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+ Merkel mahnt: möglichst keine Kontakte vor Weihnachten + RBB kündigt Sparmaßnahmen an + Steht die Berlinale kurz vor der Absage? +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 10.12.2020 | Stark bewölkt, aber trocken bei 1°C.  
  + Merkel mahnt: möglichst keine Kontakte vor Weihnachten + RBB kündigt Sparmaßnahmen an + Steht die Berlinale kurz vor der Absage? +  
Robert Ide
von Robert Ide
 
Tagesspiegel Plus mit Checkpoint-Beutel
 
  Guten Morgen,

wird das noch ein Fest? Viele Menschen sind gestorben, mehr als 600 pro Tag reißt das Virus aus dem Leben, mitten aus unserer Mitte – auch weil die Gesellschaft noch immer irgendeinen Mittelweg sucht inmitten der sich stark verstärkenden Corona-Krise kurz vor Weihnachten. Ja, viele von uns finden es nach einem schwierigen Jahr für ihr Leben lebenswert, auch mal andere Menschen zu treffen, weil Freundinnen und Freunde wichtig für die Seele sind, weil Verwandte Halt geben in haltloser Zeit, weil Kinder und Jugendliche ihresgleichen brauchen und auch Betreuung außerhalb der eigenen, zuweilen zu engen Wände. Und doch empfehlen Virologinnen und Virologen fast schon ultimativ, jetzt vor Weihnachten eine ganze Woche gar niemanden zu treffen; sich vor dem Fest ganz fest zu versprechen, sich gemeinsam an härtere und möglichst klare Regeln zu halten. Ist das wirklich zu viel verlangt von jeder und von jedem?

Tun wir es wenigstens für unsere Nächsten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht im Bundestag fast flehentlich das aus, was viele denken, aber nicht auszusprechen wagen, wenn sie an die eigene Oma, den eigenen Opa denken: „Wenn wir jetzt vor Weihnachten zu viele Kontakte haben und es anschließend das letzte Weihnachten mit den Großeltern war, dann werden wir etwas versäumt haben.“ Etwas Wichtiges, das alle Menschen zum Leben brauchen: Mitmenschen, die sich um sie kümmern, die für sie da sind – auch dadurch, sie jetzt nicht zu treffen. Gerade vor einem Fest der Nächstenliebe.
 
     
 
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  Und was macht Hoffnung, dass sich die Stadt trotzdem bewegt? Menschen, die anderen Menschen zuhören, ihre Ängste aufnehmen, ihre Hoffnungen ernst nehmen. So wie Elke Schilling, die mit ihrem Team vom Gesundbrunnen aus das „Silbernetz“ über Berlin spannt, ein kostenloses Kontakttelefon für einsame alte Menschen. Seit Ausbruch der Pandemie hat sich das Anrufer-Aufkommen verfünffacht, 50.000 Gespräche sind seitdem eingegangen. Und was erzählen uns die Erzählungen der Leute? „Immer mehr alten Menschen geht es sehr schlecht. Die Hochaltrigen leiden unter der Einsamkeit“, erzählt Schilling (Interview von Julia Weiss hier). Viele Ältere haben nach wie vor kein Internet und nach der ersten Hilfswelle wieder weniger Kontakte in ihrer Nachbarschaft. „Gerade zu Weihnachten können kleine Gesten helfen“, sagt Elke Schilling. Denken wir mal nicht nur darüber nach. Das Silbernetz-Telefon ist täglich von 8 bis 22 Uhr besetzt, über die Feiertage sogar rund um die Uhr. Unter 0800/ 470 80 90 kann jede und jeder um Hilfe anrufen.  
     
