Knapp jeder siebte Covid-19-Patient leidet länger
                                                                                                            
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Liebe/r Leser/in,

im aktuellen Newsletter des FOCUS-Wissensressorts lesen Sie, wie sich Darmkrebszellen aushungern lassen, warum Altmunition im Meer neue Arbeitsplätze schafft, welche Parallelen Forscher zwischen historischen und aktuellen Wetterereignissen sehen und wo eine Autobahnbaustelle für den Gemüseanbau umfunktioniert werden soll.

Eine informative Lektüre wünscht Ihnen

Helmut Broeg,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Darmkrebs aushungern

Woher zieht ein bösartiger Tumor die Energie, die er braucht, um immer weiterzuwachsen? Das ist eine zentrale Frage der Krebsforschung. Denn: Kennt man die Energiequelle, könnte man dem Tumor vielleicht die Zufuhr abschneiden, ihn sozusagen „aushungern“. Die Grundlagen genau dafür haben jetzt Forscher und Mediziner der Technischen Universität München (TUM) am Universitätsklinikum rechts der Isar und am ZIEL – Institute for Food & Health – in Freising gelegt. Sie fanden heraus, dass sich der Fettstoffwechsel in gesunden Zellen und Krebszellen deutlich unterscheidet. In Darmkrebszellen sind bestimmte Enzyme aktiv, die ein spezielles Muster aus Lipiden herstellen. „Daraus könnten sich neuartige Möglichkeiten der Krebstherapie ergeben, die direkt im veränderten Stoffwechsel des Tumors ansetzen“, sagt Klaus-Peter Janssen, Biologe in der Chirurgischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums rechts der Isar.

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Foto der Woche: Hoffentlich bald ein Bombengeschäft

Eine verrostete Seemine aus dem Zweiten Weltkrieg liegt am Meeresgrund. Sprengstoff ist ausgetreten. Auch wenn sie nicht explodiert, ist sie ein Fremdkörper in dieser maritimen Welt und eine latente Giftquelle. Insgesamt liegen 1,5 Millionen Tonnen Munition am Boden von Nord- und Ostsee. Substanzen aus den Sprengstoffen sammeln sich, krebserregende Stoffe in ihnen gelangen über Fische und Meerestiere in die menschliche Nahrung, teilt das Geomar-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel mit. Eine derzeit stattfindende Fachkonferenz unter dem schmissigen Titel „Kiel Munition Clearance Week“ soll nun den nötigen – wirtschaftlichen – Anreiz bieten, die Munition zu beseitigen. Auch die örtliche Industrie- und Handelskammer nimmt teil. Ihre Präsidentin Friederike Kühn sagt, die Techniken zur Erkennung und Entsorgung des explosiven Erbes böten die Chance, „einen neuen Wirtschaftszweig zu etablieren und Schleswig-Holstein in den internationalen Fokus zu rücken“.

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2. Inferno des Klimawandels

Der Name des Schriftstellers und Philosophen Dante Alighieri, dessen Todestag sich am kommenden Dienstag zum 700. Mal jährt, steht nicht nur allen Freunden der „Göttlichen Komödie“ und des Italienischen nahe, sondern auch der Klimaforschung. Denn unter dem Begriff „Dante-Anomalie“ kennt sie ein atmosphärisches Phänomen der Jahre zwischen 1309 und 1321, das ab 1315 eine verheerende europäische Hungersnot auslöste und möglicherweise auch eine Mitschuld an der Pestepidemie Mitte des Jahrhunderts trägt. Als Ursache der Klima-Anomalie gelte der Übergang von extremen Dürrejahren ab 1302 mit hohen Temperaturen in eine kleine Eiszeit, lautet eine der Erkenntnisse aus einem von der Volkswagenstiftung finanzierten Forschungsprojekt, an dem Historiker und Atmosphärenforscher beteiligt sind. Einer beunruhigenden Parallele zum Heute sind die Wissenschaftler bereits auf der Spur, obwohl sich das Klima aktuell in die andere, heißere Richtung bewegt. Seit den 1980er-Jahren und besonders im kontinentaleuropäischen Dürrejahr 2018 treten ähnlich stabile Wetterlagen wie zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf, die einen grundlegenden klimatischen Wandel und eine Zunahme sogenannter Extremwetterereignisse anzeigen könnten.

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3. Salat statt Abgase

Wie so manches in Berlin kommt auch der Ausbau der Autobahn A 100 nicht so recht voran. Die gemeinnützige Denkfabrik Paper Planes hat nun einen Vorschlag für die Umnutzung des umstrittenen 16. Bauabschnitts der Stadtautobahn vorgelegt. Statt in der 3,2 Kilometer langen bereits fertiggestellten Betonrinne Fahrbahnen zu verlegen, sollen dort Gemüse angebaut und Insekten gezüchtet werden. Dazu bekommt die Betonrinne ein Dach, das mit Sonnenkollektoren für den Betrieb der vertikalen Farm bestückt ist. Die sogenannte Morgenfarm Berlin könnte die Hauptstadt nachhaltig mit lokalen Lebensmitteln versorgen, versprechen sich die Initiatoren. Zusätzlich entstünden entlang der Trasse neue Flächen für Wohnraum. In Asien hat der Gemüseanbau in Hallen bereits einen wachsenden Anteil an der landwirtschaftlichen Produktion.

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