Die Fußball-WM am Samstag, 10. Dezember
| Was jetzt? | Die Fußball-WM am Samstag, 10. Dezember | |
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von Christian Spiller Ressortleiter Sport ZEIT ONLINE |
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Guten Morgen! Wenn der WM-Samstag nur halb so spektakulär wird wie der WM-Freitag, dann nehmen Sie sich besser nicht viel vor heute. |
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Eigentlich gar keine schlechte Idee von Neymar, den fünften und letzten Elfmeter selbst schießen zu wollen. Der ist oft entscheidend, da schauen alle zu, und wozu hat man sich schließlich die Haare blondiert? Blöd nur, wenn die Kollegen es schon vorher vermasseln. Der große Favorit Brasilien verlor 3:4 im Elfmeterschießen gegen die K.-o.-Profis aus Kroatien. Die sind ein Phänomen. Sie gewinnen selten, verlieren aber noch seltener, schreibt mein Kollege Oli Fritsch. Im Halbfinale geht es nun gegen Argentinien, das an einem hinreißenden Fußballabend wiederum sein Elfmeterschießen gegen die Niederlande gewann. Dort trat Lionel Messi übrigens zum ersten Elfer an. |
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| © Michael Steele/Getty Images |
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England gegen Frankreich (20 Uhr, ZDF). Ein Viertelfinale, das nicht nur die Herzen von Geschichtslehrern höher schlagen lässt: Jeanne d’Arc, Waterloo, BSE – es war schon immer viel los auf beiden Seiten des Kanals. Nun kommt dieses Viertelfinale hinzu, in dem die Franzosen leicht favorisiert sind, aber war das Napoleon nicht auch? Auf jeden Fall wünschen wir der englischen Abwehr gegen Kylian Mbappé, Olivier Giroud und Ousmane Dembelé alles Gute. |
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Abdelhamid Sabiri, der letzte Deutsche im Wettbewerb. Sabiri wurde im marokkanischen Goulmima geboren, als Dreijähriger kam er mit seiner Familie nach Frankfurt am Main. Er hat beide Staatsbürgerschaften und spielte für die Sportfreunde Siegen, den 1. FC Nürnberg, den SC Paderborn, wurde aber nirgendwo besonders glücklich. Mittlerweile kickt er für Sampdoria Genua. Sabiri machte sogar fünf Spiele für die U21 des DFB, ehe er sich für Marokko entschied. Nicht die schlechteste Wahl. Während die Deutschen schon längst wieder zu Hause sind, verwandelte er im Elfmeterschießen gegen Spanien im Achtelfinale den ersten Elfmeter (hah!) und darf mit Marokko nun gegen Portugal ran. |
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Die Alternative des Tages |
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Mal wieder linear fernsehen? Ältere Leser werden sich erinnern, dass man einst in eigens dafür gedruckten Zeitschriften nachschauen musste, was sich die Programmdirektoren der TV-Sender so zurechtwürfelten. Unverstellbar für den Homo netflixensis, aber solche Fernsehsender gibt es immer noch. Ein Blick aufs 20.15-Uhr-Programm: Donna Leon (ARD), Die Chroniken von Narnia (Vox), Das Duell um die Welt (Pro Sieben), MacGyver (Kabel Eins), und Das Best-of! Denn sie wissen nicht, was passiert – Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show (RTL). Na ja, dann vielleicht doch lieber England gegen Frankreich. |
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Wer hat uns diese WM eingebrockt? |
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Der katarische Geschäftsmann Mohamed bin Hammam tat einst alles dafür, dass Sepp Blatter überhaupt Fifa-Präsident wurde. Er war Strippenzieher, Geldverteiler und Freund des Emirs. Auf dem Konto seiner Firma landeten auch die legendären 6,7 Millionen Euro, die ihm Franz Beckenbauer als Chef der WM 2006 überwiesen ließ. 2011 wollte bin Hammam dann Blatter als Fifa-Präsident ablösen, prompt wurden braune Briefumschläge voller Cash entdeckt. Bin Hammam dementierte Bestechungsversuche, wurde aber lebenslang gesperrt. Mit Katars WM-Bewerbung hatte er natürlich nichts zu tun. |
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| © Samuel Corum/Getty Images |
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Was gehört Katar noch so? |
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Ein bisschen was von Twitter. Katars Staatsfonds QIA hat 375 Millionen US-Dollar zur 44-Milliarden-Übernahme durch Elon Musk beigesteuert. Für katarische Verhältnisse nicht viel Geld, dennoch ein ungewöhnliches Investment. Weil kein Hochhaus und kein Sportwagen. Fraglich auch, wie die von Musk propagierte absolute Meinungsfreiheit zur Realität im Emirat passt (und zu der der Mitinvestoren aus Saudi-Arabien). Immerhin: Für einen netten WM-Tweet von Musk hat es schon mal gereicht. |
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“Ich war ein Trainer für 20 Matches – und wir haben kein Spiel in dieser Zeit verloren. Ich bin unglaublich stolz.” | | |
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Der niederländische Trainer Louis van Gaal hat immer recht. Und er wird als einer der furchtlosesten Coaches ever in die WM-Geschichte eingehen. Als sein Team in der zehnten Minute der Nachspielzeit gegen Argentinien noch einmal einen Freistoß und damit die letzte Chance auf den Ausgleich und die Verlängerung hat, tut es etwas ganz Besonderes: Statt den Ball aufs Tor zu hauen und zu beten, spielt es einen Flachpass in den Strafraum, eine Variante, die bei Misslingen höchst lächerlich wirkt. Doch Wout Weghorst sichert den Ball, dreht sich und legt ihn ins Tor. Die Niederlande scheiden zwar aus, aber dieser Moment bleibt. |
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Nach dem entscheidenden Elfer Argentiniens. In dem Spiel hatte es 15 Gelbe Karten gegeben, WM-Rekord. |
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| © Paul Childs/Getty Images |
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Wir wünschen einen guten Tag! |
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