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| 8. Juli 2022 | | Familie | | Alles, was Eltern interessiert | | | |
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| Barbara Vorsamer | | | Redakteurin Gesellschaft+Stil | |
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platzt Ihnen auch manchmal der Kopf ob all der Entscheidungen, die man als Erziehungsberechtigte zu fällen hat? Zu allem Ãberfluss muss man dann die Ansagen auch noch durchsetzen. Und so rauscht einem dann den ganzen Tag so was durchs Gehirn: Kinder jetzt aufwecken oder reicht in fünf Minuten? Sohn zur langen Hose zwingen, weil es regnet, oder ihn selbst entscheiden lassen? Gummibärchen erlauben oder konsequent bleiben? Tochter von der Musikschule abmelden oder sie ermutigen, doch dranzubleiben? Wo den Kleinen anmelden, im Hort, in der Mittagsbetreuung oder in der Ganztagsschule? Und so weiter und so fort. Wäre es nicht manchmal angenehm, wenn man auf all diese Fragen mit âmir egalâ antworten dürfte? Mir egal, ob das Kind heute pünktlich zur Schule kommt. Mir egal, ob irgendwelche FüÃe nass werden. Mir egal, ob die Zahnärztin das nächste Mal wieder bohrt. Mir egal, wer wie viel Flöte übt. Und mir auch total egal, in welche Nachmittagsbetreuung die Kinder gehen. Gelegentlich tagträume ich davon, die totale Wurstigkeit zu meinem Erziehungsprinzip zu erklären und die Verantwortung für alles abzugeben. Aber das geht natürlich gar nicht, wie ich diese Woche auf der Familienseite beschreibe. Für das Ergebnis von Entscheidungen sind immer die Eltern verantwortlich: Entweder, weil sie diese selbst getroffen haben. Oder weil sie sich entschieden haben, das Kind entscheiden zu lassen. Es ist ein Missverständnis, dass ein Familienleben auf Augenhöhe bedeutet, dass alle bei allem gleichberechtigt mitreden. Nein, manche Sachen bestimmen die Erwachsenen â vielleicht auch gegen den Willen der Kinder. Für diese hat das durchaus Vorteile, unter anderem den, dass sie nicht selbst schuld sind, wenn alles schiefgeht. Oder, um es mit den Worten von Familiencoach Mathias Voelchert auszudrücken: âDie blöde Mama oder der blöde Papa zu sein, ist Teil des Jobs.â Mich hat die Recherche an ein Interview mit Nora Imlau zum Thema Verantwortung erinnert, das ich vor Jahren geführt habe. Dieser Satz von ihr hat sich bei mir eingeprägt: âErst wenn das Kind klar signalisiert, dass es ein Thema allein im Griff hat, ist man raus. Wer vorher schon loslässt, stiehlt sich aus der Verantwortung.â Also wird es noch ein wenig weiter rauschen in meinem Kopf, so lange bis meine Kinder tatsächlich ihre eigenen Entscheidungen treffen und die Folgen davon tragen können. Wie man dahin kommt, das steht natürlich auch in dem Text, den Sie morgen in der Süddeutschen Zeitung oder jetzt schon hier lesen können. Ein schönes Wochenende wünscht
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Barbara Vorsamer | | Redakteurin Gesellschaft+Stil |
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Familienthemen aus der SZ | | | |
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