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+ AfD-Landtagsabgeordneter will „Kesselschlacht” in Berlin + Historisches Urteil: Klimaschutz bekommt Verfassungsrang + Mobbing-Vorwürfe gegen Gorki-Intendantin Langhoff +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 30.04.2021 | Bedeckt bei 11°C.  
  + AfD-Landtagsabgeordneter will „Kesselschlacht” in Berlin + Historisches Urteil: Klimaschutz bekommt Verfassungsrang + Mobbing-Vorwürfe gegen Gorki-Intendantin Langhoff +  
Julius Betschka
von Julius Betschka
  Guten Morgen,

wir beginnen mit Liebesgrüßen aus Karlsruhe. Die Richter am Bundesverfassungsgericht legen einen juristischen Regentanz hin, damit die nächsten Generationen in Deutschland Schirme nicht nur noch gegen die Sonne tragen müssen: Das Gericht verpflichtet die Bundesregierung, den Ausstoß von Treibhausgasen früher zu regeln. Die jetzigen Regeln im deutschen Klimaschutzgesetz verschieben zu große Lasten auf die Zukunft, argumentieren die Richter (Begründung im Wortlaut hier). „Epochal“, „groß“ und „bedeutend“ nannte den Beschluss Wirtschafts- und Energieminister Peter Altmaier. Das ist einigermaßen obskur, weil er selbst für das Klimaschutzgesetz verantwortlich ist. Ein schlechtes Schauspiel – aber schlimme Darsteller sind wir ja seit #allesdichtmachen gewohnt.

Das Urteil aus Karlsruhe ist im Wortsinn „for Future“, weil es die Freiheit der Kinder und Enkel einbezieht, die durch die Klima-Krise eingeschränkt werden wird. Generationengerechtigkeit ist damit keine politische Floskel mehr, sondern juristische Wirklichkeit. Diejenigen, die nun wieder halbironisch gegen die „grünen Richter“ ankämpfen, sind teils dieselben, die das auch mit der Freiheit in der Pandemie nie so ganz verstanden haben: Wer sich jetzt einschränkt, Freiheiten abgibt, kriegt sie aller Wahrscheinlichkeit nach schneller zurück. So funktioniert das gerade und so ähnlich ist das in der Klimakrise: Die Gesellschaft muss jetzt dafür streiten, dass die Freiheit der nächsten Generationen wahrscheinlicher wird (um Gewissheiten geht es beim Klima längst nicht mehr).

Dafür müssen jetzt einige Freiheiten abgegeben werden – von der Autogarantie für Jedermann bis zum Billigflug nach München. Welche und wie viele das sein werden, das muss eine Gesellschaft ertasten. Der Zeitdruck dafür steigt aber von Jahr zu Jahr, von Grad zu Grad. Es braucht willensstarke Politiker dafür, keine Schauspieler.
 
     
 
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Igor Levit gehört zu den besten Pianisten seiner Generation. Doch sein Wirken geht weit über die Musik hinaus. „Wer dieses Buch gelesen hat, kann sich beim Zuhören den ganzen Menschen Levit vorstellen, mit seiner Energie, seiner Spontanität, aber auch mit seinen Zweifeln, dem Hang zur Selbstüberforderung.“
Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung.
Hier reinlesen
 
 
 
 
  Drei Berliner Spitzenpolitiker haben gestern, passend zum Tag, beim „Forum Urbane Infrastrukturen“ des Tagesspiegels zur Frage diskutiert: „Wie kann die Energiewende in Berlin gelingen?“ Checkpoint-Kollegin Anke Myrrhe wollte zum Einstieg wissen: Wann ist die Stadt klimaneutral? CDU-Mann Kai Wegner und SPD-Spitzenfrau Franziska Giffey orientierten sich am EU-Ziel 2050, Grünen-Kandidatin Bettina Jarasch will Berlin schon bis 2035 klimaneutral machen. „Es muss konkret werden in den einzelnen Sektoren, und da weiß ich gar nicht, wie konkret die CDU überhaupt wird“, sagte Jarasch dann. „Und das meiste, was die SPD sagt, sind Dinge, die wir im Energiewendegesetz und Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm sowieso schon verankert haben“, erklärte die zur Abwechslung angriffslustige Grüne. „Ja, nur umsetzen ist noch mal was anderes, Frau Jarasch“, entgegnete Giffey. Es ging lustig weiter. Die gesamte Debatte können Sie hier nachschauen und eine Zusammenfassung gibt’s hier.  
     
