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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 02.06.2021 | Diesig und bedeckt bei immerhin 24°C. | ||
+ Shoppen ohne Test: Weitere Lockerungen der Corona-Regeln ab Freitag + CDU plakatiert vier Monate vor der Wahl + In eigener Sache: Berlins größte Lokalzeitung wird fünf Jahre jung + |
von Robert Ide |
Guten Morgen, aus und vorbei, der Frühlingswinter. Die Temperaturen steigen mit den Impfquoten – und plötzlich blüht uns der Sommer mit Hoffnungsglück im Tale der Corona-Zahlen. Sogar die Berlinale, wie so vieles versunken im frostigen Pandemie-Frust, wird ab nächste Woche unter freiem Himmel nachgeholt. Karten für die besten Filme, die noch kein Kino von innen und außen gesehen haben, gibt’s ab morgen (Service hier) – aber da ist angesichts aller nach Leben ausgehungerten Augen ein Lotteriegewinn wahrscheinlicher. Ein bisschen alter Alltag ist ja auch schon ein Gewinn. „Wir haben kaum noch Covid-Patienten auf der Intensivstation“, freut sich der Berliner Intensivmediziner Ricardo Lange (seine Tagesspiegel-Kolumnen hier). „Ein Hauch von Normalität. Weiter so.“ Und so geht’s jetzt weiter: Ab Freitag entfällt die Testpflicht fürs Shoppen drinnen und für einen Schoppen draußen (Details hier). Nur bei den Schulen muss Senatorin Sandra Scheeres (SPD) mal wieder nachsitzen; sie haben erst in einer Woche wieder voll geöffnet. So lange lernen wir schon mal: Der nächste Herbst kommt bestimmt. Wäre gut, wenn wir‘s diesmal nicht vergessen. | |||||
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So, zum Start blättern wir mal in den Parlamentsanfragen. Mal sehen, was Berlin schon immer über sich wissen wollte. 1.) Zum Bau von Häusern aus Lehm lässt der Senat wissen: „Dem Senat ist zum aktuellen Zeitpunkt keine gemeinsame Lehmbaustrategie von Berlin und Brandenburg bekannt.“ 2.) Zur Anzahl der auf Straßen und Menschen kotenden Tauben in Friedrichshain-Kreuzberg antwortet das Bezirksamt: „Hierzu liegen dem Bezirksamt keinerlei Kenntnisse vor.“ 3.) Zur Reparatur von kaputten Parkbänken in Pankow ist zu erfahren: „Es gibt keine Mittel, welche speziell für die Reparatur für Parkbänke zur Verfügung gestellt werden.“ Nichts Genaues weiß man nicht. So genau wollten wir das gar nicht wissen. | |||||
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Am Sonntag wird Deutschland wieder der Schreck in die Glieder fahren: Was ist denn da schon wieder im Osten los?, wird man sich im alten Westen fragen, wenn die auch in Sachsen-Anhalt besonders rechtsextreme AfD den Frust vieler Übersehener in Wählerstimmen umwandelt. Dabei ist die große Mehrheit der Ostdeutschen gar nicht radikal, obwohl sie den Strukturwandel noch drei Jahrzehnte nach der Einheit zu schultern hat (mein Kommentar dazu hier). Nun wird zwischen Ostsee und Erzgebirge diskutiert, woher der Verdruss nicht weniger Menschen an der noch jungen Demokratie kommt. „Auf meinen Veranstaltungen ist einer der am meisten geäußerten Sätze: Hier sei es ja auch nicht besser als in der DDR“, berichtet Angela Marquardt auf Checkpoint-Nachfrage. Marquardt hatte als Kind unter der Stasi-Bespitzelung in ihrer eigenen Familie leiden müssen; nach dem Umbruch saß sie für den PDS im Bundestag, inzwischen arbeitet sie für die SPD. Sie kritisiert, dass Kritik von Ostdeutschen an der DDR-Diktatur schnell als Anbiederung an den Westen verstanden werde. Nun werde der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU) ausgerechnet von ostdeutschen Autorinnen und Autoren als Ost-Beschimpfungsbeauftragter tituliert, weil er die Demokratieskepsis auch mit Diktaturerfahrungen begründe. „Dabei spricht er nur aus, was seit den 90er Jahren bittere Realität in den ostdeutschen Bundesländern ist“, findet Marquardt. „Früher haben wir den Alten immer Nostalgie vorgeworfen. Sie besteht jedoch über Generationen fort.“ Ost und West haben weiterhin viel zu bereden. Ost und Ost auch. | |||||
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Berlins größte Lokalzeitung wird fünf Jahre jung. Unsere „Leute“-Newsletter aus allen zwölf Bezirken freuen sich inzwischen über knapp 250.000 Abos – von 33.000 Nutzerinnen und Nutzern in Charlottenburg-Wilmersdorf bis zu 9.000 in Marzahn-Hellersdorf. Unsere Reporterinnen und Reporter in den Kiezen haben durch ihren unabhängigen Journalismus vor Ort vieles bewirkt: mehr Verkehrssicherheit an sensiblen Kreuzungen, wichtige Aufmerksamkeit für soziale Projekte – und die Liebe fürs Leben. Unser Spandauer Leser Ralf Schreiber durfte im wöchentlichen Kiezreport meines Kollegen André Görke seinen Heiratsantrag platzieren; mit berlinischer Gelassenheit fragte er: „Ach, damit ich’s nicht vergesse – willst du meine Frau werden?“ Wenn Sie auch Ja sagen möchten zu verbindenden Neuigkeiten aus Ihrem Kiez, melden Sie sich hier kostenlos an. Erst im Kleinen zeigt sich die große Stadt von ihrer ganzen Seite. Und von ihrer liebenswürdigen. | |||||
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Ja, ist denn heut‘ schon Wahlnachten? Am 26. September wird abgestimmt, aber schon jetzt steht Berlins CDU-Chef Kai Wegner überall großflächig in der Stadt herum. Auf Werbeplakaten verspricht er, Mietern zu helfen und fordert im Gegensatz zum laufenden Volksbegehren: „Nein zum Enteignen!“ Eigentlich ist Wahlwerbung im Straßenland erst 7 Wochen vor der Abstimmung erlaubt, also ab 8. August. Aber Wegners Kampagnenchef Thorsten Schatz weiß auf unsere Nachfrage zu entgegnen: „Es handelt sich um keine Wahlwerbung.“ Parteien sei es erlaubt, an der öffentlichen Meinungsbildung teilzunehmen, und zwar „im Rahmen eines laufenden Volksbegehrens“. Bisher hat das nur noch keine Partei gemacht. Und so gar nicht nebenbei ihren Spitzenkandidaten bekannt gemacht. Noch 7 Wochen bis zur Wahl? Nein, 17. | |||||
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Bitte noch vor den Sommerferien auswendig lernen: Dies sind die neuen internationalen Namen für Corona-Varianten: Alpha – bisher britische Variante B.1.1.7 Beta – südafrikanische Variante B.1.351 Gamma – brasilianische Variante P.1 Delta – indische Variante B.1.617.2 Ebenfalls vergeben sind die griechischen Buchstaben Epsilon, Zeta und Kappa für Virusmutanten, die in den USA, Brasilien und Indien ausgemacht wurden. Eine neue Variante in Vietnam wartet noch auf Einordnung. Das griechische Alphabet hat übrigens noch 17 weitere Möglichkeiten zu bieten. Irgendwann ist Corona also vorbei. Das wäre O-mega. | |||||
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