Die Fußball-WM am Mittwoch, 14. Dezember
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Was jetzt?
Die Fußball-WM am Mittwoch, 14. Dezember
von Christian Spiller
Ressortleiter Sport ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Heute wird gekocht, fangen Sie am besten genau jetzt schon mal an.

Die Szene des Vortags

Vor zehn Jahren bekam der damals zwölfjährige Julián Álvarez ein Foto mit seinem Idol Lionel Messi. Am Dienstagabend bekam Julián Álvarez den Ball von seinem Mitspieler Lionel Messi maximal kunstvoll zum 3:0 gegen Kroatien aufgelegt. Viel mehr muss man über diese argentinische Mannschaft eigentlich nicht wissen. Der Überkicker Messi steht mit zehn seiner Fans auf dem Platz – und am Sonntag im WM-Finale. Nicht mehr weit bis Maradona, schreiben die Kollegen aus Doha.

© Dan Mullan/Getty Images

Das Spiel des Tages

Frankreich gegen Marokko (20 Uhr, ZDF), das zweite Halbfinale, der Weltmeister gegen die Unüberwindbaren. In achteinhalb WM-Stunden konnte noch kein Gegner ein Tor gegen Marokko schießen, nicht einmal die Spanier bei ihren drei bemitleidenswerten Versuchen im Elfmeterschießen. Das einzige Tor, das Marokko bislang kassierte, war ein Eigentor. Das ändert nichts daran, dass die Nordafrikaner die großen Außenseiter sind. “Wir hatten zu Beginn des Turniers eine 0,01-prozentige Chance, den Titel zu gewinnen. Jetzt sind es 0,03 Prozent. Aber wir werden versuchen, die Statistiken zu zerstören”, sagte ihr Trainer Walid Regragui. Wir sind da etwas optimistischer und schätzen die Chancen, erneut tanzende Spielermütter auf dem Rasen zu sehen, auf 30 Prozent.

© Juan Mabromata/Getty Images

Wer wird wichtig?

Olivier Giroud. Alle reden über die Geschwindigkeit Kylian Mbappés. Oder über die Verwandlungskünste Antoine Griezmanns. Weniger über Giroud. Dabei ist er inzwischen alleiniger Rekordtorschütze der französischen Nationalmannschaft. Giroud spielt nicht für die Galerie, nicht immer auffällig. Aber dann erscheint er irgendwo zwischen den gegnerischen Innenverteidigern und trifft. Wie im Viertelfinale, als er das entscheidende 2:1 gegen England köpfte. Der 36-Jährige ist das, was für Pariser der Eiffelturm ist: Man hat sich so sehr an ihn gewöhnt, dass man ihn kaum mehr wahrnimmt; aber was wäre los, würde er fehlen?

© Catherine Ivill/Getty Images

Die Alternative des Tages

Lecker katarisch kochen. Machboos ist das Nationalgericht des Landes, ein Mix aus Reis, Zwiebeln und Hähnchen. Klingt simpel, ist es aber gar nicht. Die Zubereitung dauert Stunden, allein alle nötigen Gewürze aus dem Schrank zu holen, gleicht einer tagesfüllenden Aufgabe: Zimt, Kurkuma, Cumin, geschroteter Weizen, Fenchel, Koriander, Knoblauch, Ingwer, getrocknete Rosinen, gerösteter Koriander, Kardamom und noch viel mehr. Aber wie lautet ein altes arabisches Sprichwort? Gut Ding will Weile haben.

© Fabrice Coffrini/Getty Images

Wer hat uns diese WM eingebrockt?

Sepp Blatter. Der Mann, der die Fifa 17 lange Jahre führte, hat selbst nicht für Katar gestimmt und als er im Dezember 2010 den Namen aus dem Umschlag zog, wirkte er wenig begeistert. Dennoch muss er diese WM vor der Fußballwelt verantworten. Schließlich schmiss er den Laden, in dem diese Vergabe möglich wurde, und baute ihn mit auf. Blatter selbst wurde nie vorgeworfen, Geld für irgendwas angenommen zu haben. Was ihm viele aber (unter anderem) vorwerfen: weggeschaut zu haben, um die Betrüger in seiner Nähe zu beruhigen und seine eigene Position zu sichern. Und natürlich, um die Aussicht auf den ersehnten Friedensnobelpreis am Leben zu halten. Den gewann er bisher nicht, und dass sich das noch ändert, ist nicht allzu wahrscheinlich. Wir hoffen, er verkraftet das. Immerhin: Blatter machte sich einst dafür stark, dass das Finale dieser WM nicht am 23. Dezember gespielt wird, einen Tag vor Heiligabend, sondern schon am 18. Danke, Sepp!

© AFP/Getty Images

Was gehört Katar noch so?

Die Echinaden, ein paar Inseln in Griechenland. Unsereins versteht unter Spontankauf ja das Vollwaschmittel, das endlich mal im Sonderangebot ist. Der Emir von Katar dagegen soll sich vor einigen Jahren, während er mit seiner Jacht im Mittelmeer herumdümpelte, spontan in die Echinaden verguckt haben, eine Inselgruppe, die schon Homer erwähnte. Mittlerweile sollen ihm sechs der Eilande gehören, als Feriendomizil für die Familie. Verständlich, am All-inclusive-Büffet auf Malle könnte es für den Emir, die drei Ehefrauen und die dreizehn Kinder auch ein wenig stressig werden.

Das Zitat des Tages

“Ich bin glücklich, dass ich meiner Mannschaft helfen kann.”

Die Tiefstapel-WM hat Lionel Messi bereits für sich entschieden.

Wir wünschen einen guten Tag! 

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