 
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  Es gibt Überschriften, die glaubt man schwer: „AfD-Landtagsabgeordneter will „Kesselschlacht” in Berlin“ steht über einem Text der Kollegen Alexander Fröhlich und Julius Geiler. Darum geht’s: Auf Telegram organisieren sich Veteranen von Bundeswehr und NVA, um sich bei „Querdenken”-Demos zum Schutz in die erste Reihe zu stellen. Eine kampferprobte Miliz der Verschwörungsgläubigen – und mittendrin der Brandenburger AfD-Landtagsabgeordnete und Ex-Soldat Daniel Freiherr von Lützow. „Ich sage nur Kesselschlachten in Berlin“, schrieb er in den Kanal. Und weiter: „Ich habe schon mit 17 gesagt, gebt mir 100 Mann und das Antifagedöns ist schnell wieder zuhause.“

Wir spendieren dem Verfassungsschutz hiermit ein Checkpoint-Abo, falls sie nicht sowieso schon mitlesen. Und schauen selbst zum „rbb“: Die Berliner AfD sieht sich als „parlamentarischer Arm“ der Anti-Corona-Proteste, melden die Kollegen ganz frisch. Das sagte die AfD-Landesvorsitzende Kristin Brinker, die der Partei ein gemäßigtes Gesicht verschaffen sollte. Es trällert, wie passend, Xavier Naidoo: „Was wir allein nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen.“ In diesem Fall: Staatszersetzung.
 
     
 
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  Die guten Nachrichten kommen heute, zur Abwechslung, aus der Welt der Pandemiebekämpfung. Es ist ja auch wirklich eine Freuden-Botschaft, die Jens Spahn da gestern überbrachte: 1.088.952 rettende Spritzen setzten deutsche Ärztinnen und Ärzte am Mittwoch. Endlich wird der Impf-Turbo gezündet. Und auch aus Berlin kommt Mutmachendes: Die Inzidenz ist wiederholt gesunken, auf 130,2. Die Gesundheitsverwaltung meldet keinen weiteren Todesfall in der Hauptstadt. Die Physikerin Viola Priesemann hält Inzidenzen von unter 50 in den nächsten Wochen für wahrscheinlich. Damit ist noch nichts gut, na klar. Aber es sind Zeichen der Hoffnung nach einer doch düsteren Zeit.  
     
 
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  Noch was Nützliches: Ein Berliner Programmierer hat eine Website entwickelt, auf der nahezu in Echtzeit Impftermine in den sechs großen Impfzentren einlaufen – gut sortiert und übersichtlich. „Ich bin Softwareentwickler und war frustriert darüber, wie schwierig es war, zu verstehen, wann und wie es Verfügbarkeiten an bestimmten Tagen gibt – also habe ich diese Seite erstellt“, erzählt er auf Checkpoint-Anfrage. Erst habe er das nur für sich gemacht und jetzt eben für alle freigeschaltet. Warum das der Senat nicht selbst hinkriegt? Tjaja. Hier geht’s lang. Frohes Spritzen!  
     
 
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  Amt, aber unglücklich: Dem Checkpoint liegt die Impfeinladung einer Leserin vor. „Impfberechtigung Paragraf 3 CoronaImpfV“ steht darauf. Sie erhielt die Einladung wegen eines ärztlichen Attests, hatte schon einen Termin am 12. Mai ausgewählt – und scheiterte im letzten Moment. Statt eines 16-stelligen Buchungscodes erhielt sie eine Nummer aus sieben Zahlen und zwei Punkten. Auch schön, aber ungültig. Unzählige Telefonate später landet sie bei einer Mitarbeiterin der Impf-Hotline. Sie sei heute nicht die einzige mit dem Problem, sagte diese, eine Lösung gebe es aber nicht, auch ein Rückruf fand nicht statt. „Ich bin maßlos enttäuscht! Von den bisherigen Berichten zur ganz un-berlinischen guten Organisation des Impfens ist diese Erfahrung leider sehr weit entfernt“, schreibt die Leserin. Wo sind die restlichen neun Buchstaben versteckt, Frau Gesundheitssenatorin?  
     
