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Sehr geehrte Damen und Herren, | diese Woche bat ich meinen Kollegen Marc Neller, zur Notaufnahme für Patienten an das Berliner Krankenhaus Charité zu fahren. Neller sagte zu, er schreibt diese Woche den großen Themenschwerpunkt für die kommende Ausgabe der WELT AM SONNTAG. Er schreibt über Deutschland, über unser Land, das unter Druck gerät. Wirtschaftlich und organisatorisch wegen Corona, politisch wegen Erpresser Erdogan und gesellschaftlich, weil in diesen Tagen so viel zusammenkommt, dass sich viele Deutsche fragen, wo eigentlich das gut organisierte, ordentliche und geordnete Land ist, in dem sie aufgewachsen sind. Nachdem ich Neller gebeten hatte, zu den (vielleicht) Corona-Kranken zu fahren, las ich einen Artikel auf „Spiegel Online“. Dort berichtete ein Reporter, dass sein Chef ihn gebeten habe, in das Corona-Gebiet in Norditalien zu fahren. Und er, der Reporter, hätte zu seinem Chef gern das gesagt, was ihm ein Berliner Dönerverkäufer ein paar Tage vorher geantwortet hatte, als er den Verkäufer gebeten habe, die Knoblauch-Soße wieder vom Fladenbrot zu entfernen, nämlich: „Deine Mudder“. (Eine eher uncharmante Form der Verneinung.) Der Kollege vom „Spiegel“ hat sich aber nicht getraut und ist brav in die Corona-Zone gefahren. In seinem Bericht dringt deutlich durch, dass er es im Grunde unfassbar findet, was Chefs in Redaktionen von Reportern verlangen (können). Mir fiel sofort mein Gespräch mit Neller ein, und ich frage mich, ob er mir eigentlich auch antworten wollte: „Deine Mudder“. Ich hoffe nicht, weiß es aber letzten Endes auch nicht. Jedenfalls ist er zur Charité gefahren. Später sagte er mir, dass das zumindest ein unangenehmer Termin gewesen sei. „Ich bin nicht der Typ, der schnell hysterisch wird“, erzählte er mir am Telefon, „aber als ich vor Ort war, hatte ich kurzzeitig doch ein komisches Gefühl.“ An der Wartestelle der Charité sei weniger los gewesen als erwartet, sagte er. „Sechs Menschen saßen in einem Zelt, das aussah wie ein Stand vom Weihnachtsmarkt, acht standen davor, in der Kälte, sie wollten sich offenbar nicht anstecken, für den Fall, dass sie gesund seien.“ |
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Ich wünsche Ihnen beste Gesundheit und ein schönes Wochenende! Bester Gruß Johannes Boie Chefredakteur WELT AM SONNTAG PS: Falls Sie Twitter haben, folgen Sie WELT AM SONNTAG unter @weltamsonntag. Wir freuen uns auf Sie! |
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