Die Fußball-Weltmeisterschaft am Montag, 21. November
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Was jetzt?
Die Fußball-Weltmeisterschaft am Montag, 21. November
von Tammo Blomberg
Sportredakteur ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Noch nie hat ein Gastgeber ein WM-Eröffnungsspiel verloren. Aber die WM fand auch noch nie in Katar statt …

Die Szene des Vortags

Ecuadors erstes Tor gegen Katar, das schon nach drei Minuten fiel, dann aber nicht zählte. Nur warum, wusste zunächst niemand. Foulspiel? Abseits? Oder doch ein kräftiger Katarer mit verschränkten Armen im Keller der Videoassistenten? Es gibt derzeit ja nichts, was man der Fifa und ihren Freunden nicht zutraut. Später stellte sich heraus, dass tatsächlich eine ecuadorianische Schuhspitze im Abseits gestanden hatte. Machte aber nichts, Ecuador gewann trotzdem 2:0 gegen einen wirklich sehr, sehr schlechten Gastgeber. Das Stadion war schon zur Pause halb leer. Vereine kann man kaufen, eine WM auch. Bei einer Nationalmannschaft wird’s schon schwieriger.

© Elsa/Getty Images

Das Spiel des Tages

Senegal gegen die Niederlande. Schöner wäre die Partie natürlich mit Sadio Mané, dem größten, aber leider verletzten Fußballstar Afrikas. Dennoch: Das Duell zweier großer Fußballnationen, die nie zuvor gegeneinander gespielt haben, an einem Montagnachmittag um 17 Uhr – das fühlt sich ja fast an wie eine Weltmeisterschaft!

Die Alternative des Tages

Fußball schauen, aber richtigen. In der Berliner Medienliga steigt das ewige Duell zwischen ZEIT ONLINE und dem Tagesspiegel. Das Derby vom Anhalter Bahnhof, ein Klassiker. Ab 20.15 Uhr im Jahnsportpark. Hier riecht es noch nach echtem Kunstrasen. Und gekauft sind nur die langen Unterhosen. 

Wer wird wichtig?

Sardar Azmoun, der iranische Stürmer von Bayer Leverkusen. Er ist dabei, das war bis vor Kurzem aber gar nicht klar. Allerdings nicht wegen mangelhafter Leistung, sondern seiner moralischen Haltung. "Schämt euch alle, wie leichtfertig Menschen ermordet werden. Lang leben die iranischen Frauen", hatte er schon zu Beginn der Proteste auf Instagram geschrieben. Und: "Die ultimative Bestrafung wäre, dass sie mich aus dem Team werfen, was aber ein kleines Opfer im Vergleich zu jeder einzelnen Haarsträhne einer iranischen Frau wäre." Mittlerweile hat er einige Beiträge wieder gelöscht, wohl nicht ganz freiwillig. Ob er die WM-Bühne nutzen kann, um weitere Zeichen der Solidarität zu senden?

© Naeem Ahmadi ATPImages/Getty Images

Wer hat uns diese WM eingebrockt?

Michel d'Hooghe, ein belgischer Arzt und Fußballfunktionär – und als Mitglied im Fifa-Exekutivkomitee knapp 30 Jahre lang mitverantwortlich für die WM-Vergaben. Einige Monate vor der Doppelvergabe nach Russland und Katar bekam d’Hooghe Besuch. Wjatscheslaw Koloskow, Berater im russischen Bewerbungskomitee, hatte freundlicherweise ein wertvolles Gemälde mitgebracht, das er dem Belgier schenkte. Weil d’Hooghe unbestechlich ist, machte er das transparent – im August 2011, acht Monate nach seinem Votum. In der Zwischenzeit hatte sein Sohn Pieter ein Jobangebot eines Krankenhauses in Doha erhalten. Dort ist er jetzt chief medical officer. Zufälle gibt’s. Michel d'Hooghe ist noch immer im Weltverband tätig.

Was gehört Katar noch so?

The Shard, der Wolkenkratzer an der London Bridge, der aussieht wie ein Stalagmit (das sind die, die nach oben zeigen). Bis zum Brexit war der Glaszapfen der höchste Wolkenkratzer in der EU, nun ist er zumindest noch das höchste Gebäude im Vereinigten Königreich. Und zu 95 Prozent im Besitz des katarischen Staats. Man kann ja nie genug Hochhäuser haben.

© Chris J Ratcliffe/Getty Images

Das Zitat des Tages

“¡Queremos cerveza! ¡Queremos cerveza!”

Ecuadors Fans blieben zwar bis zum Schluss im Stadion, berauschend fanden sie das Eröffnungsspiel aber auch nicht.

© Elsa/Getty Images

Wir wünschen einen guten Tag! Mit Fußball oder ohne.

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