft treten. Der Senat tagt heute; Ergebnisse sollen frühestens 17 Uhr verkündet werden. Ein Thema für R2G dürfte neben den für viele Selbstständige und Kleinunternehmer überlebenswichtigen Finanzhilfen die Frage sein, wie arme Menschen sich die teureren Masken leisten können, und ein weiteres die Kitas, deren Notbetreuung oft bedenklich gut besucht ist. Im Bundesbeschluss werden sie wie die Schulen behandelt. | |||||
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Regiermeister Müller berichtete nachts im ZDF, dass es auch bei den beratenden Wissenschaftlerinnen unterschiedliche Empfehlungen gab, was unter einem „harten Lockdown“ zu verstehen sei. Schließlich sei der bisherige schon ziemlich hart. Die Regel, dass Treffen mit einer Person aus einem anderen Haushalt erlaubt bleiben, dürfte für Berlin mit seinen durchschnittlich 1,8 Menschen pro Haushalt besonders wichtig sein. Die Virologin Melanie Brinkmann – Mitautorin der „Zero-Covid“-Forderung – erklärte die Beschlüsse für prinzipiell richtig, aber sie vermisse „ein klares Ziel“, eine positive Botschaft. Wieder einmal. Wie ein Minimalziel aussehen könnte, steht als Protokollnotiz von Thüringen unter dem zehnseitigen Beschlusspapier: Grüne Ampel (= normales Leben) bis 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche, Gelb (= Abstand und Hygiene) bis 50, darüber Rot und Lockdown mit bekannten Mitteln, ab 400 im landesweiten Schnitt Katastrophenfall. | |||||
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Schneller Blick auf die aktuellen Zahlen: Die Zahl der registrierten Neuerkrankungen ist in Berlin binnen Wochenfrist um 26% gesunken. Die 7-Tage-Inzidenz liegt mit 160 je 100.000 Einwohner zwar weit unter der von vor einer Woche, bei der jetzt die 15-Kilometer-Beschränkung fällig würde. Und die Verteilung auf die Bezirke erscheint zunehmend zufällig; aktuell reicht die Spanne von 102 in Xhain bis 178 in Neukölln. Dramatisch hoch bleibt aber die Zahl der Verstorbenen: 283 waren es in den vergangenen sieben Tagen in Berlin; allein gestern wurden 58 weitere Tote gemeldet. Noch mal Virologin Prof. Brinkmann zur Zero-Covid-Strategie: Corona sei „kein Virus, mit dem wir leben wollen“. Das gilt ausweislich der Berichte aus England erst recht für die ansteckendere Mutation, nach der nun auch in Deutschland konsequent gesucht werden soll. | |||||
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Als „Tropfen auf den heißen Stein“ hatte Klaus Lederer die 500 Quarantäne-Hotelplätze bezeichnet, die der Senat für Menschen aus beengten Wohnverhältnissen anmieten wollte. Jetzt sprechen Zahlen der Gesundheitsverwaltung eher für „Wasserfall aufs Sandkorn“: In dem seit Mitte November komplett gemieteten Ibis-Hotel waren bisher „maximal zwei Zimmer gleichzeitig belegt“, heißt es auf Anfrage von Emine Demirbüken-Wegner (CDU). 55 Euro pro Nacht zahlt das Land für jedes der 57 Zimmer, ggf. plus 35 Euro Vollpension für die sporadischen Bewohner, die auf Behördendeutsch „zu Quarantänisierende“ heißen und das Angebot vom Gesundheitsamt „zu gegebenem Anlass“ erhalten, wie es auf CP-Nachfrage heißt. Wie viele Infektionsketten sich wohl stoppen ließen, wenn die Ämter mehr gegebene Anlässe fänden? | |||||
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Neues für die Rubrik Piks Ass: CP-Leser Klaus M. berichtet vom Brief mit dem Impfcode und drei Minuten Wartezeit am Telefon plus fünf Minuten für die Terminvereinbarung. Peter D. schreibt, dass er nach einem Dutzend gescheiterter Online-Buchungsversuche einfach morgens die Hotline angerufen habe, wo zu seiner Überraschung sofort jemand ranging. Christian M. schildert die Freude seines Schwiegervaters, der zunächst einen ungültigen Impfcode erhalten hatte, aber in der Arena geimpft werden konnte, als er seine Frau dorthin begleitet und von seiner Odyssee berichtet hatte. Und alle loben, wie freundlich es zugeht. So hat es auch mein lieber Tagesspiegel-Kollege Lothar Heinke beschrieben, der 86 ist und den ich zuletzt vor zehn Monaten gesehen habe, als wir uns ins Homeoffice verabschiedet haben. Darf gar nicht dran denken… | |||||
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