Corona: Hooligans bei "Querdenkern", Katastrophenfall in Bayern | Der Kniefall vor 50 Jahren
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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

07. Dezember 2020

Liebe Frau Do,

die Zahlen zeigen leider nur zu deutlich, dass der Teil-Lockdown nicht den erwünschten Rückgang der Corona-Infektionen bringt. Doch in Düsseldorf protestierte die Gruppe „Querdenken 211“ gestern trotzdem gegen die aktuellen Maßnahmen, 1200 Menschen kamen. Darunter mischte sich auch eine größere Gruppe aus Hooligans und Rechtsextremen. Die Polizei kesselte sie schließlich ein und verwies sie der Demo. Den Bericht von Verena Kensbock lesen Sie hier.

Währenddessen mehren sich die politischen Stimmen, den aktuellen Kurs noch zu intensivieren. Vor allem in den Hotspots müssten schärfere Regeln gelten, meint Kanzleramtschef Helge Braun und hat sich für einen weiteren Corona-Krisengipfel von Bund und Ländern in dieser oder der nächsten Woche ausgesprochen. Mehr dazu in unserem Liveblog. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder handelt bereits, ab Mittwoch soll in Bayern der Katastrophenfall samt Ausgangsbeschränkungen gelten. Für Dorothee Krings ist das „nicht der einzige, wahrscheinlich nicht mal der klügste Weg“, wie sie in ihrem Leitartikel schreibt. Und: Ministerpräsident Armin Laschet gerate nun erneut unter Druck.

In Bayern sollen also die vereinbarten Lockerungen für Silvester nicht gelten. Ob NRW nachzieht, wird sich zeigen. Aber für das Sternsingen im Januar haben sich das Land und die katholische Kirche auf einen 13-Punkte-Plan geeinigt, den Christian Schwerdtfeger zusammenfasst.

Neben Corona ist das andere große Thema der katholischen Kirche derzeit der Umgang mit den Missbrauchsskandalen. Der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx gründet eine Stiftung für die Opfer der Taten von Geistlichen und stattet sie mit 500.000 Euro aus seinem Privatvermögen aus. „Eine Frage der Verantwortung“ meint Lothar Schröder in seiner Analyse. Denn es lasse sich fragen, ob die Opfer wirklich aus Kirchensteuermitteln entschädigt werden sollen.

Eine Frage der Verantwortung: So lässt sich auch der Kniefall von Willy Brandt in Warschau heute vor 50 Jahren deuten. Ich war damals noch nicht mal eingeschult, aber das Bild hat sich später tief in mein Bewusstsein eingeprägt. Mein Vater ist als 20-Jähriger mit der Wehrmacht in Polen einmarschiert, für mich war diese Geste Brandts persönlich bedeutsam. Jan Drebes und Gregor Mayntz haben mit dem SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und Brandts ältestem Sohn Peter ein starkes Interview über diesen historischen Moment geführt. Solche bildstarken Gesten der Versöhnung überdauern die Zeiten. Helmut Kohl und Francois Mitterand standen 1984 Hand in Hand auf den Gräbern von Verdun, um ein Ende der Feindschaft zu zeigen, auch das ein ikonischer Moment.

Für mich tut es wenig zur Sache, ob solche Gesten inszeniert sind. Manchmal eilen sie dem tatsächlichen Empfinden eben voraus und prägen es. Das gilt auch für unseren Alltag. Die Gesten der Rücksicht, sei es Abstand zu halten oder einfach mal zu warten, sind gerade jetzt so wichtig. Ob wir diese Freundlichkeit immer so empfinden, ist gar nicht so wichtig, solange sie unseren Umgang miteinander prägt. Es ist ein bisschen so, als ob Sie für 30 Sekunden ihre Gesichtsmuskeln zum Lächeln zwingen – danach haben Sie tatsächlich bessere Laune. Lassen Sie uns also dem Start in die neue Woche mit einem Lächeln begegnen. Es wäre doch gelacht, wenn das nicht gelänge. Bis morgen!

 

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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