 
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  Und die jungen Leute machen einfach weiter Party? Denkste! Sie haben auch wahrhaftige Sorgen, die wahrgenommen werden wollen. So wie Erjon aus Neukölln, der die erste Schließung seiner Schule im März so erlebte: „Der Direktor kam rein und sagte, dass wir jetzt keinen Unterricht mehr haben.“ Zuerst findet der 15-Jährige das Ausnahmeleben gut. Doch je mehr Zeit er zu Hause verbringt, desto eher schleicht sich „ein ganz komisches Gefühl“ ein: das Wissen um einen Alarmzustand ohne absehbares Ende – so wie jetzt wieder mit womöglich verlängerten Weihnachtsferien. Meine Kolleginnen Corinna von Bodisco und Inga Dreyer haben fünf junge Menschen auf vier Kontinenten zwölf Monate lang begleitet – in Sao Paulo und Shanghai, Nigeria und Neukölln. Protokolle aus einer Welt, die für junge Leute eigentlich Träume bereithalten sollte, und in der wir erwachen zwischen Lockdown und Leistungsdruckmitfühlend nacherzählt für Tagesspiegel Plus.  
     
 
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  In der Krise, in der gerade viele Menschen auf sich zurückfallen, lohnt es sich, aus dem Fenster der eigenen Wahrnehmung hinauszugucken. In die Stadt und ihre reichhaltige Geschichte. Sie zeigt, dass Berlin in Ausnahmesituationen immer stark war. Weil die Menschen hier findig genug sind, sich wie die Stadt ständig neu zu erfinden. Und sich so gegenseitig zu finden. „Berliner Taxifahrer müssen jetzt mächtig Straßennamen büffeln“, berichtete der Tagesspiegel vor 30 Jahren im Dezember des Wiedervereinigungsjahres 1990. „Die Ost-Taxifahrer müssen gut 6000 Straßen, Plätze und einschlägige Adressen im ehemaligen West-Berlin, die Westler rund 2000 im ihnen recht unbekannten anderen Teil lernen.“ Allerdings fiel unserem Reporter Ekkehard Schwerk auf, dass „Ost-Berliner Fahrern die ganze Stadt geläufiger ist als manchem Westler. Warum? Wahrscheinlich gibt es im Ostteil verhältnismäßig mehr ‚echte‘ Berliner als im Westen – was auch am Dialekt zu hören ist, nicht nur im Taxi.“ Nich’ zu glooben, aber wahr.  
     
 
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  Wo wir gerade gen Osten schauen, bleiben wir mit dem Blick noch kurz in Sachsen-Anhalt, wo Ministerpräsident Reiner Haseloff seine Kenia-Koalition als Bollwerk gegen die AfD nur mit der Zurückziehung einer Erhöhung der Rundfunkgebühr retten konnte. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, bislang in Deutschland jährlich mit acht Milliarden Euro ausgestattet, zieht nun vors Bundesverfassungsgericht, um jährlich weitere 400 Millionen Euro für all seine Programme zu bekommen. „Wir haben eine harte Sparperiode vor uns“, klagte RBB-Intendantin Patricia Schlesinger in der hauseigenen „Abendschau“. Der Sender spare schon 30 Millionen Euro im Jahr; nun kämen zusätzlich 15 Millionen Euro hinzu. Dies werde „sicht- und hörbare Folgen im Programm“ haben, warnt Schlesinger.

Laut dem eigenen Wirtschaftsplan gibt der RBB in diesem Jahr 88,8 Millionen Euro für den Posten „Intendanz, Justiziariat, Verwaltung und allgemeine Aufwendungen“ aus. Die Intendantin verdiente 2018 laut RBB-Angaben ein durchschnittliches Bruttogehalt von 21.750 Euro im Monat. Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt laut Gesetz auf ein etwas höheres Grundgehalt von monatlich 25.582 Euro; hinzu kommt bei ihr noch eine halbe Abgeordnetendiät und ein Ortszuschlag. Dies immerhin gibt es beim RBB nicht.
 
     
 
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  Mut, die eigene Welt zu verändern, bringen die Menschen in Belarus seit Monaten auf – derzeit legen sie die Fahnen der Opposition in vereisende Seen, um sie sichtbar zu halten bis zu einem Tauwetter (Fotos hier). Mit ihnen kämpft in Berlin Ina Rumiantseva vom Verein „Razam“ gegen die offensichtlich gefälschten Präsidentenwahlen im Sommer in Minsk – mit wöchentlichen Friedensandachten in der traditionsreichen Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg. Mit Blick auf die verqueren Querdenker-Demos hierzulande sagt Ina Rumiantseva im Checkpoint-Interview: „Wenn hier in Deutschland Worte gebraucht werden wie Diktatur und Unterdrückung, dann wird uns einfach nur übel, weil wir sehen, was das in der Realität bedeutet.“ (Interview von Thomas Lippold hier) Bei den Fürbitten für die Inhaftierten spüren Ina Rumiantseva und ihr Mann Andrej, der aus Minsk stammt, in Berlins Kirche der Friedlichen Revolution „eine Stimmung wie zum Ende der DDR“. Hochdramatisch und hoffnungsvoll.  
     
 
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  Ein heißes Eisen, aber ohne Ketten, wird in Reinickendorf geschmiedet: ein Zweckbündnis der örtlichen CDU mit der AfD – aber zu welchem Zweck? Im Bezirksparlament wollen die Christdemokraten einen Antrag mit Hilfe von Rechtsaußen durchboxen: Sie lehnen – im Gegensatz zu ihren Bündnispartnern SPD und Grüne – einen Offenen Vollzug der Sicherungsverwahrung in Tegel ab. Der CDU-Bezirksverordnete Felix Schönebeck soll laut eines Teilnehmers während der digitalen Sitzung am Mittwochabend erklärt haben, dass die CDU genau beobachte, wie die anderen Parteien abstimmen würden und die Anwohner darauf aufmerksam machen. Auch die AfD erklärte vor dem nun startenden schriftlichen Votum, für den Antrag zu stimmen.

Was die CDU allerdings verdrängt hat: Grundlage eines Offenen Vollzugs in Tegel ist das Gesetz über den Vollzug der Sicherungsverwahrung, 2013 erarbeitet und beschlossen unter Federführung der CDU-Senatoren Frank Henkel und Thomas Heilmann. Der FDP-Verordnete David Jahn sagte dazu dem Checkpoint: „Den Antrag der CDU halte ich für Populismus, weil sie keinen konkreten Alternativvorschlag unterbreitet.“ Schon heute befänden sich die betroffenen Personen im offenen Vollzug, das derzeit ungenutzte Gebäude direkt neben der JVA Tegel biete sich gut an. Gestern Abend bot sich die CDU dann noch an, einem AfD-Antrag zuzustimmen, in dem es um die Handynutzung in Fahrzeugen der Müllabfuhr geht. Zum Wegwerfen, aber nicht lustig.
 
     
 
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Verordnungen im Kontext von SARS-COV-2 wurden mehrfach aktualisiert. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Alle relevanten Verordnungen des Berliner Senats und RKI-Empfehlungen haben wir nach Branchen für Sie aufbereitet: Übersicht zu Corona-Verwaltungsvorschriften
 
 
 
 
  Hinterm Lockdown geht’s weiter. Und immer wieder geht der Vorhang auf, auch irgendwann wieder im glänzenden Kino „International“ an der Karl-Marx-Allee. Hier verfolgte einst Erich Honecker in einer extra breiten Sitzreihe der SED-Führung genehme Filmpremieren, am geschichtsträchtigen Abend des Mauerfalls erblickte der selbst schon geschichtsträchtige Streifen „Coming Out“ als erster Schwulenfilm der DDR das Filmlicht der Welt, später feierte hier die Berlinale glänzende Abende am silbern glitzernden Vorhang. Nun wird das International national gefördert – nach Checkpoint-Informationen soll es mit 4,3 Millionen Euro aus Bundesmitteln saniert werden. „Gerade in der aktuell schwierigen Situation freut es mich, dass wir einen so wichtigen und geschichtsträchtigen Spielort nicht vergessen“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Cansel Kizlitepe, die an den Haushaltsverhandlungen beteiligt ist, dem Checkpoint. Vom aufgestockten Zukunftsprogramm Kino „werden auch die vielen Programmkinos in unserer Stadt profitieren“. Ein Lichtkegel vorm Vorhang.  
     
 
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  Aufscheinende Hoffnung hat Berlins Kinolandschaft bitter nötig, zumal schon heute oder morgen eine folgenreiche Entscheidung anstehen könnte: die mögliche Absage der Berlinale. „Wir werden zeitnah eine Entscheidung bekannt geben“, sagt Berlinale-Sprecherin Frauke Greiner gestern auf Checkpoint-Nachfrage. Ein reines Online-Event hatten die Programmchefs Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian eigentlich ausgeschlossen und wollten lange noch ein „physisches Festival“ ermöglichen – zunächst im Februar, nun womöglich im April oder vielleicht auch erst im Sommer open air. Wie sich dies aber ohne hohe finanzielle Risiken planen lässt, liegt im Dunkeln der Berliner Kinosäle. „Derzeit prüfen wir noch mehrere Optionen für das Festival“, sagt Greiner. So ganz will es auch die Berlinale noch nicht wahrhaben: das „Sad End“ zu Beginn des nächsten Jahres.  
     
 
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Weihnachten als Katastrophe
Im virtuellen Vaudeville „Holiday Sauce… Pandemic!“ feiert Taylor Mac mit Musik, Film, Burlesque & vielen Künstler*innen die Weihnachtssaison. Im Anschluss an den Livestream am 12.12.20 findet eine After-Show-Party via Zoom statt, hosted by Olympia Bukkakis und Cheryl Offoffoff-Broadway. Die Show selbst ist noch bis 2.1.21 bei on Demand zu sehen.
 
 
 
 
 
 
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Die Macht der Vollmacht: Als ihr Vater Pflege braucht, bittet Katrin Bauer eine Verwandte um Hilfe. Doch die bringt den Mann gegen die Tochter auf, um ans Erbe zu kommen – kein Einzelfall. Eine Recherche von Rilana Kubassa. Mehr lesen
 
Machtlos zu Hause: Manche Eltern oder Großeltern drängen darauf, dass man sie über die Feiertage besucht. Ist das zu verantworten? Und wer ist schuld, wenn etwas passiert? Versuch einer Antwort von Deike Diening. Mehr lesen
 
Macht Spaß und satt: Wenn sie freihaben, wollen sie nicht noch lange am Herd stehen. Drei Berliner Spitzenköche zeigen exklusiv, was sie sich zu Hause kochen – mit schönen, schnellen Rezeptideen. Ein Küchenbesuch von Kai Röger. Mehr lesen
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Telegramm
 
 
Er ist ein „Spitzentyp“, zumindest laut Eigenwerbung seiner Partei. Klaus Lederer, seit vier Jahren Senator für Kultur und seit einem Jahr Senator für Kulturrettung, tritt für die Linke nun auch offiziell als Spitzenkandidat bei der Abgeordnetenhaus-Wahl im Herbst an. Und griff gestern Abend im RBB gleich mal SPD-Frontfrau Franziska Giffey an, die am liebsten den Mietendeckel vom brodelnden Immobilien-Topf heben will. „Das hat sie wohl von der FDP abgeschrieben“, schepperte Lederer, der sein politisches Motto gern auf bunten Gesichtsmasken mit sich herumträgt: „Asap“. Damit kann der Wahlkampf beginnen, und zwar jetzt.
 
