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Liebe/r Leser/in,

die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt das Sprichwort. Im Fall von Armin Laschet gibt es einen Zeitpunkt: Die Hoffnung des CDU-Vorsitzenden, trotz Wahlschlappe noch Bundeskanzler zu werden, stirbt in dem Moment, in dem sich SPD, Grüne und FDP auf den Beginn von Koalitionsverhandlungen einigen.

Das könnte schon diese Woche der Fall sein. Die Sondierungen der möglichen Ampel-Partner zeigten keine unüberbrückbaren Gräben, die SPD drückt aufs Tempo. Morgen treffen sich Union und Grüne, doch wenig spricht dafür, dass dieses Gespräch die Reihenfolge der Koalitionsverhandlungen ändert. Erst darf die SPD versuchen, eine Ampel zu schmieden, sollte das am Ende nicht gelingen, wäre die Union an der Reihe.

Zu diesem Zeitpunkt könnte der derzeitige CDU-Vorsitzende schon nicht mehr im Amt sein. Zu laut ruft seine Partei nach einem Neuanfang. Am Wochenende äußerten sich Jens Spahn, Friedrich Merz, Tilman Kuban und Norbert Röttgen. Sie benutzten unterschiedliche Formulierungen und sagten doch alle dasselbe: Armin Laschet muss weg. Der Vorsitzende sollte von der Basis bestimmt werden, erklärte der eine, die gesamte Generation Merkel müsse durch eine jüngere Führungsebene ersetzt werden, forderte der Nächste.

FDP-Chef Christian Lindner brachte das Stimmengewirr auf den Punkt: „CDU und CSU müssen klären, ob sie wirklich eine Regierung führen wollen.“

Doch wie will die CDU sich und der Bevölkerung klarmachen, dass Armin Laschet einerseits der künftige Bundeskanzler sein soll, falls man sich doch noch auf eine Jamaika-Koalition einigt, wenn sie ihn andererseits nicht für den richtigen Mann hält, um die Partei in die Zukunft zu führen?

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diese Woche, an deren Ende wir vielleicht schon klarer sehen.

Mit vielen Grüßen

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Robert Schneider,
Chefredakteur FOCUS-Magazin

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