Junge, Junge, war das 'ne steife Brise am Wochenende. Ich dachte zwischendurch, unser Dach hebt ab. Immerhin, das Trampolin, das ich beim letzten Sturm aus 'ner Hecke fischen musste, hatte ich festgezurrt. Nicht so glimpflich ging es auf der Elbe zu: Ein Binnenschiffer hatte erst zu tief ins Glas geschaut und dann nicht richtig hingeguckt – rumms, hing sein Kahn unter der Freihafenelbbrücke. Gegen die dengeln zwar ständig irgendwelche bräsigen Skipper, nu aber ist sie doch stärker ramponiert und vorerst gesperrt. Was Sturm „Nadia“ sonst so angerichtet hat, lesen Sie hier.
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Wer sich angesichts der Wassermassen, die gegen die Deiche gedrückt und Teile der Stadt überspült haben, fragt, wie sicher unserer Flutschutz in Zeiten von Klimawandel und steigender Meeresspiegel ist, findet hier antworten (M+).
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Bei manchen Pressemitteilungen fassen wir uns hier an den Kopf und denken: Ticken die noch richtig? Zwei aktuelle Beispiele: Die CDU kritisiert, dass der Senat nicht genug für die Ansiedlung von „Tiny Houses“ tut. Für Fachfremde: Das sind Mini-Häuschen im Wohnwagenformat, in denen Aussteiger und Minimalisten wohnen – das Gegenteil also der CDU-Klientel. Wo es sie in Hamburg seit Jahrzehnten gibt – den Bauwagenplätzen – hat die CDU sie immer bekämpft. Und auch sonst lösen die niedlichen Holzschachteln kein einziges Wohnproblem der Großstadt: Sie brauchen viel zu viel Grundfläche, weil man sie nicht stapeln kann, und familienfreundlich sind sie naturgemäß auch nicht. Wer sagt es der CDU? Nächstes Beispiel: Beamtenvertreter schimpfen, dass Pensionäre keine 1300 Euro Corona-Bonus bekommen. Zur Erinnerung: Eine Sonderleistung sollte es ursprünglich für jene geben, die Besonderes geleistet haben und Gefahren am Arbeitsplatz ausgesetzt waren, vor allem also Pflegekräfte. Beamte fallen mir da, abgesehen von Lehrern vielleicht, nicht gerade als erstes ein. Und gut versorgte Pensionäre schon gar nicht. Der Frage ist also eher, warum Hamburgs Beamte, die größtenteils einfach ihren Job gemacht haben, 51 Millionen Euro extra bekommen. Übrigens: Auch die nicht-verbeamteten Beschäftigten im öffentlichen Dienst erhalten im März 1300 Euro Coronabonus – unabhängig von ihrer Tätigkeit. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) beziffert die zusätzlichen Kosten bis 2023 dafür auf 215 Millionen Euro.
Einen schönen Start in die Woche wünscht
Mathis Neuburger chefredaktion@mopo.de
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