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+ Die neuen Corona-Regeln des Senats + Mettbröttchen-Sitzung bringt Millionen nach Berlin + Frauenfeindliche Gewalt soll bundesweit statistisch erfasst werden +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 27.11.2020 | Bedeckt bei max. 6°C.  
  + Die neuen Corona-Regeln des Senats + Mettbröttchen-Sitzung bringt Millionen nach Berlin + Frauenfeindliche Gewalt soll bundesweit statistisch erfasst werden +  
Julius Betschka
von Julius Betschka
 
Tagesspiegel Plus mit Checkpoint-Beutel
 
  Guten Morgen,

für einen dauerhaften Alarmzustand sind die wenigsten Menschen gemacht. Ob die ständigen Appelle von Michael Müller, Ramona Pop und Klaus Lederer noch zu irgendjemandem durchdringen? „Wir müssen einen langen Atem haben. Uns darf nicht die Puste ausgehen“, sagte Müller bei der Pressekonferenz des Senats. Als wüssten die meisten das nicht längst. Man kann es dem Senat schwer anlasten: Bund und Länder haben gemeinsam entschieden, mit dem „Lockdown-Light“ die Welle langsam glatt zu surfen, statt sie schnell zu brechen. Wirtschaftssenatorin Pop formulierte: „Wir haben die Dynamik gestoppt.“

Kaum einer glaubt mehr ernsthaft, dass die Restriktionen effektiv oder gar zügig wirken. Kultursenator Klaus Lederer sagte das so: „Es liegt jetzt eine längere Strecke vor uns und es deutet sich an, dass wir damit auch in den Januar hineingehen werden.“ Viele haben aber längst den Überblick verloren, was erlaubt sein soll oder verboten. Sie sind nicht zu doof oder faul zu verstehen, sondern haben existenzielle Sorgen und Ängste. Das Handeln nach Gefühl regiert. Das besonders Bittere daran ist: Die höchsten Opportunitätskosten tragen all jene, die sich am stärksten an die Regeln halten oder mehr machen wollen als vorgeschrieben wäre. Denn viele tun in der Freizeit, was sie können - aber Schule und Job sollen ja weiterlaufen. Das ändert kein Appell, kein langer Atem.
 
     
 
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  Im Senat war sich die Rot-Rot-Grün am Donnerstag weitgehend einig, die Beschlüsse der Bund-Länder-Gespräche mitzutragen. Die Pressekonferenz startete wegen interner Friedlichkeit sogar früher als gedacht. Beschlossen wurde folgendes:

+ Ab diesem Samstag werden die Kontaktbeschränkungen verschärft. Dann dürfen sich im Freien nur fünf Personen aus zwei Haushalten treffen – ausgenommen sind Lebenspartner, Pflegepersonen und Kinder unter 12 Jahre. Bund und Länder hatten sich auf eine mildere Altersgrenze von 14 Jahren verständigt.

+ Private Treffen sind generell nur noch mit maximal fünf Personen erlaubt – einzige Ausnahme sind Kinder unter 12 Jahre. Das heißt: Wer in einer fünfköpfigen Familie oder in einer Fünfer-WG zusammenlebt, darf keinen Besuch mehr empfangen. Ein gemeinsames Abendessen eines Haushaltes mit mehr als fünf Personen gilt aber nicht als Treffen. Das ändert sich erst, sobald jemand von außen dazukommt. „Wir definieren keine Haushaltsgrößen, wir haben nur Treffen eingeschränkt“, sagte Julian Mieth, stellvertretender Senatssprecher, dem Checkpoint am Abend.

+ Die Kontaktbeschränkungen über Weihnachten und Silvester sollen nur sehr sparsam gelockert werden. Bund und Länder hatten sich auf Treffen von bis zu 10 Personen geeignet, in Berlin soll die Grenze wegen der hohen Inzidenz (gestern: 215,6) bei fünf bleiben. Allerdings soll über die Feiertage die Haushaltsbegrenzung aufgehoben werden, die Ausnahmen für Kinder werden auf 14 Jahre heraufgesetzt. Für Weihnachten gilt: Sitzen fünf Personen (über 14 Jahre) in einem Haushalt unterm Weihnachtsbaum, darf Oma nicht zu Besuch kommen.