 
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  Vom Spritzen zum Deckeln: Roger Akelius, Immobilienmogul aus Schweden, präsentiert sich gern als Wohltäter. Die Gewinne spende er an Wohltätigkeitsorganisationen, sagt er im Tagesspiegel-Interview (T+). Deshalb seien niedrigere Mieten bei seinen 14.000 Wohnungen in Berlin kontraproduktiv. „Soll die Stiftung lieber den rot-rot-grünen Aktivisten helfen statt 200 Kinder in Kambodscha vor dem Verhungern zu bewahren?“ Der Mietendeckel habe seine Wohltätigkeit verhindert, behauptet er: „Rot-Rot-Grün stiehlt Geld von leidenden Kindern.“

SPD-Bundesvize Kevin Kühnert bezeichnete Akelius (das Dossier zur Firma gibt’s hier) am Donnerstag als „zynischen Großgrundbesitzer“. Er sagte: „Hungernde Kinder in Kambodscha gegen Mieter:innen in Berlin auszuspielen, ist ein so absurdes Beispiel für Opferkonkurrenz, wie ich es selten erlebt habe." Akelius‘ Aussagen dürften die politische Lage für seinesgleichen eher verschlimmern: 47 Prozent der Berliner sind laut einer Civey-Umfrage des Tagesspiegels mittlerweile für Enteignungen. Im aktuellen „Berlin Trend“ sprechen sich 75 Prozent der Befragten für einen bundesweiten Mietendeckel aus.
 
     
 
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  Berlins Kultur liegt brach und kommt doch nicht zur Ruhe: Am Maxim-Gorki-Theater werden Mobbing-Vorwürfe gegen Intendantin Shermin Langhoff erhoben. Eine Dramaturgin klagt gegen ihre Kündigung, die angeblich mit einem Brief von Mitarbeitern wegen Machtmissbrauchs von Langhoff in Zusammenhang stehen soll. In internen Mails sei von „einem Klima der Angst“ die Rede, schreib der „Spiegel“. Es ist bereits der fünfte Fall von möglichem diskriminierendem Verhalten im Bühnen- oder Orchesterbereich, wie die Kulturverwaltung auf eine Anfrage des parlamentarischen Geschäftsführers der Grünen, Daniel Wesener, erklärt: neben den Fällen am Theater an der Parkaue (2019), dem Staatsballett (2018), der Staatskapelle (2019) und jüngst der Volksbühne (2021).

Als Gründe für die Häufung gibt Kulturstaatssekretär Thorsten Wöhlert fehlende Anti-Diskriminierungskompetenz beim Führungspersonal, stark hierarchische Strukturen, fehlende Beschwerdestrukturen und die Rechtfertigung von Diskriminierung mit der Kunstfreiheit an. Daniel Wesener sagte dem Checkpoint: „Gemeinsam ist fast allen unterschiedlichen Fällen, die in den letzten Jahren in Berlin öffentlich geworden sind, das ‚System Stadttheater‘“. Das Problem sei eine Betriebsstruktur, in der große individuelle Machtfülle, persönliche Abhängigkeitsverhältnisse und ein extremer Leistungsdruck zusammenkämen. „Hier müssen wir ansetzen, wenn wir andere Verhältnisse hinter unseren Theaterbühnen schaffen wollen.“ Es ist heute eben nicht mehr alles von der Kunstfreiheit gedeckt.
 
     
 
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Kurz innehalten: Nach der grausamen Gewalttat in einer Potsdamer Behinderteneinrichtung mit vier Todesopfern und einer Schwerverletzten hat das Amtsgericht Potsdam die 51-jährige tatverdächtige Mitarbeiterin in die Psychiatrie eingewiesen. Die Richterin sah dringende Gründe für eine eingeschränkte oder vollständige Schuldunfähigkeit. Die Staatsanwaltschaft hatte Haftbefehl wegen Totschlags beantragt. Die Tatwaffe war wohl ein Messer. Alle Entwicklungen lesen Sie hier.
 
     
 
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Noch eine tragische Meldung: In der Nacht zum Donnerstag ist ein 15 Jahre alter Junge beim S-Bahn-Surfen in Lankwitz gestorben. Er fiel vom Dach der Bahn und geriet unter den Zug. Es ist der erste Fall dieser Art seit 2018.
 
     
 
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Themenwechsel: Schon 2030 könnte die Verlängerung der U3 zum Mexikoplatz im Südwesten gelingen. Der Bau wäre schnell und günstig möglich, heißt es in einer Studie der BVG, über die Kollege Jörn Hasselmann exklusiv berichtet. Kosten: 48,6 Millionen. 15.000 zusätzliche Fahrgäste werden erwartet. Alle Parteien wollen das. Nur machen wär‘ krasser.
 
