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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 22.09.2020 | Sonnig bei max. 27°C. | ||
+ Zweite Corona-Ampel auf Gelb, Kalayci rät von großen Reisen in den Herbstferien ab + Tschüssi Tegel: Agentur verkauft innerstädtische Abschiedsrundflüge + Ramona Pop will autofreien Sonntag für Heizpilze in der Gastronomie + |
von Ann-Kathrin Hipp |
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Guten Morgen, Berlin hat’s mal wieder auf einen beunruhigenden ersten Platz geschafft. Mit 23 Neuinfektionen pro 100.000 EinwohnerInnen in sieben Tagen ist die Hauptstadt unter den Bundesländern Corona-Spitzenreiter. Zwei der drei Alarm-Ampeln zeigen erstmals Gelb. Viren-Hotspot ist Friedrichshain-Kreuzberg und der Prototyp des Virus-Trägers U-30, feierwütig und verantwortungslos. Es sind vor allem die jungen Menschen, die sich derzeit anstecken (weshalb die Zahl der Infizierten, nicht aber die der Toten steigt). Neben Kontakten im eigenen Haushalt wird „nachlässiges Freizeitverhalten“ als zweithäufigste Übertragungsursache geführt. Von Corona-Fällen mit bis zu 300 Kontaktpersonen ist in Xhain die Rede. „Davon sind dann aber nur noch 200 ermittelbar“, sagt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne). Der Rest bleibt ein unberechenbares Risiko. | |||
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„Das Tempo der Neuinfektionen gewinnt an Fahrt“, sagte auch Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Montag im Gesundheitsausschuss. „Das ist ein Grund zur Sorge.“ Von internationalen Reisen in den Herbstferien (12. bis 26. Oktober) rät sie ab. Über eine berlininterne Verschärfung von Maßnahmen berät der Senat heute. Aus Koalitionskreisen heißt es allerdings, neue Auflagen seien zunächst nicht geplant. Es kommentiert Chef-Virologe Christian Drosten: „Wir müssen vordenken, sonst sind wir irgendwann zu spät. (…) Natürlich kann nicht jeder Einzelne immer das Ganze beeinflussen. Aber wer schon früh gewarnt wird, dass sich in 80 Kilometern Entfernung ein Stau aufbaut, kann jetzt schon mal überlegen, ob er einen Umweg nimmt.“ (Das gesamte doppelseitige Drosten-Tagesspiegel-Interview lesen Sie hier.) | |||
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Während Berlins Elternvertreter dem weiteren Pandemieverlauf mit Sorge entgegensehen (LEA-Vorsitzender Norman Heise: „Die Schulen sind nicht besser vorbereitet als im März.“) fällt der Schwimmunterricht an der Carl-Sonnenschein-Grundschule in Mariendorf bereits ins Wasser. Weil das Nichtschwimmerbecken im Ankogelbad gesperrt ist, hat man beschlossen, DrittklässlerInnen mit wenig oder keiner Schwimmerfahrung bis auf Weiteres vom Unterricht auszuschließen. Via Mail sei man über die Maßnahme informiert worden, sagt Matthias Bothe, Vater eines betroffenen Kindes. „Dort stand im ersten Absatz etwas von Handtuch mitbringen und den Mundschutz nicht vergessen, und dann ganz beiläufig im zweiten Absatz: Folgende Kinder können jedoch nicht teilnehmen. Und die wurden auch noch namentlich aufgezählt.“ Seine Tochter (& rund 20 andere) hätten dann frei. Das ist wie, „wenn einige Kinder der Klasse noch kein Englisch können und einige schon, und plötzlich sagen die Lehrer, ich arbeite aber lieber mit denen, die es schon können“. Von Seiten der Schulleitung heißt es auf Checkpoint-Anfrage: „Die Gefahr des Ertrinkens ist zu hoch. Ein sicherer Schwimmunterricht muss über allem stehen. Wie lange das geht, werden wir sehen.“ | |||
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Sehr lange läuft schon das folgende Unendlichkeitsprojekt: Gregor Kijora (SPD) wollte deshalb vom Bezirksamt Pankow wissen, was die Gründe für die starken Verzögerungen beim Bau der Sporthalle an der Rheinhold-Burger-Oberschule sind (Vorbemerkung: „Das gesamte Projekt startete bereits vor über 10 Jahren. Aktuell ist dort eine Brachfläche zu sehen.“) Stadtrat Torsten Kühne (CDU) stellt fest, dass Bedarf und Wunsch „noch wesentlich älter“ sind und zählt dann die unendlichen Unwägbarkeiten auf: Zusätzlich zur Planungs- und Genehmigungsphase (fünf bis sechs Jahre) gab’s leider: schwere Bodenverhältnisse, unvollständige Leitungspläne, die Kündigung des Auftragnehmers, die Aufhebungsvereinbarung des Generalplanervertrages, keine Angebote für die Leistung „Wasserhaltung“, die Nachprüfungsverfahren bei der Leistung „Erd- und Verbauarbeiten /Gründung“ und die Erstellung einer neuen „Ausführungsplanung“ (weil die alte aufgrund „massiver Änderungen“ nicht mehr gültig war). Fazit: Derzeit kann „noch kein konkretes Fertigstellungsdatum“ benannt werden. Mini-BER. | |||
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Die Meldung „Lufthansa stellt Airbus A380 ein“ hat Checkpoint-Leser Christian Lüdtke zum Anlass genommen, um nachzufragen, ob das nicht „die Chance für den BER“ wäre, „die Eröffnung nochmals zu verschieben, damit das A380-passende Terminal wieder zurückgebaut werden kann?“ Flughafen-Sprecher Daniel Tolksdorf kann beruhigen: „Die Gates können trotzdem genutzt werden. Wir haben zwei Gates, wo der A380 besonders gut abgefertigt werden kann, mit zwei sogenannten ‚Fingern‘, von denen einer höher gefahren werden kann. An diese Gates passt aber auch jedes andere Flugzeug. Wir müssen nicht umbauen.“ Good News. | |||
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Time to say Goodfly: Zum Tegel-Abschied bietet die Agentur „Airevents“ am 07. November 2020 (voraussichtlich letzter Betriebstag) innerstädtische Sonderflüge an und damit „die einzigartige Möglichkeit, sich in würdiger Form vom ehrwürdigen Flughafen Berlin-Tegel zu verabschieden“. Viermal wird der von Eurowings gecharterte Airbus A319 abheben. Die einfache Strecke (BER-TXL) ist ab 88 Euro zu haben, den 45-minütige Rundflug (TXL-TXL) gibt’s ab 144 Euro, einen der allerletzten Abflüge (TXL-BER) ab 177 Euro. Fensterplatz und Sitzplatzreservierung kosten extra. „Light Catering“ (= Wasser) und ein Handgepäckstück bis 8 Kilo sind inklusive. Die Mindestteilnehmerzahl „ist bereits auf allen Flügen erreicht“. Ob die FDP-Fraktion gereicht hat? | |||
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