Die Wiederentdeckung einer herausragenden Künstlerin und eine Suche nach den Schädeln der Vorfahren
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Liebe Leserinnen und Leser,

neben dem Start von George Millers Furiosa: A Mad Max Saga haben in dieser Woche ungewohnt wenige andere Filme Platz. Darunter befinden sich aber zwei Werke, auf die wir gerne hinweisen wollen: In Mit einem Tiger schlafen inszeniert die österreichische Regisseurin Anja Salomonowitz auf dem schmalen Grat zwischen Fiktion und Realität die sagenhafte Karriere der Malerin Maria Lassnig nach, der von der Ausnahmeschauspielerin Birgit Minichmayr kongenial verkörpert wird.

Und in Das leere Grab zeigen Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay die schwierigen Suchen zweier Familien aus Tansania nach den Schädeln ihrer Vorfahren, die aufgrund des Rassenwahns der deutschen Kolonialherren gestohlen wurden. Ein wichtiges Stück Vergangenheitsaufarbeitung.

Und weil das Festival in Cannes derzeit noch läuft und wir dort fleißig Filme schauen möchten wir gerne nochmal unsere beiden Hinweise aus der letzten Woche wiederholen: In der ARTE-Mediathek: gibt es derzeit einen Schwerpunkt mit Cannes-Filmen der letzten Jahre, unter anderem den Palmen-Gewinnern Der schlimmste Mensch der Welt, Drive My CarTitane und weiteren Höhepunkte der letzten Jahre. Alle Filme des Schwerpunkts finden sich hier.

Und wer dann noch nicht genug hat von Festival-Highlights, kann bei MUBI direkt weiterschauen, denn auch dort gibt es einen Schwerpunkt - oder wie es auf der Seite heißt: einen Cannes-Takeover.

Zudem finden sich unsere TV-Tipps wie stets hier, unsere handverlesenen Streaming-Tipps gibt es hier

Bleiben Sie uns gewogen und bis bald im Kino,

Joachim Kurz, Michael Spiegel, Andreas Köhnemann und das Redaktionsteam von Kino-Zeit

 
 

Kino-Tipp der Woche

 
 

Mit einem Tiger schlafen (2024)

Begabtes Kind, verlassene Tochter, entschlossene Frau, einsame Künstlerin, Erforscherin innerer Welten, gefeierte Malerin. Der Film "Mit einem Tiger schlafen" von Anja Salomonowitz ist ein poetisches Portrait der österreichischen Malerin Maria Lassnig (Birgit Minichmayr). Ein Film über ihre Suche nach ihrem ganz persönlichen, künstlerischen Ausdruck, ihren Kampf in der männlichen Kunstwelt, ihr körperliches Ringen um ihre Malerei, in der sie ihren inneren Schmerz auf die Leinwand bringt. Und dann auch ein Film über ihren großen künstlerischen Erfolg. (Quelle: Arsenal Filmverleih)
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Besondere Empfehlung der Woche

 
 

Das leere Grab (2024)

Bis heute lagern zehntausende menschliche Überreste aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Bis heute ist unklar, wie sie identifiziert und zurückgeführt werden können. „Das leere Grab“ folgt zwei Familien auf ihrer mühsamen Suche nach den Gebeinen ihrer Vorfahren: Im Süden Tansanias begibt sich der junge Anwalt John Mbano mit seiner Frau Cesilia auf die Spuren seines Urgroßvaters, der vor über 100 Jahren von der deutschen Kolonialarmee hingerichtet wurde. Der Schädel seines Ahnen wurde damals zu rassistischen „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht; die Familie wird bis heute von diesem Schmerz heimgesucht. Ähnlich geht es Felix und Ernest Kaaya: Im Norden Tansanias kämpfen sie um die Rückführung der Gebeine ihres Vorfahren und begeben sich dafür in die Metropole Dar es Salaam. Beide Familien kämpfen mit dem Dickicht deutscher und tansanischer Bürokratie, erhalten aber auch Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Konradin Kunze, die in Deutschland Sichtbarkeit für das Thema schaffen. Mit deren Hilfe werden die Mbanos schließlich im Auswärtigen Amt in Berlin empfangen, und dann kommt sogar Bundespräsident Steinmeier in ihre Heimatstadt, um sich für das zugefügte Leid zu entschuldigen. Das Grab jedoch ist immer noch leer. (Quelle: Salzgeber)
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Kino-Zeit Thema der Woche