     
 
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Schuld sichtbar machen – das gelingt nicht oft und selten sofort. Die Stadtverordnetenversammlung im brandenburgischen Trebbin hat am späten Mittwochabend beschlossen, einen Platz nach Orazio Giamblanco zu benennen und dort eine Stele mit einer Inschrift aufzustellen. Der Platz war der Tatort, an dem Giamblanco am 30. September 1996 von einem Skinhead mit einer Baseballkeule beinahe totgeschlagen wurde. Mein Kollege Frank Jansen zeichnet Jahr für Jahr im Tagesspiegel das Schicksal nach den Schlägen nach; Leserinnen und Leser spenden für das bis heute schwer leidende Opfer. Umbenennung und Aufstellen der Stele sind für den 30. September 2021 geplant, den 25. Jahrestag des Angriffs. Auch wenn Trebbin lange gebraucht hat, um Schuld und Scham sichtbar zu machen – für Brandenburg ist es ein gutes, noch seltenes Zeichen.
 
     
 
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  Was ihr nicht seht (124)  
 
Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.
 
     
 
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Frauen werden seltener schwer Covid-krank, sind aber heftig von den Auswirkungen betroffen. In der neuen Folge unseres Tagesspiegel-Podcasts „Gyncast“ berichtet die Berliner Chef-Gynäkologin Mandy Mangler von Schwangeren und Müttern, Ärztinnen und Hebammen, Sexworkerinnen und Singles während der Pandemie. Und davon, wie Körperkontakt auch ohne Körperkontakt geht. Und gut tut.
 
     
 
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„Sex und super Perspektive“ – wild plakatierend wirbt die Autorin und Fotografin Sarah Berger in Prenzlauer Berg für einen neuen Prosaband (Foto hier). Falls Sie lieber ganz unlyrisch nach neuen Perspektiven suchen, werden Sie einfach Fahrlehrerin oder Fahrlehrer. Deutsche Fahrschulen haben derzeit 17.000 Vordersitze frei. Man arbeitet dort nicht mal führerscheinselbständig. Und, nun ja, viele Autos haben sechs Gänge.
 
     
 
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Besonders in der Vorweihnachtszeit verliert man schnell mal den Überblick über die eigenen Finanzen. Mit dem heutigen Tagesgewinn können Sie dieses Problem in Zukunft lösen. Gewinnen Sie mit etwas Glück eine StarMoney Flat mit zusätzlichem Samsung Galaxy S7 Wi-Fi. Hier gehts zur Tagesfrage. 
 
 
 
 
 
Brettern wir gleich mal raus nach Rosenthal, dem harten Pflaster von Stadtrandhausen. Gleich um die Ecke von Berlins lautester Piste (Probefahrt von gestern hier) befinden sich auch die Gassen mit den leisesten Namen der Stadt: Straße 52a und Straße 52b (Parlamentspapier dazu hier). Fehlt nur noch das halbhohe C hoch oben im Norden von Berlin.
 
     
 
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Beim Kurven durch die Kieze stößt man auf die eckigsten Fragen und Antworten der Berliner Verwaltung:

1.) Frage von Michael Heihsel (FDP) aus Friedrichshain-Kreuzberg: „Ist dem Bezirk die wilde Sperrmüll-Ablagerung in der Bänschstraße (Bänschstraße 60-72 über eine Länge von ca. 120 Metern) bekannt?“ –
Antwort: „Ja.“

2.) Frage von Johann Trülzsch (AfD) aus Steglitz-Zehlendorf: „Ist sich das Bezirksamt bewusst, in welchem fahruntüchtigen und gefährlichen Zustand sich der Fahrradweg in der Leonorenstraße zwischen Siemensstraße und S-Bahn-Station Lankwitz befindet?“ –
Antwort: „Ja.“

3.) Frage des Checkpoint an Berlin: „Ist sich Berlin bewusst, dass es sich immer ändert, ohne sich zu ändern?“ –
Antwort: _ _ .
 
