Liebe Frau Do, Abstand nicht gehalten, Maske nicht getragen, Party gemacht: Mehr als 50.000 Menschen waren an Vorfällen beteiligt, bei denen die Polizei Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung ahnden musste, das hat das Innenministerium mitgeteilt. Ist das bei 18 Millionen Einwohnern viel oder wenig? Auf jeden Fall zu viel: Martin Kessler wendet sich in seinem Leitartikel gegen die Haltung des Laisser-faire – denn die Liberalität findet da ihre Schranken, wo sie andere in Gefahr bringt. Aber in NRW ist, natürlich, nicht alles gleich. Ein Beispiel sind die beiden größten Städte Düsseldorf und Köln, die besonderen Wert auf ihre Unterscheidbarkeit legen. Dass sie in der Corona-Bekämpfung verschiedene Wege gehen, zeigt sich auch in den Daten. Gestern aktualisierte die Landeshauptstadt einen wichtigen Wert nach unten: die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Infektionen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. In Düsseldorf lag sie zuletzt auf 22 (bundesweit ist sie nur in Gütersloh noch höher) und wird jetzt mit 11,6 angegeben. Nur: In Köln liegt sie nicht mal halb so hoch. Welche Ursachen infrage kommen, berichtet Regina Hartleb. Dahinter steckt auch ein Politikum: Bei der OB-Wahl in Düsseldorf in gut zwei Monaten tritt Stephan Keller (CDU), Chef des Kölner Corona-Krisenstabs, gegen Amtsinhaber Thomas Geisel (SPD) an. Es dürfte also noch häufiger als sonst zu einem Vergleich der beiden Städte in diesen und anderen Fragen kommen. Ein Vergleich steckt auch in einem Satz von Horst Seehofer: „Die größte Bedrohung für die Sicherheit in Deutschland“ sei der Rechtsextremismus, sagt der Bundesinnenminister. Der Verfassungsschutzbericht, den er vorgelegt hat, zeigt allerdings auch, dass sowohl die rechts- als auch die linksextremistischen Taten dramatisch zugenommen haben. Eva Quadbeck hat den erschreckenden Bericht ausgewertet. Mich alarmieren in ihrem Text vor allem die Beispiele, die Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang für die gestiegene Gewaltbereitschaft in beiden Lagern nennt. Die größte Bedrohung für Spitzen-Fußball ist es, wenn den Vereinen das Geld fehlt. Insofern steht Schalke gerade vor gewaltigen wirtschaftlichen, aber in der Folge auch sportlichen Herausforderungen. Gianni Costa hat sich die Bilanz der Königsblauen gemeinsam mit einem Wirtschaftsexperten genau angesehen. Ziemlich am Anfang meiner Zeit bei der Rheinischen Post und in Düsseldorf habe ich für Heiterkeit gesorgt, weil ich das Wort „Bützchen“ nicht kannte und mich dafür begeisterte. Jetzt empfehle ich Ihnen das Porträt über das neue Düsseldorfer Prinzenpaar, das Christoph Wegener geschrieben hat. „Mit Spaß und ohne Bützchen“ steht in der Überschrift. Es bleibt ein schönes Wort! Viel Spaß wünsche ich Ihnen selbstredend – und jede Menge Bützchen, sofern sie im Einklang mit der Corona-Schutzverordnung stehen und auf Ihr Wohlgefallen stoßen. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |