Sehr geehrter Herr Do,
jetzt sind es nur noch wenige Tage bis zur sogenannten Heiligen Nacht und den von vielen ersehnten, von manchen auch gefürchteten Weihnachtsfeiertagen. Mit dem heutigen Newsletter verabschiede ich mich fürs Erste von Ihnen. Sie lesen an dieser Stelle erst wieder im neuen Jahr von mir.

Ich möchte Sie hier und heute deshalb gerne mit auf eine kurze Reise durch das zu Ende gehende Jahr nehmen. Und ich würde mich freuen, wenn Sie mir auf dieser Tour folgen.

Was war 2023 also für ein Jahr?

Natürlich kann diese Frage nur jeder für sich beantworten, hängt die jeweilige Antwort doch stark von individuellen Faktoren ab. Fragt man zum Beispiel Julian Nagelsmann, wird er vermutlich nicht ganz eindeutig antworten. Ende März völlig überraschend und rüde beim FC Bayern entlassen, wird dem 36-jährigen Fußballtrainer nun die Ehre zuteil, die Nationalmannschaft (nach der Entlassung seines Vorgängers Hansi Flick) zur Europameisterschaft zu führen. So hat das Jahr 2023 für Nagelsmann nach einem heftigen Karriere-Knick persönlich doch noch eine erfreuliche Entwicklung genommen – wenn auch die wirklichen Herausforderungen erst im neuen Jahr auf den jungen Coach warten. 
Bundestrainer Julian Nagelsmann
Wird 2024 genauestens beobachtet: Bundestrainer Julian Nagelsmann
Credit: Imago
Fußballerisch war das Jahr aus nationaler Sicht jedenfalls zum Vergessen. Viele sehen die Aussichten der Nationalelf – sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen – als Sinnbild für das ganze Land. Aktuell stark abstiegsgefährdet. Im Sommer verabschiedete sich mit der DFB-Frauen-Auswahl der Vize-Europameister schon nach der Vorrunde aus dem WM-Turnier. 

Für echte Begeisterung sorgten in diesem Jahr dafür die Basketballer. Die DBB-Auswahl um NBA-Profi Dennis Schröder krönte ein fantastisches Turnier mit dem WM-Titel. Einem Triumph, den unserem zwar talentierten, aber nicht zum Favoritenkreis gezählten Team wohl nur wenige zugetraut hatten. Der 30-jährige Schröder, in Braunschweig groß geworden und aktuell bei den Toronto Raptors unter Vertrag, wurde jetzt in einer repräsentativen PLAYBOY-Umfrage mit großem Abstand sogar zum „Mann des Jahres“ gewählt. Und das für mich absolut verdient.
Dribbelte sich zum „Mann des Jahres 2023“: Basketball-Profi Dennis Schröder
Credit: Imago
Ordentlich verdient hat sich auch die seit zwei Jahren regierende Ampel-Koalition ihren Erfolg. Naja, in diesem Fall muss man wohl eher von Misserfolg sprechen. Und davon zeugen nicht nur die Umfragewerte. Darin stellt eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung der Bundesregierung ein miserables Zwischenzeugnis aus. Nach aktuellen Umfragen schneidet die Ampel so schlecht ab wie noch nie. Nicht mal jeder Dritte findet, dass die Regierungsparteien eine zumindest „eher“ gute Arbeit leisten. Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Kanzlerpartei nur noch auf 14 Prozent. Das Regierungsbündnis würde zusammengerechnet auf beschämende 33 Prozent kommen (SPD 14%, Grüne 14 %, FDP 5%) und hätte damit gerade mal einen Prozentpunkt mehr als die Union (CDU/CSU) alleine (32 Prozent). 

Wünschen sich die Deutschen also einen CDU-Kanzler Merz? Sieht nicht so aus: Laut Umfragen präferieren nur 16 Prozent der Befragten Friedrich Merz als Regierungschef. Damit liegt er in der Beliebtheit nicht nur hinter CSU-Chef Markus Söder (28 Prozent), sondern sogar noch deutlich hinter dem NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (20 Prozent).
Markus Söder und Friedrich Merz
Kämpfen um die Gunst der Wähler: CSU-Chef Markus Söder (l.) und CDU-Vorsitzender Friedrich Merz
Credit: Imago
Wer soll den Karren also aus dem Dreck ziehen? Die AfD erreicht inzwischen regelmäßig Umfrageergebnisse, die vor zwei Jahren noch undenkbar waren. Aktuell liegt die Partei, die in großen Teilen als gesichert rechtsextrem gilt, bei 22 Prozent. Tendenz weiter steigend. Wenn im nächsten Jahr in Sachsen, Brandenburg und Thüringen gewählt wird, droht ein Parteienbeben, das die politische Landschaft in Deutschland erschüttern dürfte. In allen drei Bundesländern geht die AfD als haushoher Favorit ins Wahljahr. So prophezeite kürzlich der Publizist Michel Friedmann: „Das nächste Jahr ist das Jahr der AfD.“ Und er warnt davor, dass mit den zu erwartenden AfD-Landtagstriumphen auch auf Bundesebene erste Gedankenspiele über Koalitionen mit der Rechts-Partei salonfähig werden könnten. 

Was tut die Weidel-Partei eigentlich selbst für ihre gewaltigen Zustimmungswerte? Also neben dem unermüdlichen Senden altbekannter Botschaften? Tatsächlich wenig. Den Fans der sogenannten Alternative für Deutschland reichen zumeist die immer gleichen Parolen wie: Deutschland zuerst! Raus aus der EU! Und: Deutschland den Deutschen! Alles, was im Sinne der Rechtsaußen-Partei nicht-deutsch ist – also alles, was einen Migrationshintergrund hat, kein Schweinefleisch isst, Elektroautos fährt, Wärmepumpen einbaut und im Alltag gendert – gibt ein prima Feindbild ab und liefert feinsten Stoff für eine wachsende Wählermobilisierung. Für den Rest der stetig steigenden Beliebtheit der AfD sorgt ohnehin die Regierungskoalition mit ihren Patzern. 
AfD-Chefin Alice Weidel
Ist mittlerweile das Gesicht der AfD: Parteichefin Alice Weidel
Credit: Imago
Natürlich startete die Arbeit der Ampel Anfang 2022 mit Herausforderungen, die sich kein verantwortungsvoller Politiker wünscht. Konnte die Vorgängerregierung unter Angela Merkel noch schier unerschöpfliche Mengen billigen Gases aus Russlands Pipelines pumpen, um es an deutsche Betriebe und Haushalte zu verteilen, muss sich heute ein abgekämpfter und zerknirschter Wirtschaftsminister ergeben vor dem Emir von Katar in den Wüstenstaub werfen – für ein paar Liter Flüssiggas. Und dann ist da neben den nervigen Klimaklebern auch noch die deutsche Umwelthilfe, die mit einer Vielzahl an Gerichtsverfahren die Regierung unerbittlich zur Einhaltung der selbstgesteckten Klimaziele treibt.
Dieses Bild ging 2023 durch die Medien: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck verbeugt sich bei einem Staatsbesuch vor dem Emir von Katar
Mobilitätswende, feministische Außenpolitik, Klimagerechtigkeit. Alles fancy Schlagworte für visionäre Ziele. Die Wirklichkeit sieht allerdings so aus: Die Deutschen haben weiter Benzin im Blut, die übrigen Länder dieser Welt lassen sich weiterhin eher von eigenen staatlichen Interessen als von feministischen Idealen leiten, und hierzulande freuen sich weit mehr Menschen über heiße Sommer als über ein Windrad vor ihrer Nase. Zwar erlässt die rot-grün-gelbe Regierung auch weiter munter Gesetze, und der Kanzler mimt unverdrossen den Unerschütterlichen. Die realen Folgen der zweijährigen Ampelpolitik aber sind, dass die deutsche Wirtschaft stagniert und die Stimmung im Land nur noch eine Richtung kennt: weiter talwärts.
 
Und jetzt geht unseren Regierenden auch noch das Geld aus. Der mühsam verhandelte Haushaltskompromiss wird nur wenige Tage nach seiner Verabschiedung von allen Ampelpartnern genüsslich in seine Bestandteil zerlegt. Nach dem Motto: Alles zurück auf Anfang. Notfalls wird dann doch noch die Schuldenbremse beerdigt oder einfach am Wording gedreht. Denn selbst das berühmte 100-Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr („Zeitenwende“) ist in Wirklichkeit ja nichts anderes als eine saftige 100-Milliarden-Verschuldung. Auf die richtige Verpackung kommt es eben an.
 
Und hier noch eine Pointe: Wenn ohnehin schon kein Geld mehr da ist, kann man ja immer noch das sogenannte Bürgergeld erhöhen. Boris Palmer, Tübingens nicht ganz unumstrittener Oberbürgermeister, machte dazu kürzlich eine Rechnung auf. Der parteilose Politiker, früher Grüne, hat auf Facebook einen Beitrag gepostet und dargelegt, wieviel Bürgergeld er bekommen würde. Angesichts des Ergebnisses zeigt sich Palmer empört: „Ich habe mal mit meiner Familie den Bürgergeldrechner gefüttert. Wenn meine Frau und ich einfach in die Arbeitslosigkeit gehen würden, kämen wir auf 3868 Euro im Monat. Da wird man nicht reich. Aber wenn ich Alleinverdiener wäre, müsste ich schon um die 4500 brutto heim bringen, um dasselbe zu erreichen.“ Palmer hält die geplante Bürgergeld-Erhöhung schlicht für „unsozial“, denn: „Die ganzen Haushaltsbeschlüsse der Ampel kranken daran, dass sie unserer Volkswirtschaft Leistungskraft entziehen, statt diese zu stimulieren.“
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer
Polarisiert die Gemüter: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer
Credit: Imago
Die Regierung muss nach dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts viel Geld einsparen. Angeblich klafft ein 60-Milliarden-Loch im Haushalt 2024. Klingt nach HSV – nur eben vieeeeel größer. Und die mit großen Ambitionen angetretene selbsternannte „Fortschrittskoalition“ kassiert als Reaktion jetzt ihre eigenen Versprechen – und riskiert damit zusätzlich ihre längst angekratzte Reputation. Förderung für E-Autos? Gestrichen. Subventionen für Agrardiesel? Ebenfalls gestrichen. Mehrwersteuer in der Gastronomie? Wieder rauf auf 19 Prozent. Nur ein paar wenige Beispiele, die die ganze Hilf- und Planlosigkeit dieser Regierung offenbaren.
 
Und das alles ist? Richtig: Ein gefundenes Fressen für die AfD.
 
Habe ich eigentlich schon die Deutsche Bahn erwähnt? Heute noch nicht. Deutschland 2023 taugt jedenfalls kaum als Qualitätssiegel. Ob DB, DFB oder SPD: All diese Kürzel stehen für eine glorreiche deutsche Vergangenheit. In der Gegenwart sind sie eher Sinnbilder für die drohende Zweitklassigkeit eines ganzen Landes.
zerfledderte Deutschlandflagge
Bundesadler in Gefahr? Die zerfledderte Flagge könnte sinnbildlich für die Lage der Nation stehen
Credit: Imago
Natürlich hatte das Jahr 2023 auch viele schöne Seiten. Und die haben Sie vermutlich nicht nur in Ihrem Lieblingsmagazin entdeckt. Mit Freude blicke ich aber für Sie zurück auf viel beachtete PLAYBOY-Titelgeschichten: mit Cathy Hummels (07/2023), der einzigartigen Entertainerin Désirée Nick (10/2023) oder auch mit dem ersten bekennend lesbisch lebenden Liebespaar auf einem PLAYBOY-Cover, Hanna Sökeland und Jessica Huber (11/2023). Und auch auf die glamourösen PLAYBOY-Events in München und Baden-Baden wie die Inthronisierung der ukrainischen Schönheit Milena Milyaeva zur „Playmate des Jahres 2023“. Wie Sie übrigens selbst als VIP-Gast zum „Playmate des Jahres Award 2024“ nach Baden-Baden kommen, erfahren Sie noch hier im Newsletter (siehe „Meine Top 6 der Woche“). So haben auch in diesem Jahr wieder viele Leser die Möglichkeit genutzt, uns auf eine der einzigartigen und exklusiven „Gentlemen’s Weekend“-Reisen zu begleiten. Ob nach Warth in die österreichischen Berge, nach Mallorca in die Privatvilla des schwedischen Unternehmers Mats Wahlström oder zuletzt an die Adria-Küste nach Montenegro.
Sie machte unser Jahr 2023 extra schön: Playmate des Jahres Milena Milyaeva
Credit: Brauerphotos/ G. Nitschke
Trotz all dieser schönen Momente: Vielen bleibt nur die Hoffnung auf einen Turnaround in 2024. Doch die alten Herausforderungen werden auch die neuen sein. Und weitere kommen auf uns zu: Putin wird weiter aufrüsten, Trump will notfalls aus dem Knast heraus regieren, und die DFB-Auswahl wird bei der Europameisterschaft in Deutschland aller Wahrscheinlichkeit nach bereits in der Vorrunde auf Gegner treffen, die nicht schon nach wenigen Spielminuten die weiße Fahne schwenken.
Enttäuschter Nationalspieler
Auch wenn's aktuell schwer fällt: Lassen Sie den Kopf nicht hängen!
Credit: Imago
Aber wie sehen Sie das? Wie blicken Sie ins neue Jahr, lieber Leser? Schreiben Sie mir gerne Ihre Gedanken an boitin@playboy.de .
 
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle noch meinen Dank aussprechen: Für Ihre Treue im Allgemeinen und Ihre vielen konstruktiven und inspirierenden Kommentare auf meinen Newsletter im Speziellen. Bleiben Sie uns und Ihrem Lieblingsmagazin auch im neuen Jahr ein kritischer und gnädiger Begleiter. Vor allem aber: Bleiben Sie gesund und heiter. Bleiben Sie voller Zuversicht, und behalten Sie Ihre Neugierde.
 
Ich wünsche Ihnen (be)sinnliche Feiertage und einen wunderbaren Start ins neue Jahr!
 
Herzlichst,
 
Ihr
Florian Boitin, Chefredakteur
boitin@playboy.de
 
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