Liebe Leserinnen und Leser, am 3. Juni diesen Jahres jährt sich der Todestag (es ist genauer gesagt der 100.) des großen Schriftstellers Franz Kafka, der die deutsche Prosa und die Weltliteratur des 20. Jahrhunderts geprägt hat wie kaum ein anderer. Die Herrlichkeit des Lebens von Georg Maas und Judith Kaufmann nähert sich dem Mythos Kafka aus einer ungewöhnlichen Perspektive und fokussiert sich allein auf dessen letztes Jahr, das von Krankheit, aber auch der Begegnung mit Dora Diamant geprägt ist. Auf diese Weise wird der oftmals als kalt und düster verstandene Schriftsteller ganz nahbar und berührend. Ebenfalls sehenswert: In Der Wunsch begleitet die Filmemacherin Judith Beuth zwei Frauen, die sich nichts sehnlicher wünschen als ein gemeinsames Kind. Doch die Versuche, schwanger zu werden, sind immer wieder zum Scheitern verurteilt - und das stellt auch die Beziehung zwischen den beiden auf eine harte Probe. Und zuletzt wollen wir noch auf einen weiteren Film hinweisen: Die Dramödie The Persian Version von Maryam Keshavarz zeigt eine Familie im Spagat zwischen der alten Heimat (dem Iran) und der neuen (den USA) und konzentriert sich dabei auf den Konflikt zwischen Mutter und Tochter. Und das ist bei allem Zoff auch sehr vergnüglich und unterhaltsam. Derzeit widmet die ARTE-Mediathek dem französischen Filmemacher Robert Guédiguian, der unter den vielen großen Regisseur*innen Frankreichs eine Ausnahme darstellt, einen kleinen Schwerpunkt, der fünf Filme umfasst. Seit Beginn seiner Karriere spielen alle seine Filme stets in seiner Heimatstadt Marseille, er arbeitet ausnahmslos mit den gleichen Schauspieler*innen zusammen und konzentriert sich in seinen Werken stets auf die Sorgen und Nöte der "kleinen Leute", die er zu Held*innen seiner Geschichten werden lässt. Zu sehen ist die Kollektion hier. Außerdem beschäftigten uns immer noch die Nachwirkungen der Verleihung der Academy Awards am vergangenen Wochenende: Dort erhielt 20 Tage in Mariupol von Mstyslaw Tschernow die Auszeichnung als bester Dokumentarfilm. Und wie es sich gerade fügt, ist der Film derzeit in der ARD-Mediathek zu sehen - und zwar hier. Zudem finden sich unsere TV-Tipps wie stets hier, unsere handverlesenen Streaming-Tipps gibt es hier. Bleiben Sie uns gewogen und bis bald im Kino, Joachim Kurz, Michael Spiegel, Andreas Köhnemann und das Redaktionsteam von Kino-Zeit |