     
 
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Scheiden tut weh, erst recht in der Pandemie: Laut der Justizverwaltung wurden 2020 nur 5.612 Ehen geschieden. 18 Prozent weniger als noch 2019, wie es auf Checkpoint-Anfrage hieß. In jenem Jahr waren es noch 6058. Auch 61 gleichgeschlechtliche Ehen, erst seit 2017 erlaubt, wurden vergangenes Jahr schon wieder geschieden.
 
     
 
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Alle sind schon ganz gespannt auf das Wochenende: Wenn Krawalltouristen, Linke und Polizisten wieder Kreuzberg unsicher machen. Ja, es ist wieder erster Mai. Hurra! Dies Jahr kommen noch Verschwörungsgläubige hinzu, die durch die Stadt irren wollen. Die Polizei erwartet mehr als zehntausend Demonstranten. Wir sind mit einem Liveblog, drei Reportern, FFP2-Masken und viel Abstand im Einsatz. Alle Demonstrationen finden Sie hier – zum Anschließen, Zugucken oder aus dem Weg gehen.
 
     
 
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Kleines Beben in der CDU: Reinickendorfs Vize-Kreischef Dirk Steffel, der Bruder von Frank Steffel, verlässt die Union nach 36 Jahren und wechselt zu Marcel Luthes (Ex-FDP) Freien Wählern. In seinem Austrittsschreiben, das dem Checkpoint vorliegt, erklärt er, dass sich „Klüngelpolitik“ breit gemacht habe und „angesehene, leistungsorientierte und leistungsstarke politische Persönlichkeiten“ aus „machttaktischen Gründen ausgesondert würden. Über die Hintergründe lesen Sie hier.
 
     
 
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Wir spielen eine Runde Behördenpingpong, Geschichts-Edition: Warum die Glienicker Brücke eigentlich zweifarbig gestrichen ist, wollte ein Leser wissen. Gut, dachte sich Kollege Boris Buchholz, das wird rauszufinden sein: Seine Recherche führte über vier verschiedene Brandenburger und Berliner Behörden zu einer Bundesbehörde und schließlich bis ins Jahr 1980 zurück. Ergebnis? Gibt’s hier. Und seinen Newsletter können Sie hier abonnieren.
 
     
 
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Berlin bekommt einen Klimabürgerrat. Darauf haben sich SPD, Grüne und Linke am Donnerstagmorgen noch kurz vor dem Umweltausschuss geeinigt und das Beratungsgremium in der Sitzung beschlossen. Spannend ist die Begründung: Der Rat gebe Raum, wichtige Zukunftsfragen langfristig zu diskutieren, „als das in einer nur auf den nächsten Wahltermin fokussierten Parteiendemokratie möglich ist“. So schlecht wie das Bild der Koalitionäre war mein Bild der deutschen Parteiendemokratie gar nicht. Aber vielleicht kommt das ja noch. Puh.
 
     
 
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Berlins Verwaltung braucht eine Frischzellenkur: 44.257 der 123.812 Mitarbeiter der Landes- und Bezirksverwaltungen gehen in den nächsten acht Jahren in Rente. Das sind 37,2 Prozent, wie aus einer Anfrage des CDU-Abgeordneten Christian Gräff hervorgeht, die dem Checkpoint vorliegt. Besonders überaltert ist die Polizeiakademie (56 Prozent bis 2029 in Rente), die Sportverwaltung (56 Prozent), die Abteilung für Klimaschutz in der Verkehrsverwaltung (62 Prozent) und der Jugend- und Kinderschutz in der Bildungsverwaltung (60 Prozent).

Für CDU-Mann Gräff ist diese dramatische Überalterung das Schlüsselthema der nächsten Jahre: „Ich halte es für absurd, dass auch nur ein großer Teil der freiwerdenden Stellen wiederbesetzt werden kann“, sagt er. „Da wir zu wenige Bewerber haben und zu viele Mitarbeiter ausscheiden werden. Wir brauchen für die Kernaufgaben ein völlig neues Konzept.“
 
     
 
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Für die neue Podcast-Folge „Eine Runde Berlin“ hat Checkpoint-Redakteurin Ann-Kathrin Hipp die Köchin und Aktivistin Sophia Hoffmann getroffen und darüber gesprochen, wie wir besser essen können. Von Veränderungen in der Lebensmittelindustrie über Veganismus bis zur Zero-Waste-Küche. Jetzt auf Spotify, Apple Podcasts und Tagesspiegel.de.
 
 
 
 
 
Apropos Amt: Amt, aber glücklich! Eine Leserin schickte am 25. April Fotos von illegal entsorgten Autoreifen an der Rudower Höhe ans Neuköllner Ordnungsamt. „Man schickte mir gleich eine Mail, dass die Meldung eingegangen ist“, schreibt sie. Am 27. April wurde die BSR informiert, gestern kam die Mail: die Reifen sind beseitigt. Neukölln, mon amour.
 
     
 
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Man hat sich ja beinahe gewöhnt an diesen Dauerschwebezustand Pandemie, vieles wirkt erträglich, aber wenig normal. Während der Checkpoint-Schicht, kurz nach dem Gewitter, rief gestern in meinem Innenhof ein kleines Kind sehr laut und begeistert: „Disko, Disko, Disko...! Jetzt brauchen wir nur noch einen richtigen DJ, Mama!“ Auch die Kleinsten merken, was Berlin alles fehlt. Und ich hoffe auf den Tag, an dem wir Türsteher nicht mehr ausschließlich in Impfzentren treffen. Jetzt brauchen wir nur noch einen richtigen DJ, Berlin.
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Ich darf noch nicht einmal wählen und jetzt hab‘ ich eine Klimaklage gewonnen!“

Der 17 Jahre alte Linus Steinmetz ist gegen das Klimaschutzgesetz nach Karlsruhe gezogen – und hat gewonnen.
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@Steffi721981

„Eine Frage an die Geimpften: Habt ihr denn jetzt besseren Handyempfang?“
 
 
 
 
 
 
 
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Das Pandemie-Ding
 
 
 
 
 
Zeiten ändern sich und Corona ändert die Zeiten. In den kommenden Wochen wollen wir an dieser Stelle Dinge zeigen, die während der Pandemie an Bedeutung gewonnen haben. Heute: Sigrid Engelbrecht und Abfallprodukte mit großer Wirkung.

„Im letztem Frühling hatte ich die Idee, einen Dünger für den Garten herzustellen. Es fing an mit einer Mischung aus getrocknetem Kaffeesatz, zerkleinerten Eierschalen und kleingeschnittenen welken Blättern, wurde dann ergänzt durch kleingeschnittene Bananenschalen + dann kam anderes zerkleinertes Zeugs dazu. Alle drei Tage ist eine Kasserolle voll fertig + kommt draußen auf die Beete. Schon im letzten Sommer haben die Pflanzen gegrünt + geblüht was Zeug hielt + so wie’s aussieht, wird’s in diesem Jahr noch doller…“
 
     
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Was ist Ihr Pandemie-Ding? Wir freuen uns über Fotos (möglichst im Querformat) inklusive einer kurzen Begründung an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
     
 
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Stadtleben
 
 
Mitnehmen – Sie mögen frischen Fisch? Vielleicht sogar erfrischenden Fisch? Dann sollten Sie mal in der Kreuzberger Nostitzstraße 22 vorbeischauen, bei Antonellos sizilianische Cevicheria & Streetfood. Ceviche ist ja eigentlich ein Gericht aus Peru, Grundbestandteil: rohe Fischstückchen, die durch Limettensaft „gegart“ und mit Koriander, Chili und roten Zwiebeln serviert werden. In Kreuzberg gibt es aber auch die sizilianisch gewürzte Variante, nämlich mit Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Sellerie und Petersilie.

Das ganze Stadtleben gibt's mit Tagesspiegel-Plus-Abo.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag Rainer Bieling (71), Journalist und Medienentwickler / Weert Adalbert Canzler (61) Sozialwissenschaftler und Mobilitätsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin / Martin Gutzeit (69), ehem. Berliner Landesbeauftragter für die Unterlagen des MfS / Martin Hikel (35), SPD-Bezirksbürgermeister von Neukölln / Verena von Hugo (78), Künstlerin / Joschka Langenbrinck (34), für die SPD im AGH / Alexander Osang (59), Journalist und Schriftsteller / „Gudrun Rieth, zu deinem runden Geburtstag alles Gute aus Friedrichshagen“ / „Der außergewöhnlichen Jana Stampka wünscht Hartmut alles Gute zum Geburtstag“

