Berlin, 13. März 2020. Mit der zunehmenden Bedrohung durch Covid-19 wird die Bevölkerung immer dringender dazu aufgerufen, soziale Kontakte einzuschränken, um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen und insbesondere ältere und kranke Personen zu schützen. Pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz, die berufstätig sind, stehen hier vor einer besonderen Herausforderung: Der gröÃte Teil der Menschen mit einer Demenzerkrankung ist hochaltrig. Viele von ihnen leiden an weiteren Erkrankungen und sind durch den Corona-Virus besonders gefährdet.
Pflegende Angehörige, die an ihrem Arbeitsplatz in Kontakt mit vielen Menschen kommen, haben ein besonders Risiko sich mit dem Virus zu infizieren und ihn wiederum auf diese besonders schutzbedürftige Gruppe zu übertragen. Dies beunruhigt und macht Angst. AuÃerdem besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Betreuungsangebote wie Tagespflegeeinrichtungen vorübergehend geschlossen werden und die Angehörigen dadurch plötzlich vor ganz praktischen Problemen stehen.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft möchte für die besondere Problematik der berufstätigen pflegenden Angehörigen sensibilisieren und insbesondere Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dazu aufrufen, diese Situation bei ihren Mitarbeitenden zu berücksichtigen.
Bisher ist aus unserer Sicht auch noch ungeklärt, wer eigentlich pflegebedürftige Personen versorgen soll, wenn Angehörige erkranken und diese dann unversorgt sind. Hier sollten kommunale Stellen oder Pflegekassen Informationen zur Verfügung stellen.