 
 

Streaming-Tipp des Tages: Die Zweiflers

Zwar dürfte es sich schon rumgesprochen haben, aber wir müssen an dieser Stelle nochmal energisch auf ein Serienwunder im öffentlich-rechtlichen Fernsehen hinweisen - ja, so etwas gibt es durchaus.
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Ausgewählte Starts Kino + Heimkino

 
 

Einhundertvier (2023)

Wie eine Seenotrettung ablaufen kann, übersteigt jegliche Vorstellungskraft. Die Echtzeitdokumentation „Einhundertvier“ bringt diese dramatische Situation näher. Der Film zeigt, wie quälend lange es dauert, 104 Personen von einem sinkenden Schlauchboot zu bergen. Mensch für Mensch, Schritt für Schritt wird die Aktion mit mehreren parallelen Kameras begleitet. Mit dem Auftauchen der Libyschen Küstenwache spitzt sich die Lage zu. Tagelang harren die Geretteten und die Crew auf hoher See aus, da kein Mittelmeerland ihnen erlaubt anzulegen. Erst nach einem schlimmen Sturm erreicht das Schiff einen europäischen Hafen. Jedes Jahr fordert die gefährlichste Fluchtroute der Welt Tausende von Menschenleben. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2023 starben fast 2.000 Menschen im Mittelmeer, da die Grenzpolitik der Europäischen Union systematisch geltende Rechte verletzt. Statt den Schiffbrüchigen zu helfen, führt Frontex illegale Pushbacks durch, unterstützt das gewalttätige Vorgehen der libyschen Küstenwache und bekämpft massiv private Seenotrettungsmissionen, die dort eingreifen, wo die EU versagt. (Quelle: UCM.ONE)
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Furiosa: A Mad Max Saga (2024)

Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlords Dementus. Bei ihrem Streifzug durch das Ödland stoßen sie auf die Zitadelle, die vom Immortan Joe beherrscht wird. Während die beiden Tyrannen um die Vorherrschaft kämpfen, muss Furiosa viele Prüfungen überstehen und Pläne schmieden, um ihren Weg nach Hause zu finden.
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Typhoon Club (1985)

Fünf Tage, während derer ein Taifun aufzieht, wütet und abklingt, bilden den zeitlichen Rahmen für eine Schüler*innentragödie an einer Oberschule außerhalb von Tokio. Als der Klassenclown Akira dort eine nächtliche Party seiner Mitschülerinnen im schuleigenen Schwimmbad beobachtet, wird er von diesen als unliebsamer "Spanner" so lange untergetaucht, dass er fast ertrinkt. Der herbeigerufene Klassenlehrer hat eigene Probleme. Die Mutter und der Onkel einer Kollegin, mit der er ein Verhältnis hat, wollen ihn zur Hochzeit zwingen. So entgehen ihm die Nöte, die seine Schüler*innen bewegen. Ihre Gespräche kreisen um Leben, Tod und Wiedergeburt, um ein lesbisches Paar unter ihnen und den Taifun. Als dieser naht, nehmen die Aggressionen in der Schülerschaft zu ...
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Von Vätern und Müttern (2022)

Nachdem ihre Tochter die Schule gewechselt hat, müssen Piv und Ulrik direkt an der berühmten jährlichen Klassenfahrt mit Kindern und Eltern teilnehmen, bei der sie um einen Platz in der Elterngruppe der neuen Klasse kämpfen. Sie werden konfrontiert mit einer festgefahrenen Machtstruktur und dominanten Eltern. Es gilt nun, alle Hürden zu überwinden, um in der Elterngemeinschaft anerkannt zu werden – aber was sind sie bereit, für ihr Kind zu tun?
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Mutterland (2023)

Die Regisseurin Miriam Pucitta wuchs als Kind italienischer Gastarbeiter*innen in der Schweiz der 1960er und 70er Jahre auf. Sie selbst hat nur bruchstückhafte Erinnerungen an diese Zeit, ihre Mutter und andere Verwandte weichen Miriams Fragen aus. Gemeinsam mit ihrer Tochter Giulia forscht sie nach den Lebensumständen ihrer Familie in der Schweiz und findet ein neues Verständnis für die schwierigen Entscheidungen ihrer Eltern.
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