Sonnabend Nicolás Artajo (36), Schauspieler, Moderator, Synchronsprecher und Regisseur / „Liebe Barbara, herzlichen Glückwunsch und alles Liebe aus Peking!“ / „Ines Fasting, Leiterin des Generationen- und Stiftungsmanagements des Private Banking der Berliner Sparkasse sowie Vorständin der Berliner Sparkassenstiftung Medizin“ / „Die komplette Riege Ihrer Werbezelle Göbel+Gröner, gibt sich heute die Ehre und spendet Ihrer ehem. Trainerin, Marianne Franz, den 72-blättrigen Geburtstagsloorbeer“ und „Marianne Franz gratuliere ich ganz herzlich, seit Jahrzehnten schon meine geliebte kleine Schwester“ / Barbara Frey (66), Theater- und Fernsehfilmschauspielerin / „Unsere liebe alte Freundin Hanna Frau vom Dr. feiert zum x.ten Mal ihren 50. Geburtstag und zum 2. Mal unter Corona- Bedingungen. Herzlichen Glückwunsch aus der Ferne, haltet durch! Die zweite Impfung folgt bald und dann geht’s los!“ / Prof. Dr. Rolf Rosenbrock-Freese (76), Vorsitzender des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes / Remo Schulze (32), Schauspieler / „Einen herzlichen Geburstagsgruß an Michaela Shakhatreh, künftige Theel (44)“ /Mareile Stanjek (70), „Herzlichen Glückwunsch der besten Schwester der Welt ruft aus Hamburg Petra“ / Johano Strasser (82), Politikwissenschaftler und Schriftsteller, ehem. Präsident des PEN-Zentrums Deutschland

Sonntag Thomas Billhardt (84), Fotograf und Publizist / Florian Dörstelmann (54), für die SPD im AGH / Alec Empire (49), Musikproduzent, Komponist und DJ / Joachim „Jochen“ Esser (70), Journalist und ehem. für die Grünen im AGH (1999-2016) / Michael Gspurning (40), ehem. Fußballspieler und Torwarttrainer bei Union / „Ursula Jansen (70), engagierte Lehrerin, liebste Gefährtin, bleib weiter sportlich, Bernd“ / „Ganz herzlichen Glückwunsch zum 60., lieber Reiner Killet, von Susanne und Thomas – und eins ist sicher: Der wird gebührend nachgefeiert!“ / Manfred Maurenbrecher (71), Liedermacher und Autor / Tilman Rammstedt (46), Schriftsteller / Marie-Luise Schramm (37), Schauspielerin und Synchronsprecherin / Steffen Ziesche (49), ehem. deutscher Eishockeyspieler, U18-Cheftrainer beim Deutsche Eishockey-Bund e.V. (DEB)
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de
 
 
Gestorben – Helmut Andersen, verstorben am 1. April 2021, Berlinische Galerie / Prof. Dr.-Ing. Klaus Knothe, * 17. Januar 1937 / Ulrich Rosenbaum, * 8. November 1945, Gründer der Bürgerinitiative Breitenbachplatz / Johanna Rosenberg, * 26. März 1933 / Erika Seeger, * 30. April 1926
 
 
StolpersteinFritz Kirsch wurde am 5. März 1903 geboren. Er wohnte in der Wassermannstraße 69 und war für die KPD Bezirksverordneter in Berlin-Treptow. Bei Kriegsausbruch verbrachten die Nationalsozialisten ihn ins KZ Sachsenhausen, wo sie ihn am 30. April 1940 ermordeten.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Fähnlein Füchschenschweif in Pankow: Auf einem großen Schulcampus, das berichtet die „BZ“, haben sich Füchse niedergelassen. Eine Fähe streift dort seit Jahren umher – jetzt hat sie Nachwuchs bekommen. Elf Jungfüchse, rund sieben Wochen alt, tollen rund um den Bau der Mutter am Schulgelände umher. Wildtierexperte Derk Ehlert vermutet sogar, dass es sich um die Würfe von zwei Fähen handelt. Die wunderbaren Fotos von Fotograf Ralf Günther sehen Sie hier. Füchse, more than a feeling.
 
     
 
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Recherchiert hat heute Thomas Lippold. Teresa Roelcke hat die besten Berlin-Tipps gesammelt und Kathrin Maurer hat alles für Sie angerichtet. Morgen erscheint wegen des Feiertags kein Checkpoint. Am Montag räumt Lorenz Maroldt dann die Scherben vom Kreuzberger Pflaster. Bis bald,
 
 
Unterschrift Julius Betschka
 
 
Ihr Julius Betschka
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich. Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Für 14,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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