+ Die Maskenpflicht wird ausgeweitet auf „alle belebten Straßen und Plätze“, sagte Michael Müller. Was das bedeutet? „Sagt Ihnen die Lebenserfahrung“, antwortete der Regierende flapsig einer Journalistin. Laut Verordnung muss ab Samstag auf Märkten, in Warteschlangen, auf Parkplätzen, auf allen Straßen mit Eingängen für Geschäfte und Betriebe sowie an 35 festgelegten Plätzen und Straßen (Karte hier) ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Wer das kontrollieren soll, fragt ja schon lang niemand mehr.

+ Einschränkungen im Handel: Bei einer Verkaufsfläche bis 800 qm darf sich höchstens eine Person pro 10 qm Verkaufsfläche aufhalten, ab 801 qm höchstens eine Person pro 20 qm. Letzteres gilt aber nur für die Quadratmeter, die über 800er Grenze liegen. Checkpoint-Mathematik: Ein Reifenhändler mit 1200 qm Verkaufsfläche dürfte demnach insgesamt 100 Kunden hereinlassen. 80 Kunden auf 800 qm und 20 auf den 400 qm darüber hinaus.

+ Arbeitgeber werden explizit angehalten, unbürokratisch Homeoffice für ihre Beschäftigten zu ermöglichen. Wird auch Zeit.

+ Last but not least: Die Verordnung gilt nur bis 22. Dezember, danach muss eine neue Verordnung her – das schreibt das neue Infektionsschutzgesetz vor.
 
     
 
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  Größere Unstimmigkeiten gibt es in der Schulfrage: Vorerst bleiben die Berliner Klassenzimmer offen, die Schüler im Präsenzunterricht. Trotz irrer Infektionszahlen in einigen Bezirken: In der Alterskohorte der 15- bis 19-Jährigen liegt die berlinweite Inzidenz im Schnitt bei 390. In Mitte liegt sie bei 637, in Xhain bei 779 (Übersicht hier). Fünf Prozent der Berliner Schüler sind mittlerweile in Quarantäne. Amtsärzte machen dafür aber nicht nur Infektionen im Klassenzimmer, sondern vor allem die hohe soziale Aktivität dieser Alterskohorte verantwortlich. Ändern tut sich deshalb wenig: Weiterführende Schulen dürfen ab jetzt freiwillig auf Hybridunterricht umsteigen, ausgenommen sind die Abschlussklassen. An Sekundarschulen könnten also die Klassen 8 und 11, an Gymnasien die Klassen 8 und 9 wechseln.

Außerdem wird die Maskenpflicht auf Grundschulen ausgeweitet: Künftig müssen in Bezirken mit Inzidenzen von über 200 auch Fünft- und Sechstklässler Masken im Unterricht tragen. Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek twitterte: „Ich bin erschüttert, dass wir eine Maskenpflicht für Grundschüler einführen. Sehr, sehr viele 10- und 11-jährige Kinder werden wahrscheinlich bis zum Ende des Schuljahres bis zu 8 Stunden am Tag Maske tragen.“ Tobias Schulze, Berliner Linken-Vize, wollte von ihr lieber wissen: „Wart ihr nicht dabei?“ SPD-Mann Sven Kohlmeier attestierte den Grünen, sich einen „schlanken Fuß“ zu machen. Andere Koalitionäre denken wiederum ernsthaft und immer lauter darüber nach, den Unterricht dort, wo es geht, digital stattfinden zu lassen. Unbeirrbar bleibt Senatsdirex Michael Müller: „Der Präsenzunterricht bleibt das oberste Ziel“, bekräftigte er.
 
     
 
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  Finanzstarke Nachrichten: Bei der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses im Deutschen Bundestag – bekannt für Gerangel um Bundesmittel und Mettbröttchen – erhielt das Land Berlin viele Extra-Millionen für Kultur und Wissenschaft. Die „Urania“ soll zu einem „nationalen Bürgerforum für Demokratie und Vielfalt, Wissenschaft und Umwelt“ ausgebaut werden. Kostenpunkt: 42 Millionen Euro. Geld gibt der Bund außerdem für das Bauhaus-Archiv: 14 Millionen Euro. Das „House of Jazz“ wird mit 13 Millionen Euro gefördert. Auch die Erinnerungskultur an die DDR soll gefördert werden: Die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erhält 400.000 Euro für ein Zeitzeugenprogramm. Viele andere Projekte profitieren – Übersicht hier. Und: Zwei neue Fraunhofer-Institute sollen in Berlin angesiedelt werden, 70 Millionen Euro fließen dafür. Eines soll zu öffentlicher Sicherheit forschen, das andere – hier schließt sich ein Kreis – soll sich mit „Immunologie, Infektions- und Pandemieforschung“. Da ist jeder Euro gut investiert.  
     
