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Christian Sieben
Sitemanager am Digitaldesk
12. Dezember 2022
Liebe Frau Do,
das EU-Parlament und seine Abgeordneten stehen vor einem riesigen Scherbenhaufen. Am Sonntag vollstreckte die belgische Justiz gleich mehrere Haftbefehle. Die Vizepräsidentin des Hauses, Eva Kaili, wurde festgenommen. Die Sozialdemokratin soll Geld von Katar genommen haben, um Einfluss auf politische Entscheidungen in Brüssel zu nehmen. Gegen die Griechin sprechen eine sehr merkwürdige Rede vor dem Parlament im November, in der Kaili dem Emirat bescheinigte, Vorreiter in Sachen Arbeitsrechten zu sein – und vor allem „Säcke mit Bargeld“, die Polizisten eigenen Angaben zufolge in der Wohnung der Beschuldigten fanden. Den Stand der Ermittlungen fassen wir hier zusammen. Der Schaden für das Image der Europäischen Union und ihre Institutionen lässt sich, sollten die Vorwürfe stimmen, kaum abschätzen. Unser Brüssel-Korrespondent Gregor Mayntz unternimmt in seinem Leitartikel einen ersten Versuch.
Unter Verdacht: Eva Kaili., FOTO: IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO
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Heute wichtig:
Krieg in der Ukraine: Russland hat in den Gebieten Luhansk und Donezk eine große Offensive gestartet. Gleichzeitig leiden die Menschen in der Ukraine zunehmend unter den Angriffen auf die zivile Infrastruktur. In der Großstadt Odessa ist das Stromnetz zusammengebrochen. Die Reparatur könnte viele Wochen dauern. Die Regierung in Kiew hofft auf weitere Waffenlieferungen aus Deutschland – auch auf Kampfpanzer. Die aktuellen Entwicklungen im Newsblog.
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Meinung am Morgen:
Pflegekammer: Ende dieser Woche will sich in Düsseldorf die Pflegekammer Nordrhein-Westfalens konstituieren. Der Organisation sollen künftig alle examinierten Pflegerinnen und Pfleger zwangsweise angehören. Schon vor der Feierstunde gibt es massive Kritik. Der Bund der Steuerzahler will ein „skandalöses Millionengrab“ ausgemacht haben. Und nun? Maximilian Plück kommentiert.
Sahelzone
Afrikas perfekter Sturm
Gott und die Welt
Freude – trotz allem
So gesehen:
Und nun? Diese Frage stellt sich in diesen Tagen auch Cristiano Ronaldo. Der provozierte Rauswurf bei Manchester United, der versuchte Torklau im ersten WM-Spiel, seine Degradierung zum Ersatzspieler, das tränenreiche Ausscheiden gegen Marokko – auf den vermutlich letzten Metern seiner Karriere scheint der 37-Jährige seinen Kritikern Recht zu geben. Ronaldo, der eitle Selbstdarsteller. Ronaldo, der vom Ehrgeiz zerfressene Egomane. Ich halte die Vorwürfe für wohlfeil. Ronaldos Ruf bei Trainern und Mitspielern war bis zu seiner Rückkehr nach England makellos. Und ohne grenzenlosen Ehrgeiz und nahezu kindliche Eitelkeit wäre aus dem kleinen Cristiano aus Funchal wohl niemals der beste und spektakulärste Stürmer der Welt geworden. Den richtigen Zeitpunkt loszulassen, so scheint es aber, den hat Ronaldo verpasst. Schade. Doch damit ist der Portugiese nicht allein, wie Stefan Döring in seiner lesenswerten Analyse herausarbeitet. Jetzt aber genug von Abschieden und Loslassen, eine neue Woche steht an. Packen wir es an, bis morgen!
Herzlich
Ihr
Christian Sieben
Mail an die Chefredaktion senden
PS: Manchmal wünschte man sich in diesen düsteren Zeiten, einfach mal eine lebensfrohe Geschichte zu hören. Wir erzählen solche Geschichten – jeden Tag eine bis zum 24. Dezember in unserem virtuellen Adventskalender. Zu den Türchen geht es hier.
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