     
 
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Den Mangel mal neu verwalten soll auch eine Verwaltungsreform, die der Senat bald mal wieder beraten will. In unserer Tagesspiegel-Debatte fordert jetzt Tobias Wolf (Grüne), Vorsitzender des Haushaltsausschusses in Friedrichshain-Kreuzberg, mehr Macht für die Bezirke. Denn keine Macht hat Niemand schon, vor allem in Kreuzberg.
 
     
 
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Sonst noch was? Das Amt für Weiterbildung und Kultur in Steglitz-Zehlendorf sucht eine „Musikschullehrkraft im Fach Musikalische Grundstufe“. Voraussetzung unter anderem: „Kritikfähigkeit“. Ein KataStrophen-Job?
 
     
 
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So, bevor sich alle wieder nass machen: Auf dem gerade trocken gelegten Flughafen Tegel wird fröhlich eine feuchte Zukunft geplant. Bäume sollen auf saftig gewässerten Grün erwachsen, Teiche den Regen aufsaugen, Mulden eine Schwammstadt schaffen. Und so fliegen hier wohl bald wieder Zugvögel ab – am Flughafen Pegel.
 
     
 
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Für die neue Podcast-Folge „Eine Runde Berlin“ hat Checkpoint-Redakteurin Ann-Kathrin Hipp Ingo Bauer getroffen, der seit 2008 auf der Straße lebt. „Ihr könnt mich alles Fragen“, hat er zu Beginn des Gesprächs gesagt. Die Antworten gibt’s jetzt auf Spotify, Apple Podcasts und Tagesspiegel.de
 
 
 
 
 
Zitat
 
 
 
 
 
„Wir sind hier schließlich eine Behörde.“

Bezirksstadtrat Torsten Kühne (CDU) am Mittwochabend auf eine Einwohneranfrage, warum die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow nicht per Livestream übertragen wird.

In Friedrichshain-Kreuzberg wurde gestern die erste digitale BVV sogar abgebrochen, weil die Sitzungsleitung es offenbar nicht vermochte, die Mikros aller Teilnehmenden stummzuschalten. Und weil Stadträte und Sitzungsleitung analog im Parlamentssaal saßen, aber ohne eigene Geräte für die Zuhörenwollenden nicht zu hören waren.
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@Regendelfin

„Wie sehr ich es vermisse, in einem viel zu stickigen Club mit Idioten abzuhängen, Scheißmusik zu hören, neureichen Trotteln beim Champus-Köpfen zuzusehen, billig vom DJ angegraben zu werden und mich die ganze Nacht zu fragen, wie ich so dumm sein konnte, überhaupt herzukommen.“
 
 
 
 
 
 
 
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Stadtleben
 
 
Essen to go – Gängig sind zu dieser Jahreszeit zwar deftige Kohl- und Eintopfgerichte, aber Berlin wäre nicht Berlin, wenn Ausnahmen nicht die Regel wären. Die Friedrichshainer Tortilleria Mexa war früher ein Späti und ist qua Größe ohnehin auf To-go-Geschäft eingestellt. Vegan oder auch nicht, gibt es drei Tortillas (inkl. Getränk 6 Euro), gebacken aus gelbem oder rotem Mais und gefüllt mit allen gängigen Saucen, Gemüse- und Fleischsorten – oder auch ungewöhnlichen Beigaben wie Kaktus-Pickles. Der Mix aus „Antojitos“, also Street Food, und Laden schmeckt nicht nur nach Reisen, sondern lädt auch zum Nachmachen daheim ein. Zutaten gibt's vor Ort in der Boxhagener Straße 50, S3 Ostkreuz.
 