 
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  Eine Berliner Initiative mit Erfolg: Die Justizministerkonferenz der Länder hat am Donnerstag beschlossen, dass frauenfeindlich motivierte Straftaten künftig statistisch als solche erfasst werden sollen – ähnlich wie das bei homophoben oder antisemitisch motivierten Gewalttaten bereits passiert. Im Beschlusspapier heißt es: Die Justizministerinnen und -minister nähmen „mit Besorgnis die anhaltend große Zahl dieser Taten zur Kenntnis. Insbesondere gibt die seit Jahren gleichbleibend hohe Quote von Tötungsdelikten durch (Ex-) Partner großen Anlass zur Sorge.“ Auch im digitalen Raum nehme die Gewalt zu, Cybermobbing und digitale Nachstellungen werden als Probleme benannt. Justizsenator Dirk Behrendt sagt dem Checkpoint: „Es ist ein wichtiger Schritt, dass frauenfeindlich motivierte Straftaten künftig auch als solche benannt und bundeseinheitlich erfasst werden sollen.“  
     
 
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  Geschichten, die nur Kreuzberg schreibt: Alternativer Fahrrad-Lieferdienst sucht alternativen Namen. „Kolyma2“, hat der Gründer seine kleine Lieferando-Alternative nämlich getauft, alles soll fair sein und im Kollektiv geführt, wohl benannt nach einer Nebenfigur aus dem Kracher-Film „Burn After Reading“. Leider ist „Kolyma“ auch der Name einer Region mit den furchterregendsten Gulags, die Josef Stalin je gebaut haben soll. Der Name steht heute synonym für ihren Schrecken. Nachdem Kollegin Maria Kotsev über das Radler-Start-up geschrieben hatte, gab es deshalb böse Kommentare für den Gründer. Zwar hat Stefano Lombardo komplexe Gedankengänge dazu parat, warum sich die Auseinandersetzung mit dem Film und dem Namen lohnt, aber: „Man kann von Menschen diese Abstraktion beim Essenbestellen nicht verlangen.“ Er freut sich deshalb über Namensvorschläge (hello@kolyma2.de). Vielleicht sollte er seinen Laden aber einfach „Burn After Reading“ nennen. In mahnender Erinnerung an den ersten Versuch.  
     
 
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(K)ein Obdachloser sorgt für Großeinsatz der Polizei: In der Rigaer Straße haben Ordnungsamt, ein Polizeihubschrauber und rund 100 Beamte eine Obdachlosen-Schlafstätte geräumt. Anwohner hatten sich über die hygienische Situation beschwert, die Bewohner der „Rigaer 94“ machten wie immer Krawall. Als die Linksextremisten den Inhalt eines Feuerlöschers durch einen Türschlitz spritzen, sollen, so schreibt es die Polizei, sieben Polizisten durch den Schaum verletzt worden sein. Pointe: Der Obdachlose war gar nicht da.
 
     
 
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Jetzt ist es raus: Mario Czaja will in den Bundestag. Am Donnerstag gab der CDU-Politiker seine Kandidatur für das Direktmandat in Marzahn-Hellersdorf bei der Bundestagswahl 2021 bekannt. Seine Hauptgegnerin, Linken-Politikerin Petra Pau, hat dort bislang fünfmal hoch bis hochhaushoch gewonnen. Aber auch Ex-Sozialsenator Czaja ist bestens vernetzt im Bezirk, schreibt Kollege Ingo Salmen, und hat echte Chancen. Sorgt er für die (West-)Berliner CDU endlich auch im Osten für Jubel?
 
     
 
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  Was ihr nicht seht (115)  
 
Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.
 
