Hallo , Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat eine Corona-Soforthilfe für Studierende beschlossen. Ein sogenanntes zinsloses Darlehen der KfW-Bank. Können Studierende nun aufatmen? Weit gefehlt! Denn zinslos bleibt das Darlehen nur in der Auszahlungsphase. Die üblichen Zinsen des Studienkredits von derzeit rund 4 Prozent fallen bereits während der Karenzzeit an und laufen weiter, bis der letzte Cent zurückgezahlt ist. Die Antwort der Politik auf den Hilferuf der Studierenden – und nicht zu vergessen künftig dringend gesuchten Fachkräften – lautet: »Verschuldet euch!« Zwar gab es zusätzlich einen Nothilfefonds, doch wurde dieser schnell abgerufen und es blieben pro Studierenden 200 Euro. Besser als nichts, keine Frage. Doch wer bereits seit zwei Monaten die Miete nicht zahlen kann, muss nun überlegen, ob er oder sie sich etwas zu essen kauft oder den Vermieter beruhigt. Oliver Nerger, Mitglied im Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen, und viele Studierendenvertretungen fordern die Öffnung des Bafögs, denn das sei keine Schuldenfalle, da es tatsächlich zinslos und die Rückzahlung gedeckelt ist. Zudem ist der Topf gut gefüllt: 2019 wurden rund 900 Millionen Euro weniger Studienunterstützung abgerufen als von der Bundesregierung geplant. »Das ist eine riesige Summe, die vielen über die nächsten Monate helfen könnte«, meint Nerger. Er geht zwar davon aus, dass es vorab eine Bedürftigkeitsprüfung geben könnte, aber: »Jetzt in der Not sollte das Geld schnell und vor allem unbürokratisch ausgezahlt werden«Beispielsweise könne die Vorlage einer Job-Kündigung schon ausreichen. Ich finde, die Politik könnte mehr für unsere zukünftigen Arbeitnehmer tun. Was meinst Du? Schreib mir gerne Deine Meinung. Deine Selina Redakteurin PS. Blättern geht auch digital: Die Elektronik-neo gibt es jetzt zusätzlich als ePaper! |