     
 
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Letzte Runde – Mit seiner Band „Grossmutter“ arbeitet Thomas Pflanz, Inhaber der Charlottenburger Hildegard Barderzeit an einer Krautrock-Oper: „Wir interpretieren den ‚König Lear‘ von Shakespeare. Das ist nicht leicht, weil wir nicht zugleich im Studio arbeiten können.“ Seine Tage verbringt er in den Berliner Wäldern, die Nächte im Musikzimmer. Für zuhause empfiehlt er den Signature-Drink seiner Bar, die „Hildegard von Bingen“: 4cl Gin, 2cl Limettensaft,1cl Galgant, 2 Spritzer Pflaumenbitters, aufgegossen mit Gingerbeer. Das Ganze im Longdrinkglas auf Eis verrühren und mit einer Scheibe Ingwer dekorieren.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – „Meiner lieben Freundin Angela gratuliere ich ganz herzlich zum 60. Geburtstag, bleib schön gesund und munter und die Feier wird später gefeiert! Alles liebe von Sabine aus Flensi“ / Marion Belka (70), „Liebe Marion, allerherzlichste Glückwünsche zum Geburtstag. Wir stoßen heute aus der Ferne mit dir an. Deine Schinkeltruppe“ / Oliver Czeslik (56), Autor und Dramatiker / Friedhelm Funkel (67), Fußballtrainer / Lucas Gerrits (30), Unternehmensberater und Grüner, „Lass Dich Feiern, genieß' das Leben – auf die nächsten 30 Jahre (und noch viel weiter)!“ / Bernd Herrmann (70) / Hagen Matzeit (50), Opernsänger, Filmkomponist und Produzent / Angelika Nürnberg (63), „Die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag von Deiner Enkeltochter, Deinen Töchtern sowie Schwiegersohn und Ehemann“ / Neven Subotic (32), Fußballspieler bei Union / Abdullahi Suleiman (24) / Jana Weiss, Berlin-Redakteurin beim Tagesspiegel
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
Gestorben Malte Bongers, * 14. Februar 1943 / Heinz-Georg Lange, * 19. Oktober 1932 / Dipl. Ing. Klaus Georg Müller, * 7. März 1937 / Uscha Ursula Sadowski, verstorben am 5. November 2020 / Maria Zilz, * 23. Januar 1924
 
 
Stolperstein – Zum Gedenken an Marie Albrecht (Jg. 1862) wurde am 22. August 2006 in der Oranienburger Straße 285 in Reinickendorf-Wittenau ein Stolperstein verlegt. Heute vor 77 Jahren wurde sie in Meseritz-Obrawalde ermordet.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Falls Sie über die Jahre auch immer zwischen den Jahren den besten, weil ehrlichsten Liebes-Zwischentöne-Film aller Zeiten gucken oder sich einfach mal wieder spontan in Harry oder Sally verlieben wollen, bevor sich beide ineinander verlieben, dann können Sie von diesem Lockdown-Song längst ein Lied singen: „Have Yourself a Merry Little Christmas“. Ein tröstender Titel auch für Gayle Tufts, Schöneberger Sängerin und Entertainerin, die heute in unserem Adventskalender das Türchen zur Musik öffnet – und am liebsten Ella Fitzgerald hört. „Mit swingender Leichtigkeit fasziniert mich die beste Jazzsängerin aller Zeiten mit ihrem Plädoyer für einfache Freuden, Nächstenliebe und Durchhaltevermögen.“ Für Tufts liegt Vergnügen nicht in Masse oder Lautstärke. „Es geht um Intensität und Leichtigkeit, um Lebensfreude. Eine kleine feine Weihnachten is what the Welt needs now.“ Hören wir mal rein – auch in uns.
 
     
 
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Ich höre heute mal auf – und bedanke mich mit Vivien Krüger (Recherche), Juliane Reichert (Stadtleben) und Florenz Gilly (Produktion) fürs Zuhören und Mitlesen. Morgen schreibt hier Julius Betschka alles mit. Bleiben Sie mitfühlend und auch ohne Weihnachtsreisen mitreißend! Ich grüße Sie,
 
 
Unterschrift Robert Ide
 
 
Ihr Robert Ide
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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