     
 
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AfD-Russlandjunkie Gunnar Lindemann wollte vom Berliner Senat mithilfe einer parlamentarischen Anfrage Folgendes erfahren: „Alexej Nawalny – Was kostet er dem Berliner Steuerzahler?“ Ich würde meinen: Zuerst einmal den Akkusativ. Ansonsten antwortet der Senat: „Der Berliner Senat hat keine weiteren Kosten aus Steuergeldern finanziert.“ Hätten wir das geklärt.
 
     
 
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Wächst da was Super-Grünes? Erst im August wurde im Club „Else“ die Partei radikal:klima gegründet. Der Name soll selbsterklärend sein. Jetzt wechselte laut einer Pressemitteilung mit Alexander Freitag (Ex-Piraten) aus der Bezirksverordnetenversammlung Mitte der erste Kommunalpolitiker in die „junge aktivistische Klimapartei“. Zur Abgeordnetenhauswahl im kommenden Herbst will r:k dann ohnehin antreten – und könnte den Berliner Grünen den ein oder anderen wichtigen Prozentpunkt im Kampf um den Bürgermeisterinnenposten abjagen.
 
     
 
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Willste was starten, gehste nach Berlin! Immerhin gelten wir ja als Gründerhauptstadt schlechthin. Ein Ranking der „Wirtschaftswoche“ und des Internet-Portals „Immoscout24“ unter 71 deutschen Städten kam nun aber zum Ergebnis: Berlin gründet in Deutschland nur am fünfthäufigsten. Die meisten Firmengründungen pro 10.000 Einwohner gibt es in Frankfurt am Main. Auf den Plätzen folgen München, Düsseldorf und Hamburg. Mensch Berlin, start up!
 
     
 
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Immerhin heißt es im „WiWo“-Ranking aber auch: „Immobilien erfreuen sich in der Hauptstadt einer enormen Attraktivität und Mietwohnungen sind im Vergleich zu München, Stuttgart und Frankfurt am Main noch günstig. So ist es nicht verwunderlich, dass der Immobilienmarkt und die Lebensqualität die zwei besten Teilbereiche für Berlin sind.” Das versöhnt. Oder?
 
     
 
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Der neue Berliner Savoir-vivre trägt auch diese Meldung: Eine „schöne, möbilierte (sic!), geräumige vier Zimmer Wohnung in Berlin, Charlottenburg“ wird jetzt auf „Immoscout24“ (siehe oben) angeboten. Vier Zimmer und 150 Quadratmeter kriegt man dort schon für 4500 Euro Miete. Kalt. Da fröstelt’s selbst Münchner.
 
     
 
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Zum Berliner Lieferboom: Die Polizei hat mal wieder ein Kokstaxi hochgenommen. Diesmal saß allerdings, Tatütata, kein Kollege drin. In der Pappelallee in Prenzlauer Berg beobachteten Beamte, wie am Dienstag zur besten Mittagszeit Drogen übergeben wurden. Im Auto des Dealers fanden die Zivilfahnder „szenetypische kleine Plastikgefäße mit Kokain“ und „eine Socke voller Rauschgift“. Auch der 29-jährige Kunde wurde überprüft. Womöglich sollte es Cola, Koks und Carbonara zum Lunch geben. Gegen das Mittagstief! Oder wie die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) gestern sagte: „Kokain ist das Megathema!“
 
     
 
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Diese Nachricht aus Österreich möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: „Der Gemeinderat hat beschlossen, die Ortschaft Fucking in den Ortschaftsnamen Fugging mit Wirkung vom 01.01.2021 umzubenennen“, schreibt die Bürgermeisterin, die für Fucking mitverantwortlich ist. In Sachsen sagt man: It’s fugging over!
 
     
 
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Zurück nach Berlin: In der Dar-as-Salam-Moschee in Neukölln klopfte gestern früh die Polizei an. Schwerbewaffnete Beamte durchsuchten die Räume des Träger-Vereins Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) sowie Wohnungs- und Aufenthaltsorte von dessen Vorsitzenden. Grund sollen nach Checkpoint-Informationen Ermittlungen wegen Corona-Subventionsbetrugs sein. Es soll um 14.000 Euro gehen. Aus dem Umfeld der Moschee kommt vehementer Widerspruch gegen Betrugsvorwürfe und Großeinsatz.
 
     
 
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Noch eine Corona-Folge: Während des ersten Lockdowns zwischen Mitte März und Ende Mai hatten es Taschendiebe besonders schwer. Die Zahl der Taten sank laut einer Statistik der Polizei in ganz Berlin um 52,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in der BVG um 45,1 Prozent. In welchem Teil der Infektionsschutzverordnung wurde damals nochmal Taschendiebstahl untersagt?
 
     
 
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Korrektur der Korrektur: Nachdem uns die Innenverwaltung erklärt hatte (CP von gestern), dass die von Kai Wegner avisierte CDU-Idee zur Einführung von landesweiten 24-Stunden-Kitas gar nicht neu ist („Die Idee schlummerte schon seit einiger Zeit in den Reihen der Polizei und wurde von Innensenator Geisel aufgegriffen und vorangetrieben“), weist die CDU korrekterweise daraufhin, dass der Ursprung der Idee zwar tatsächlich schon älter ist, allerdings keinesfalls sozialdemokratisch. Schon 2015 hatte die CDU „als erste Partei in Berlin“ entsprechende Kitas für jeden Bezirk gefordert – auf Initiative des damaligen Generalsekretärs: Kai Wegner. Aber hat der’s auch wirklich erfunden? Hinweise bitte an: checkpoint@tagesspiegel.de.
 
     
 
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Aufs Eis gelegt: Weil Grundschüler aus Infektionsschutzgründen vor allem im Freien Sport machen sollen, die Tage aber brutal kälter werden, rüstet Neukölln auf Wintersport um. Die ersten Schüler können dort jetzt Schlittschuhlaufen lernen – ja, als Schulsport. Madlen Haarbach ist für uns mitgeschlittert.
 
     
 
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Der Schäfer ist dem Schäfer ein Wolf: Der Bundesverband der Berufsschäfer hat den Vorsitzenden seiner Sektion in Berlin-Brandenburg, Knut Kucznik, ausgeschlossen. „Die Mitglieder haben die Meinung des Vorstandes bestätigt“, sagte der Bundesvorsitzende Günther Czerkus am Donnerstag. Es sei aber keinesfalls als Gewinn zu sehen, dass der Bundesverband zu solchen Mitteln greifen musste. Der Grund für den Ausschluss: Knut Kucznik hatte sich in einem Facebook-Post für den besseren Herdenschutz der Schafe ausgesprochen, statt den Abschuss von Wölfen zu fordern. Ein echter Wolf im Schafspelz also.
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Kokain ist das Megathema geworden“

Sagt Daniela Ludwig von der CSU. Hatten wir schon weiter oben, ist aber einfach zu schön.
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@Afelia

„Man muss sich den deutschen Klassenraum als magische antivirale Sphäre vorstellen.“
 
 
 
 
 
 
 
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Stadtleben
 
 
Essen to go – Das Lula am Markt (Lauterstraße 14, S-Bhf Friedenau) ist der Ort für himmlisch leckere Zimtschnecken. Ob mit Schokolade und Vanille, Himbeere oder klassisch mit Zimt oder sogar in vegan – sie sind alle köstlich, probieren Sie sich durch. Neben dem süßen Gebäck gibt es im Lula auch hausgebackenes Brot, frisch belegte Sandwiches und warme Speisen zum Mitnehmen. Darunter: Die „Pizza Country“ mit Kartoffeln, karamellisierten Zwiebeln, Salbei, Zucchini und Bergkäse oder die „Gemüsegärtchen“ mit Brokkoli, Aubergine und Ofenpaprika (etwa 11 Euro). Geöffnet: Mo-Fr 8.30-20 Uhr, Sa/So 8.30-20 Uhr
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – „Dem Frl. Deuser noch viel mehr Glamour zur Gesundheit und das Beste vom Jo“ / Joanna Eichhorn (28), Schauspielerin / Peter Lilienthal (91), Regisseur und Drehbuchautor / Julia Grimpe (51), Schauspielerin / „Lieber Oliver, herzlichen Glückwunsch zum 30. Geburtstag und alles Gute für die kommenden Jahrzehnte von Deinen Eltern und der ganzen Familie.“ / Ricarda Scharfenberg (50), „Meiner liebsten Freundin alles Gute zum 50. Geburtstag! Bleib so wie du bist- gefeiert wird dann - wenn wir alles überstanden haben! Hab dich lieb Angela“ / Ulrike Sommer (63), Journalistin und ehem. SPD-Politikerin

Sonnabend Joachim Bannert (76), „Ich gratuliere meinem geliebten Mann“ / Dedryck Boyata (30), Innenverteidiger bei Hertha BSC / Michael Eissenhauer (64), Kunsthistoriker, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin / Sherko Fatah (56), Schriftsteller / Günter Fluhr (90), ehem. Prokurist in der degewo, 1975-1981 Mitglied der BVV-Tiergarten / Julian Nida-Rümelin (66), Philosoph, Kulturtaatsminister a.D., Mitglied in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften / Emilia Schüle (28), Schauspielerin

Sonntag Fabian Dietz (22), Eishockeyspieler bei den Eisbären / Juliane von Friesen (70), Wirtschaftsjournalistin, ehem. Wirtschaftssenatorin / Felix Hackenbruch (29),Checkpoint-Laufgruppenchef, bestens integrierter Schönebergschwabe & Berlin-Redakteur – „Team Checkpoint gratuliert von Herzen“ / Johan Koch (30), Handballer bei den Füchsen / Hans-Jürgen Reznicek (67), Bassist der Berliner Band Silly / Susanne Schädlich (55), Schriftstellerin und literarische Übersetzerin
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
Gestorben Almuth Bier, * 2. Januar 1943 / Prof. Dr. Ulrich Buller, verstorben 2020, Honorarprofessor an der Universität Potsdam / Prof. Hans-Ludwig Feldgen, * 6. Dezember 1925 / Prof. Dr. Ulf Kadritzke, * 21. März 1943, ehem. Professor für Industrie- und Betriebssoziologie an der FHW Berlin (heute. HWR Berlin) / Gustav-Adolf Wolff, * 30. Januar 1934
 
 
StolpersteinEdith Anita Freund (Jh. 1918) wurde in Berlin-Mitte geboren. 1932 zog sie mit ihrem Bruder, ihrem Vater und der Mutter nach Fronau in den Knappenpfad 7. Edith Anita besuchte in Hermsdorf das Lyzeum, dessen Stammhaus sich in der heutigen Olafstraße befindet. Ab 1937 erhielt Edith Anita eine Ausbildung als Turn- und Sportlehrerin in einer jüdischen Schule in Stuttgart. Ihr Bruder starb im Februar 1942 im KZ Mauthausen. Mit ihrer Mutter floh sie nach Innsbruck, wo beide illegal lebten, bis sie dort festgenommen und nach Ausschwitz deportiert wurden. Edith Anita wurde am 24. November 1943 in Auschwitz ermordet.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Man soll die Feste ja feiern wie sie fallen – und heute fallen einige: Es wird nicht nur der langsamste Jahrestag überhaupt gefeiert, der für Schildkröten-Patenschaften nämlich, sondern auch der Tag der E-Gitarre. Sollten Sie sauer auf Chef, Chefchen oder Chefchen-Chef sein, könnten Sie auch den Tag des Tortenwurfs begehen: Alles Nichts Oder? Sollten sie deshalb gar zündeln wollen, käme ihnen heute der Tag des Streichholzes ganz gelegen. Und falls Sie auch noch verschlafen haben sollten, könnten Sie ein hyperschnelles Frühstück mit dem Über-der-Spüle-Essen-Tag verargumentieren. Aber treten Sie in der Eile nicht in eine Stecknadel – auch ihrer wird heute gedacht. Gott sei Dank: Falls das Konto schon vor dem heutigen Black Friday leer war, begehen Sie lieber den „National Buy Nothing Day“. Seit das Einkaufen von Peter Altmaier zur „patriotische Aufgabe verklärt wurde, dürfte vielen Berlinern ohnehin die Lust daran vergangen sein.
 
     
 
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Dieser Checkpoint wurde Ihnen heute – frei von vaterländischem Gedusel – präsentiert von Vivien Krüger (Stadtleben), Thomas Lippold (Recherche) und Florian Schwabe (Produktion). Ich empfehle mich und Ihnen für morgen den Checkpoint von Lorenz Maroldt. Bis bald,
 
 
Unterschrift Julius Betschka
 
 
Ihr Julius Betschka
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich. Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Schon ab 7,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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